Diese Woche in einem Park von Buenos Aires: die Wiese ist voller Menschen, die die frühlingshafte Wärme geniessen, auf dem Spielplatz herrscht Hochbetrieb. Von der Angst vor dem Grippevirus H1N1, die vor knapp zwei Monaten in Argentinien umging, ist nichts mehr zu spüren. Griselda, eine ältere Frau, sitzt mit einem Baby auf einer Bank:
"Die Leute haben sich beruhigt. Man sieht keine Menschen mit Mundschutz mehr auf den Strassen, keine Menschen, die sich ständig mit Alkohol die Hände desinfizieren. Aber na ja, man sollte noch vorsichtig sein."
Ende Juni/Anfang Juli, als die Kurve der Grippe-Erkrankungen in Argentinien ihren Höhepunkt erreicht hatte, waren Fläschchen mit Alkoholgel und Mundschutzmasken in vielen Apotheken ausverkauft. Wer konnte, mied geschlossene Räume mit vielen Menschen. Restaurants und Shoppingcenter leerten sich, die meisten Theater schlossen und in den Schulen wurden die Winterferien vorgezogen. Kinder und Jugendliche zwischen fünf und neunzehn Jahren waren von der sogenannten Schweinegrippe zunächst am stärksten betroffen. Pablo Bonvehí, Präsident der Argentinischen Gesellschaft für Infektiologie:
"Als die Epidemie fortschritt, infizierten sich auch andere Altersgruppen, vor allem junge Erwachsene. Es gab eine zunehmende Zahl von Patienten mit Komplikationen, die wegen schwerer Lungenentzündung ins Krankenhaus mussten. Eine Reihe von ihnen war vorher völlig gesund gewesen. Von der Grippe betroffen waren auch schwangere Frauen. Und dann natürlich traditionelle Risikogruppen wie Herz- oder Lungenkranke und Personen mit geschwächtem Immunsystem."
Die letzten Zahlen des Gesundheitsministeriums in Buenos Aires zur Influenza A H1N1 sind bereits drei Wochen alt. Nach Aussage des Präsidenten der Gesellschaft für Infektiologie sind bisher 404 Menschen an dem neuen Grippevirus gestorben, 5000 bis 6000 Erkrankungen verliefen so schwer, dass die Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Insgesamt gab es in Argentinien mit seinen vierzig Millionen Einwohnern in diesem Winter rund 900.000 Fälle von Grippe und grippeähnlichen Erkrankungen. Pablo Bonvehí:
"Etwa 85 Prozent wurden von dem Virus H1N1 verursacht. Das heisst, die pandemische Grippe hat die saisonale Grippe, an der sonst pro Jahr 3000 Menschen sterben, fast verdrängt. Erst in den letzten Wochen tauchten Fälle der saisonalen Grippe auf, aber nicht viele."
Unter dem Strich forderte die Schweinegrippewelle also weit weniger Menschenleben als die normale winterliche Grippewelle sonst - was auch mit dem erhöhten Problembewusstsein zusammenhängen mag, das die Menschen der Grippe in diesem Jahr entgegenbrachten. Über Impfstoff gegen die Schweinegrippe verfügten die Argentinier hingegen noch nicht. Ob die Impfung gegen die saisonale Grippe möglicherweise einen gewissen Schutz verliehen hat, vermag Pablo Bonvehí, Präsident der Gesellschaft für Infektiologie, noch nicht zu sagen.
"Wir wissen nur, dass es geimpfte Personen gab, die an der Influenza A H1N1 erkrankt sind. Es gibt bisher keine Erkenntnisse dazu, ob die Impfung gegen die saisonale Grippe manche Menschen geschützt hat."
Dass nur wenige ältere Menschen sich mit der Influenza A angesteckt haben, könnte laut Elsa Baumeister vom argentinischen Nationalen Institut für Infektionskrankheiten daran liegen, dass vor 1956 bereits ein H1N1-Virus im Umlauf war. Wer damals an Grippe erkrankt sei, habe wahrscheinlich eine Immunität entwickelt. Für die relativ hohe Zahl von Todesfällen durch den H1N1-Virus – Argentinien liegt nach den USA an zweiter Stelle – hat die Biochemikerin Baumeister folgende Erklärung:
"Am stärksten zirkulierte der Virus während der kältesten Tage dieses Winters. Und in diesem Moment waren auch andere Viren und Bakterien im Umlauf. Manch einer mag sich den Grippevirus und dann noch eine weitere Infektion zugezogen haben. Diese Kombination kann zu einem sehr schweren Krankheitsverlauf führen."
