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Südeuropa
Weiter angespannte Lage in Unwettergebieten in Griechenland und der Türkei - Meteorologe: "Ähnlich wie im Ahrtal"

Nach dem ungewöhnlich heftigen Starkregen in Griechenland gibt es noch keine Entwarnung. Nach Angaben von Meteorologen fielen gestern in der Region Magnesia innerhalb von 24 Stunden 600 bis 800 Millimeter Regen. Eine solche Menge sei in der Geschichte des Landes beispiellos, hieß es bei einer Pressekonferenz.

    Griechenland, Larissa: Feuerwehrleute mit einem Schlauchboot evakuieren Menschen aus einem überfluteten Gebiet.
    Starke Unwetter in Griechenland. (Vaggelis Kousioras/AP/dpa)
    In zahlreichen Orten in Zentral-Griechenland ist die Stromversorgung unterbrochen; das Mobilfunknetz und das Internet sind ausgefallen. Mehrere Dörfer sind nach Erdrutschen von der Außenwelt abgeschnitten. Durch die Unwetter kamen zwei Menschen ums Leben; weitere werden vermisst.

    Mehrere Tote in der Türkei

    Auch im Westen der Türkei gab es heftige Regenfälle. In Istanbul wurden Autos mitgerissen und Metrostationen überflutet. In der betroffenen Region kamen nach bisherigen Angaben sechs Menschen ums Leben. Mehrere seien verletzt worden, sagte der türkische Innenminister Yerlikaya. Istanbuls Bürgermeister Imamoglu betonte, die Türkei müsse sich künftig auf weitere Extremwetterereignisse als Folge des Klimawandels einstellen.
    Auch aus dem Nachbarland Bulgarien werden drei Todesopfer infolge von Starkregen und Überschwemmungen gemeldet.

    Meteorologe: Situation ähnelt der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021

    Nach Einschätzung des Meteorologen Felix Dietzsch ähnelt die Situation der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Allerdings sei ein Vielfaches der damaligen Regenmenge gefallen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Innerhalb von zwei bis drei Tagen gebe es punktuell so viel Niederschlag wie in manchen Regionen Deutschlands im ganzen Jahr.
    In den vergangenen Wochen hatte vor allem Griechenland mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen gehabt. Durch den Verlust von Vegetation ist auch ein Teil der natürlichen Schwellen gegen Wasser und Schlamm verlorengegangen.
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.