Vereinte Nationen
Weltbevölkerung wächst trotz weniger Geburten

Obwohl die Zahl der Geburten zurückgeht, wächst die Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten weiter. Das geht aus Berechnungen der Vereinten Nationen anlässlich des heutigen Weltbevölkerungstages hervor.

    Schlafendes Baby im Arm seiner Mutter
    Die Geburtenrate sinkt, die Weltbevölkerung wächst dennoch. (picture alliance / Westend61 / Natalia Deriabina)
    Wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mitteilte, bekommen Frauen weltweit durchschnittlich ein Kind weniger als noch im Jahr 1990. Gegenwärtig haben sie - global gerechnet - 2,2 Kinder. Es dauere aufgrund der Trägheit demografischer Prozesse aber noch bis 2084, bis die Weltbevölkerung ihr Maximum mit knapp über zehn Milliarden Menschen erreicht habe.

    Schlüsselregion: Sub-Sahara-Afrika

    Als Schlüsselregion für die weitere Entwicklung betrachten Experten die afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Dort sind nach Angaben der DSW mehr als 40 Prozent der Menschen jünger als 15 Jahre. Geschäftsführer Jan Kreutzberg erklärte, viele Mädchen bekämen dort immer noch sehr früh und in der Folge häufig mehr Kinder, als sie adäquat versorgen könnten.
    Die Direktorin des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, Catherina Hinz, betonte, nur wenn Mädchen und Frauen einen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung hätten, könnten sie "ein selbstbestimmteres Leben führen, nicht zuletzt in Sachen Familienplanung".
    Die UNO veröffentlicht alle zwei Jahre eine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung. Die jüngste Vorhersage fußt auf Daten von 2023. Derzeit leben auf der Erde mehr als acht Milliarden Menschen.
    Diese Nachricht wurde am 11.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.