"Die Leute haben sich beruhigt. Man sieht keine Menschen mit Mundschutz mehr auf den Strassen, keine Menschen, die sich ständig mit Alkohol die Hände desinfizieren. Aber na ja, man sollte noch vorsichtig sein."
Ende Juni/Anfang Juli, als die Kurve der Grippe-Erkrankungen in Argentinien ihren Höhepunkt erreicht hatte, waren Fläschchen mit Alkoholgel und Mundschutzmasken in vielen Apotheken ausverkauft. Wer konnte, mied geschlossene Räume mit vielen Menschen. Restaurants und Shoppingcenter leerten sich, die meisten Theater schlossen und in den Schulen wurden die Winterferien vorgezogen. Kinder und Jugendliche zwischen fünf und neunzehn Jahren waren von der sogenannten Schweinegrippe zunächst am stärksten betroffen. Pablo Bonvehí, Präsident der Argentinischen Gesellschaft für Infektiologie:
"Als die Epidemie fortschritt, infizierten sich auch andere Altersgruppen, vor allem junge Erwachsene. Es gab eine zunehmende Zahl von Patienten mit Komplikationen, die wegen schwerer Lungenentzündung ins Krankenhaus mussten. Eine Reihe von ihnen war vorher völlig gesund gewesen. Von der Grippe betroffen waren auch schwangere Frauen. Und dann natürlich traditionelle Risikogruppen wie Herz- oder Lungenkranke und Personen mit geschwächtem Immunsystem."
Die letzten Zahlen des Gesundheitsministeriums in Buenos Aires zur Influenza A H1N1 sind bereits drei Wochen alt. Nach Aussage des Präsidenten der Gesellschaft für Infektiologie sind bisher 404 Menschen an dem neuen Grippevirus gestorben, 5000 bis 6000 Erkrankungen verliefen so schwer, dass die Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Insgesamt gab es in Argentinien mit seinen vierzig Millionen Einwohnern in diesem Winter rund 900.000 Fälle von Grippe und grippeähnlichen Erkrankungen. Pablo Bonvehí:
"Etwa 85 Prozent wurden von dem Virus H1N1 verursacht. Das heisst, die pandemische Grippe hat die saisonale Grippe, an der sonst pro Jahr 3000 Menschen sterben, fast verdrängt. Erst in den letzten Wochen tauchten Fälle der saisonalen Grippe auf, aber nicht viele."
Unter dem Strich forderte die Schweinegrippewelle also weit weniger Menschenleben als die normale winterliche Grippewelle sonst - was auch mit dem erhöhten Problembewusstsein zusammenhängen mag, das die Menschen der Grippe in diesem Jahr entgegenbrachten. Über Impfstoff gegen die Schweinegrippe verfügten die Argentinier hingegen noch nicht. Ob die Impfung gegen die saisonale Grippe möglicherweise einen gewissen Schutz verliehen hat, vermag Pablo Bonvehí, Präsident der Gesellschaft für Infektiologie, noch nicht zu sagen.
"Wir wissen nur, dass es geimpfte Personen gab, die an der Influenza A H1N1 erkrankt sind. Es gibt bisher keine Erkenntnisse dazu, ob die Impfung gegen die saisonale Grippe manche Menschen geschützt hat."
Dass nur wenige ältere Menschen sich mit der Influenza A angesteckt haben, könnte laut Elsa Baumeister vom argentinischen Nationalen Institut für Infektionskrankheiten daran liegen, dass vor 1956 bereits ein H1N1-Virus im Umlauf war. Wer damals an Grippe erkrankt sei, habe wahrscheinlich eine Immunität entwickelt. Für die relativ hohe Zahl von Todesfällen durch den H1N1-Virus – Argentinien liegt nach den USA an zweiter Stelle – hat die Biochemikerin Baumeister folgende Erklärung:
"Am stärksten zirkulierte der Virus während der kältesten Tage dieses Winters. Und in diesem Moment waren auch andere Viren und Bakterien im Umlauf. Manch einer mag sich den Grippevirus und dann noch eine weitere Infektion zugezogen haben. Diese Kombination kann zu einem sehr schweren Krankheitsverlauf führen."