Naher Osten
Weiterhin gegenseitiger Beschuss von Israel und libanesischer Hisbollah-Miliz

Israel ist nach Angaben des Militärs im Laufe des Tages mit rund 180 Raketen der libanesischen Terrormiliz Hisbollah beschossen worden. Die israelische Armee feuerte erneut Raketen auf mutmaßliche Stellungen der Hisbollah im Libanon ab. Der Iran rechtfertigte seinen jüngsten Angriff auf Israel.

    Ein Mann sucht nach einem israelischen Luftangriff auf den Beiruter Stadtteil Dahiyeh Deckung. 4. Oktober 2024.
    Ein Mann sucht nach einem israelischen Luftangriff auf den Beiruter Stadtteil Dahiyeh Deckung. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Hassan Ammar)
    Im Freitagsgebet in der iranischen Hauptstadt Teheran sprach das geistliche Oberhaupt, Ayatollah Chamenei, von einer "legitimen Antwort auf Israels Aggression" im Nahen Osten.
    Die Bundeswehr fliegt wegen der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten weitere 219 gefährdete deutsche Staatsbürger aus dem Libanon zurück nach Deutschland. Wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte, soll ein Airbus aus Beirut am Abend in Köln landen.

    Israels Militär: Kilometerlanger Tunnel im syrisch-libanesischen Grenzegebiet zerstört

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Tunnel unter der Grenze zwischen dem Libanon und Syrien zerstört. Kampfflugzeuge hätten Tunnel in der Nähe des Grenzübergangs Masnaa bereits gestern bombardiert, teilte die Armee heute mit.
    Dieser sei so breit gewesen, dass große Mengen von Waffen hindurchgeschleust werden konnten, hieß es. Zudem habe er als Lagerraum für Kriegsmaterial gedient. Der Grenzübergang Masnaa wurde in den vergangenen Tagen von Zehntausenden Menschen zur Flucht nach Syrien genutzt.

    Weitere gegenseitige Angriffe

    Die israelische Armee setzte auch ihre Angriffe auf mutmaßliche Ziele der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut fort. Die Hisbollah schoss ihrerseits erneut Raketen auf Städte im Norden Israels ab. Im Großraum Haifa wurde Luftalarm ausgelöst. Bei einem Besuch in Beirut sagte der iranische Außenminister Araghchi dem Libanon die Unterstützung Teherans zu. Zugleich warnte er Israel vor einem Angriff auf sein Land.

    Huthi-Miliz melden Explosionen im Jemen

    Der von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al-Masirah berichtet von amerikanisch-britischen Luftangriffen auf verschiedene Ziele im Jemen. Betroffen seien der Flughafen von Hodeidah sowie die Regionen Sanaa und Dhamar. Wie das US-Zentralkommando Centcom mitteilte, wurden 15 Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz angegriffen. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf britische Regierungskreise in London, dass die Royal Air Force nicht an dem Militärschlag beteiligt war.
    Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah Teil der vom Iran angeführten, selbsternannten "Achse des Widerstands" gegen Israel. Der Gruppierung gehört auch die militant-islamistsiche Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen an.
    Diese Nachricht wurde am 04.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.