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Welt-Aids-Tag
Zwischen Zuversicht und Sorge

Ab 2030 sollen sich HIV und Aids nicht mehr weiter verbreiten. Das ist das erklärte Ziel von EU und UNO. Insgesamt sinkt die Zahl der Neuansteckungen auch schon seit Jahren. Doch noch bleibt die Krankheit für Tausende Todesursache - für Jugendliche sogar die zweithäufigste.

    Menschen haben mit Lichter die Aids-Solidaritätsschleife gebildet
    Seit 1988 wird an jedem 1. Dezember der Weltaidstag begangen (picture alliance/dpa/Narendra Shrestha)
    Am häufigsten sterben weltweit Jugendliche laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei Unfällen. In Afrika dagegen ist die Immunschwächekrankheit der häufigste Grund für Todesfälle in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen. Das berichtete die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung einen Tag vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Präventionsprogramme und Verhütungsangebote müssten ausgeweitet werden und sich gezielt an Jugendliche richten.
    Keine Medikamente, verwehrt oder zu spät geliefert - in vielen afrikanischen Ländern sieht es am düstersten aus, nicht nur für Jugendliche: Die Länder südlich der Sahara sind nach Angaben der Vereinten Nationen die Region mit den meisten HIV-Erkrankten weltweit. Und zahlreichen Infizierten ist der regelmäßige Zugang zu lebensrettenden Medikamenten verwehrt. Zwar seien diese zwar generell auf Lager, gelangten aber zu spät zu vielen Kliniken, erklärten Ärzte ohne Grenzen. Die südafrikanische Sektion der Hilfsorganisation postete deshalb diese Satire bei Twitter:
    Weltweit sind laut UNO-Angaben knapp 37 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Insgesamt ging die Zahl der Neuinfektionen gegenüber der Jahrtausendwende zurück: Bezogen auf alle Altersgruppen nahm sie bis 2014 um 35 Prozent auf zwei Millionen im Jahr ab. Im vergangenen Jahr starben den Angaben zufolge 1,2 Millionen Menschen an Aids, 800.000 weniger als 2004.
    Viele wissen nicht um ihre Infektion
    UNO und EU-Kommission haben sich zum Ziel gesetzt, die Immunschwächekrankheit bis zum Jahr 2030 zu stoppen. Doch damit dies gelingt, müssten weltweit 90 Prozent aller HIV-Positiven ihren Status kennen und 90 Prozent von ihnen innerhalb der nächsten fünf Jahre in Behandlung sein, errechneten die Vereinten Nationen. Demnach kennt in Afrika jedoch nicht einmal die Hälfte aller Infizierten ihren Status. In Deutschland wissen nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) etwa 13.200 von 83.400 Menschen nichts von ihrer Infektion.
    Verschiedene Hilfsorganisationen warnten vor einem Nachlassen im Kampf gegen Aids und forderten mehr Geld. Bis 2030 fehlen laut dem Aids-Programm der UNO (UNAIDS) jährlich 10,5 Milliarden Euro. Mehr politischen Druck auf Medikamenten-Hersteller verlangte die Kampagne "Kinder ohne AIDS: Medikamente und Tests für Alle!" Ende 2014 hätten weltweit erst ein Drittel aller Kinder Zugang zu HIV-Medikamenten gehabt.
    (bor/tzi)