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Weltgesundheitsorganisation
Ebola könnte in diesem Jahr besiegt sein

Mehr als 11.000 Menschen sind an den Folgen des Ebola-Ausbruchs in Westafrika gestorben. Inzwischen konnten Liberia, Guinea und Sierra Leone die Epidemie massiv zurückdrängen. Und es gibt einen weiteren Lichtblick: Nach Einschätzung der WHO könnte das Virus bis Jahresende vollständig ausgerottet sein.

    Eine junge Frau betet in der Nähe von Monrovia für ein Ende der Ebola-Epidemie.
    In Liberia hat die WHO in den vergangenen zwei Wochen keinen neuen Ebola-Fall registriert. (picture alliance / dpa / Ahmed Jallanzo)
    Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht deutliche Fortschritte bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika. "Wenn die derzeitige Intensität der Entdeckungsrate von neuen Fällen und das Aufdecken der Kontaktwege aufrechterhalten bleibt, dann kann der Virus bis zum Ende des Jahres stabil besiegt sein", sagte die Chefin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Margaret Chan, vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York. "Das heißt, auf Null zu kommen und bei Null zu bleiben." Die Hilfe der internationalen Gemeinschaft und die Wachsamkeit müssten jedoch trotzdem andauern.
    Der Ebola-Ausbruch im vergangenen Jahr war der bislang schlimmste seit Entdeckung des Virus in den 1970er-Jahren. Mehr als 11.000 Menschen starben bislang, fast 28.000 steckten sich an. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone. Chan erklärte, in den vergangenen zwei Wochen habe es keine neuen Fälle in Liberia gegeben. In Sierra Leone und Guinea seien in dem Zeitraum insgesamt drei Infektionen aufgetreten.
    Impfstoff auf dem Weg
    Vor zwei Wochen hatte die Weltgesundheitsorganisation erfolgreiche Versuche mit einem neuen Ebola-Impfstoff gemeldet. Demnach hat das Medikament in klinischen Tests an 4.000 Menschen in Guinea innerhalb von zehn Tagen zu einem 100-prozentigen Schutz vor der Krankheit geführt. WHO-Generaldirektorin Chan sprach von einer sehr vielversprechenden Entwicklung. Die Welt stehe offenbar kurz davor, einen wirksamen Impfstoff gegen das Virus zu bekommen.
    Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hatte zuletzt vor einem nachlassenden Kampf gegen Ebola in Westafrika gewarnt. "Die Anstrengungen müssen international verdoppelt werden", schreibt die MSF-Präsidentin Joanne Liu in einem Kommentar in der Fachzeitschrift "Nature". Ermüdung und nachlassende Konzentration bedrohten den Sieg über die Epidemie, die noch lange nicht unter Kontrolle sei. Die Zahl der Neuansteckungen in Guinea, Liberia und Sierra Leone ging seit Jahresbeginn zwar stark zurück, es werden aber immer wieder einzelne Fälle nachgewiesen.
    (fwa/tzi)