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Weltjugendtag in Panama
Feiern mit dem Papst

Hunderttausende junge Katholiken treffen sich in dieser Woche beim Weltjugendtag in Panama. Sie werden gemeinsam beten, singen, meditieren, feiern und diskutieren. Auch Papst Franziskus reist am Mittwoch zum Weltjugendtag. Doch soll er bei diesem Treffen nicht im Mittelpunkt stehen.

Von Tassilo Forchheimer |
    Heilige Messe wird im Rahmen des in Krakau stattfindenden Weltjugendtags gefeiert.
    Festivalstimmung: Heilige Messe beim Weltjugendtag in Krakau 2016 (imago/Pacific Press Agency)
    Größere Jugendveranstaltungen gibt es nicht. Die Weltjugendtage der katholischen Kirche sind alle zwei bis drei Jahre Anziehungspunkt für Hunderttausende und erinnern an große Musikfestivals.
    Zum Treffen in Panama werden weit über 200.000 Dauerteilnehmer aus 155 Ländern erwartet. Dazu kommen erfahrungsgemäß noch weitere Hunderttausende, die auf eigene Faust und ohne Anmeldung anreisen. Teilweise hatten Weltjugendtage schon weit über eine Million Besucher.
    Dabei war lange nicht klar, wozu Weltjugendtage eigentlich gut sind, sagt Bernd Hagenkord, leitender Redakteur von Radio Vatikan: "Das war ja mal so gedacht: Kirche macht sich sichtbar als junge Veranstaltung. Das hat nie so richtig funktioniert. Letztlich ist es wichtig, dass da junge Leute auf junge Leute treffen, dass der junge Katholizismus der Welt aufeinandertrifft."
    Keine Papst-Kulisse
    Auf keinen Fall dürften die Jugendlichen zur Kulisse eines Papstbesuches werden. Für Julia Schwarzer aus dem Bistum Limburg sind Weltjugendtage die ideale Bühne, um ihre Kirche zu verändern: "Ich glaube, wenn Veränderung nicht von jungen Menschen kommt, dann funktioniert das nicht. Veränderung muss von unten kommen."
    Dabei hilft es, auch den anderen Blick zu bekommen. In Panama werden die ausländischen Gäste hauptsächlich bei Familien untergebracht, auch weit außerhalb der wohlhabenden Hauptstadt. Dort können die jungen Leute eine andere Art von Katholizismus erleben, verspricht Paul Metzlaff von der Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz: "Wenn man da im Gottesdienst ist, da geht halt voll die Post ab. Da können sich junge Leute echt darauf freuen." Und gleichzeitig viel lernen über ein Land, in dem etliche Probleme der Welt zusammenkommen, die auch den Papst beschäftigen. Metzlaff: "Da geht es um Armut, soziale Fragen. Das geht gerade junge Menschen an."
    Veränderungen gefordert
    Die entsprechenden Themen liegen auf dem Tisch. Auf der Jugendsynode im Vatikan ist mehr als deutlich geworden, dass sich die Kirche in vielen Bereichen verändern muss, um für junge Menschen attraktiv zu bleiben. Die Themen reichten vom Kampf gegen Missbrauch bis hin zu mehr Verantwortung für Frauen in Kirche. Beschlüsse aus Rom, die nun weltweit gelebt werden müssen, sagt Bernd Hagenkord von Radio Vatikan: "Wie das weitergeführt wird, darauf sind wir alle gespannt."
    Geht es nach dem deutschen Jugendbischof Stefan Oster, ist dabei jeder gefordert: "Mit Papst Franziskus glauben wir, dass jeder Mensch, Frau, Mann, Kind, eine einzigartige Aufgabe in dieser Welt hat und einen einzigartigen Lebensweg, was wir als Berufung deuten, was vor allem deutlich wird, wenn man sein Leben in Verbindung mit Gott lebt, dann spürt man, und ich hoffe, dass das auch viele Jugendliche spüren, dass sie eine Aufgabe in der Welt haben, dass sie einen Ruf haben von Gott, der an sie geht - und dass das auch mit Gemeinschaft zu tun hat."
    Eine Gemeinschaft, die die Besucher der Weltjugendtage nirgendwo sonst so intensiv als Weltgemeinschaft erleben können.