Im Mittelpunkt der Diskussionen steht die Frage, wie stark die Hilfen für Entwicklungsländer aufgestockt werden sollen. Dabei geht es um Zahlungen, die von den Industriestaaten – als Hauptverursacher des Klimawandels – an Länder geleistet werden sollen, die besonders von Extremwetterereignissen betroffen sind.
Aserbaidschan schlägt Aufstockung der Hilfszahlung auf 250 Milliarden Dollar vor
Die aserbaidschanische Präsidentschaft schlug vor, dass die Industriestaaten bis 2035 jährlich 250 Milliarden US-Dollar bereitstellen sollten. Diese Summe liegt jedoch weit unter einer Billion US-Dollar, die Experten für notwendig halten. Auch die Länder des globalen Südens fordern deutlich höhere Beträge. Aktuell beläuft sich die jährliche Beteiligung an Kosten zur Anpassung an den Klimawandel und zum Ausgleich für Klimaschäden auf rund 100 Milliarden US-Dollar.
Der Vorschlag der COP29-Präsidentschaft wurde von vielen Aktivisten scharf kritisiert. Die Inselstaaten appellierten eindringlich an das "moralische Gewissen" der internationalen Gemeinschaft, sie nicht im Stich zu lassen.
Umstritten ist in Baku auch, ob in Zukunft weitere Länder zu den Klimahilfen beitragen. Die EU will, dass sich Staaten mit inzwischen hohen Emissionen beteiligen. Dazu zählt etwa China. In dem Beschlussentwurf werden Länder, die nicht zu den klassischen Industriestaaten zählen, dazu eingeladen, auf freiwilliger Basis beizutragen.
Baerbock verlängert ihren Aufenthalt
Auch um die nächsten Schritte im Klimaschutz wurde noch gerungen. Bei einer Pressekonferenz hatte Bundesaußenministerin Baerbock vor einem Zurückfallen hinter bestehende Vereinbarungen gewarnt. Die Grünen-Politikerin kritisierte insbesondere Saudi-Arabien. Immer wieder habe man von dem Land gehört, "dass eigentlich das, was schon beschlossen war, keine Selbstverständlichkeit ist und nicht einfach so in den Text wieder hineinkommt", sagte die Ministerin.
Baerbock will sich nach eigenen Aussagen intensiv an den weiteren Verhandlungen in Baku beteiligen, unter anderem im Austausch mit den Inselstaaten. Delegationskreisen zufolge hat sie ihre geplante Abreise verschoben, um in der entscheidenden Phase der Gespräche vor Ort zu bleiben. Gleichzeitig betonte die Grünen-Politikerin, dass Deutschland keine "ungedeckten Schecks" ausstellen könne.
Auch schon in der Vergangenheit konnten sich die teilnehmenden Staaten nicht im regulären Zeitraum einigen. Die Konferenz wurde daher in den vergangenen Jahren ebenfalls verlängert.
Diese Nachricht wurde am 22.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.