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Bewerbung bei der UNESCO geplant
Die Weltkultur-Sternwarte von Hamburg

Die Hamburger Sternwarte in Bergedorf ist ein parkartige Anlage mit Teleskopkuppeln, einem repräsentativen Hauptgebäude und früheren Wohnhäusern des Direktors und seiner Mitarbeiter. Bei der Einweihung 1912 war sie eine der größten und modernsten Sternwarten Europas.

Von Dirk Lorenzen |
Das Gebäude des historisch bedeutenden 1-Meter-Teleskops der Sternwarte Bergedorf
Das Gebäude des historisch bedeutenden 1-Meter-Teleskops der Sternwarte Bergedorf (Förderverein Sternwarte/G. Wolfschmidt) (Förderverein Sternwarte/G. Wolfschmidt)
Daher möchte die Stadt Hamburg für die Sternwarte den Status als Weltkulturerbe beantragen. Der Vorschlag bei der Kultusministerkonferenz ist eingereicht. Erst in zwei Jahren ist klar, welche zwei Vorschläge der Länder an die UNESCO gemeldet werden.
Weil ein früherer Antrag gescheitert war, hat Hamburg deutlich nachgebessert. In einer umfangreichen Vergleichsstudie wurde die Bergedorfer Einrichtung mit 50 Sternwarten in 21 Ländern verglichen – und prompt ihre Einzigartigkeit bescheinigt.
Die Instrumente selbst – vom langen Linsenfernrohr bis zum modernen Spiegelteleskop – stehen sowohl für die klassische Astronomie als auch für die damals aufkommende Astrophysik. Bis heute ist die Hamburger Sternwarte nahezu komplett erhalten.
Sie wird immer noch als astrophysikalisches Institut genutzt. Die Original-Instrumente haben aber nur noch historischen Wert – außerdem sind inzwischen die Beobachtungsbedingungen in der Metropole mehr als dürftig.
In den Wohngebäuden leben keine Mitarbeiter mehr. Dort sind Arbeitsgruppen untergebracht. Manche halten ihre Seminarrunden im alten Kaminzimmer ab.
Ob das alles wirklich ein Weltkulturerbe ist, wird sich weisen. Wunderschön ist so eine Sternwarte in jedem Fall.