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Welle von Kirchenaustritten
Nachweis für massiven Glaubwürdigkeitsverlust

Die Zahl der Kirchenaustritte steigt laut Medienberichten dramatisch. Ein Grund könnte eine marginale Änderung des Steuerrechts sein. Doch DLF-Redakteur Matthias Gierth vermutet einen weiteren: Der Eindruck, dass das Geld in Kirchen regiere, sei bei den Menschen sehr stark verbreitet.

Matthias Gierth im Gespräch mit Peter Kapern |
    Ein Mann verlässt den Innenraum einer Kirche.
    Die Zahl der Kirchenaustritte stieg 2014 erheblich. ( Ingo Wagner / dpa / lni)
    Die Zahl der Kirchenaustritte steigt nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" dramatisch. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern habe von Januar bis Juni 2014 etwa 14.800 Austritte verzeichnet, berichtete die Zeitung in ihrer Freitagsausgabe. Das seien gut 50 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2013, als etwa 9.700 Austritte registriert wurden. Einen ähnlichen Trend gebe es in der Evangelischen Kirche in Württemberg. Dort stieg die Zahl der Kirchenaustritte in den ersten drei Monaten dieses Jahres verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 3.500 auf 5.500.
    Dies seien in der Tat dramatische Zahlen, meint Matthias Gierth von der DLF-Redaktion "Religion und Gesellschaft". Derzeit würden Austrittszahlen erreicht wie zum Höhepunkt der Missbrauchskrise in der katholischen Kirche vor wenigen Jahren. Doch bleibe die Frage, ob dies nur auf Änderungen in Steuerrecht zurückzuführen sei. Es gehe hier um ein Problem, dass mit dem Auftreten der Kirchen zu tun haben und das diese nach Innen lösen müssten.
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens für fünf Monate in unserem Audio-Angebot nachhören.