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Weiter Tauziehen um TV-Rechte der Frauen-Fußball-WM

Zwei Monate vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen ist weiterhin unklar, ob die WM im deutschen Fernsehen übertragen wird. Beim FF27-Forum vor dem DFB-Pokalfinale der Frauen in Köln äußerten sich die Beteiligten zum Stand der Verhandlungen über die TV-Rechte.

    Ein Kamermann des ZDF filmt beim Länderspiel Deutschland-Ungarn am 4.6.2016 im Stadion in Gelsenkirchen.
    Ein ZDF-Kameramann im Stadion in Gelsenkirchen - ob das ZDF die Fußball-WM der Frauen überträgt ist immer noch unsicher. (Arne Dedert / dpa / Arne Dedert)
    DFB-Präsident Bernd Neuendorf zeigte sich zuversichtlich, dass es noch zu einer Einigung kommt. "Ich bin nach wie vor optimistisch, dass das klappen kann", sagte Neuendorf. Er führe in einer "Vermittlerrolle mit allen Beteiligten enge Gespräche, mit den Sendern und der FIFA, aber auch mit vielen anderen". Der DFB versuche "ganz viele Stellschrauben zu bewegen in die richtige Richtung".
    Die Vertreter der TV-Anstalten gaben sich etwas zurückhaltender. ZDF-Sportchef Yorck Polus versicherte: "Wir würden es gerne übertragen." ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky erklärte: "Ob es aber zu einer Einigung kommt, kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen." Angesichts der laufenden Vorbereitung der Produktion steige der Druck. "Daher läuft die Zeit".

    Infantino sieht Bewegung

    FIFA-Präsident Infantino hatte den öffentlich-rechtlichen Sendern zu niedrige Angebote vorgeworfen und mit einem TV-Blackout gedroht. Nun sagte er, dass nach einigen Diskussionen Bewegung in die Sache gekommen sei. Er sei aber immer noch entschlossen, mehr Geld von den Rundfunkanstalten der größten europäischen Länder zu bekommen.
    Kritiker werfen der FIFA Geldgier unter dem Deckmantel der Geschlechtergerechtigkeit vor. Sie verlangen vom Weltverband, Teile der immensen Einnahmen aus dem Männerbereich an die Frauen zu verteilen. Nach Informationen des "Kicker" liegt das Angebot von ARD und ZDF bei fünf Millionen Euro. Zum Vergleich: Für die Rechte an der zurückliegenden WM-Endrunde der Männer in Katar haben die öffentlich-rechtlichen Sender 214 Millionen Euro bezahlt.

    "Vor allem Spielerinnen leiden"

    Fußball-Nationaltorhüterin und ARD-Expertin Almuth Schult sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass unter den stockenden Verhandlungen vor allem die Spielerinnen leiden würden. Das, was sich der Sport auf die Fahne schreibe, respektvoll miteinander umzugehen, Fairness, sehe die Fußballerin in diesem Prozess auf beiden Seiten nicht. Kritik übte Schult auch an den Streaming-Diensten Magenta und DAZN. Sie würden sich die Förderung des Frauensports auf die Fahne schreiben, hätten aber kein Angebot für die TV-Rechte abgegeben.
    Die Fußball-WM der Frauen findet in diesem Jahr in Australien und Neuseeland statt und beginnt am 20. Juli.