Zu den Gründen für den Anstieg zählen demnach die Pandemie, Extremwetter und Folgen der Klimakrise sowie bewaffnete Konflikte einschließlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Knapp 30 Prozent der Weltbevölkerung, nämlich 2,4 Milliarden Menschen, hatten dem Bericht zufolge 2022 keinen steten Zugang zu Nahrungsmitteln.
Zuletzt habe die Zahl der Hungernden zwar stagniert und sei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 sogar etwas zurückgegangen, dieser bescheidene Fortschritt werde aber von steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen wieder untergraben, mahnen die UN. Zudem hätten sich Hungerkrisen an vielen Orten der Welt verschärft. Das Entwicklungsziel der Vereinten Nationen, den Hunger bis 2030 zu beenden, sei noch eine „gewaltige Herausforderung“. Tatsächlich gingen Prognosen davon aus, dass 2030 noch immer fast 600 Millionen Menschen nicht genug zu essen haben werden.
Afrika die am stärksten betroffene Region
Aktuell ist Afrika laut den UN-Zahlen die am stärksten betroffene Region: Jeder fünfte Mensch auf diesem Kontinent habe Hunger, mehr als doppelt so viele Menschen wie im weltweiten Durchschnitt.
Fortschritte bei der Bewältigung des Hungers seien in Asien und Lateinamerika zu beobachten gewesen. UNO-Generalsekretär António Guterres sprach von Lichtblicken. "Wir müssen die Widerstandsfähigkeit gegen die Krisen und Schocks stärken, die zu Ernährungsunsicherheit führen - von Konflikten bis zum Klima", sagte er.
Die Weltgemeinschaft müsse „schnell, klug und mitfühlend“ handeln, um den Kurs zu ändern und den Hunger zu besiegen, mahnte die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, Cindy McCain. Der Bericht "The State of Food Security and Nutrition in the World" stammt von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung, dem Kinderhilfswerk Unicef, dem WFP und der Weltgesundheitsorganisation.
Diese Nachricht wurde am 12.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.