Kölns Trainer Baumgart sagte im WDR-Podcast "Einfach Fußball", Kinder müssten lernen, mit Niederlagen umzugehen und auch dann Spaß am Sport zu haben, wenn sie keine Tore schössen. Er kritisierte, dass die heutige Generation "nur noch den weichen und seichten Weg" gehe.
Hintergrund ist, dass der Deutsche Fußball-Bund mit Beginn der Saison 2024/2025 bundesweit neue Spielformen im Nachwuchsbereich umsetzen will. Diese sehen kleinere Mannschaftsgrößen auf kleineren Spielfeldern vor. In der G- und F-Jugend sollen keine Meisterschaftsrunden mehr ausgespielt werden, "um den Leistungsdruck zu minimieren und die sportliche Entwicklung der Kinder stärker in den Vordergrund zu rücken", so die Begründung des DFB. Stattdessen sollen künftig Spiele-Nachmittage und Festivals stattfinden.
Auch der frühere Bundesliga-Trainer Rangnick sieht die Reform laut einem Bericht von "Sport inside" des WDR mit Skepsis. Er sagte, das Gewinnen müsse im Fußball immer im Vordergrund stehen. Ex-Nationalspieler Helmer nannte die DFB-Pläne "grotesk", weil der Leistungsgedanke kaum noch zum Tragen komme. Man müsse jungen Menschen die Möglichkeit geben, Fehler zu machen und eine Persönlichkeit zu entwickeln. Andernfalls gehe das "in die falsche Richtung", führte Helmer aus. Der frühere Nationalspieler und heutige TV-Experte Hamann bezeichnete die Reformpläne als nicht nachvollziehbar.