Die Polizei kesselte rund 300 Demonstrierende bis in die frühen Morgenstunden ein und nahm ihre Personalien auf. Gegen fünf Personen wurde ein Haftbefehl erlassen. Ihnen wird Landfriedensbruch vorgeworfen. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Wendt, bezeichnete das Einsatzkonzept in Leipzig als erfolgreich. Er sprach von einer Deeskalation durch Stärke. Der sächsische Linken-Politiker Böhme betonte dagegen, die Lage sei erst durch das Verbot der Demonstration eskaliert.
Große Demonstration in Leipzig verboten - linke Szene ruft zu Protesten gegen Polizeigewalt auf
Nach dem Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. hatte die linksautonome Szene für Samstag bundesweit zu Solidaritätsdemonstrationen aufgerufen. Eine große Kundgebung war von der Stadt Leipzig verboten worden. Beschwerden gegen das Verbot bis vor das Bundesverfassungsgericht blieben erfolglos.
Die 28-jährige Lina E. war am Mittwoch vom Oberlandesgericht Dresden wegen Gewalttaten gegen vermeintliche und tatsächliche Neonazis zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, war aber zunächst auf freien Fuß gesetzt worden. Drei weitere Mitangeklagte erhielten ebenfalls Haftstrafen.
Für heute Abend hat die linke Szene in Leipzig zu einer Protestkundgebung gegen Polizeigewalt aufgerufen.
Diese Nachricht wurde am 04.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.