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Weltbank-Schätzung
Extreme Armut weltweit geht zurück

Die Zahl der besonders armen Menschen geht nach Schätzungen der Weltbank bin Ende des Jahres auf 702 Millionen Menschen zurück. 2012 waren es noch 902 Millionen. "Diese Schätzungen zeigen, dass wir die erste Generation der Weltgeschichte sind, die die extreme Armut beenden kann", sagte Weltbankpräsident Jim Yong Kim.

    Ein Mädchen steht zwischen Müll in einem Slum vor Kairo.
    Weniger als zehn Prozent der Weltbevölkerung sollen bis Ende des Jahres an extremer Armut leiden. (picture alliance / EPA / Khaled Elfiqi)
    Als extrem arm gelten heute Menschen, die 1,90 US-Dollar oder weniger pro Tag zur Verfügung haben. Der aktuellen Schätzung zufolge sinkt die extreme Armut bis Ende 2015 auf 9,6 Prozent der Weltbevölkerung. 2013 waren es noch 12,8 Prozent. 1990 lag der Anteil bei 29 Prozent.
    Der Rückgang liege am Wirtschaftswachstum in den Entwicklungsländern sowie Investitionen in Bildung, Gesundheit und die Sozialsysteme, sagte Weltbankpräsident Kim. "Diese neue Vorhersage, wonach die Armut in den einstelligen Prozentbereich zurückgeht, sollte uns neuen Schwung geben und uns helfen, uns noch klarer auf die effektivsten Strategien zur Beendigung extremer Armut fokussieren."
    Besonders Menschen in Ostasien und Afrika südlich der Sahara sind arm
    Kim sagte weiter, die Welt nähere sich damit dem historischen Ziel, die Armut bis 2030 zu überwinden. Darauf hatten sich die UNO-Mitgliedsländer im September geeinigt. Dieses Ziel bleibe jedoch sehr ehrgeizig, da sich das globale Wirtschaftswachstum verlangsame und viele der armen Menschen in fragilen und konfliktreichen Gegenden lebten. Laut den Daten leben etwa 95 Prozent der extrem armen Menschen nach wie vor in Süd- und Ostasien oder in Subsahara-Gebiet.
    Doch die Verteilung habe sich deutlich verändert. 1999 lebten der Weltbank zufolge noch die Hälfte der extrem armen Menschen in Ostasien und nur 15 Prozent im südlichen Afrika. Nun leben etwa 50 Prozent der sehr armen Menschen in südliche der Sahara und etwa zwölf Prozent in Ostasien.
    (hba/tgs)