Worldskills
Weltmeisterschaft der Berufe in Lyon

Bei der "Weltmeisterschaft der Berufe", den sogenannten "Worldskills", ist das deutsche Team auf dem 9. Platz gelandet. 1.400 Azubis und Fachkräfte aus 65 Ländern haben in 62 Berufen ihr Können gezeigt.

    In einem Stadion stehen Menschen mit der deutschen Flagge und andere mit der chinesischen Flagge auf einem Podium. Davor zwei Menschen mit der österreichischen Flagge.
    Die Weltmeisterschaft der Berufe in Lyon - hier Teilnehmer aus Deutschland, China und Österreich. (picture alliance / Hans Lucas / Matthieu Delaty)
    Bei dem Wettbewerb in Lyon belegten China, Korea und die Schweiz die vorderen Plätze. Die einzige deutsche Goldmedaille gewann Yves Joel Gottmann aus Hessen in der Disziplin "Digital Construction", also "Digitale Baukonstruktion". Silber gab es für Schreiner, Stahlbeton-Bauer und Fahrzeuglackierer, Bronze für die Handy-App-Entwicklung.
    Die deutschen Verantwortlichen zeigten sich zufrieden und machten darauf aufmerksam, dass die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in den erfolgreichen asiatischen Ländern von der Regierung gefördert werde. In Deutschland würden manche Betriebe die Azubis für die Teilnahme nicht einmal freistellen.

    Berufsausbildung mit Imageproblem

    Marius Busemeyer von der Universität Konstanz betonte im Deutschlandfunk, dass in den ostasiatischen Ländern und der Schweiz die berufliche Bildung einen höheren Stellenwert als in Deutschland habe. Die Berufsausbildung habe hierzulande seit einigen Jahren mit Imageproblemen zu kämpfen. Busemeyer forscht zur Qualifizierung von Fachkräften im internationalen Bereich. Man komme in Deutschland im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien oder Frankreich mit einer Berufsausbildung sehr weit, sagte er. Aber in der Schweiz sei es zum Beispiel leichter, nach einer Berufsausbildung an einer Fachhochschule weiterzumachen. Diese Durchlässigkeit müsse in Deutschland weiter verbessert werden.
    Auf lokaler Ebene müssten Städte, Gewerkschaften, Industrie- und Handelskammern und Jugendämter zusammenarbeiten, um Berufsausbildung und andere Bildungswege zu vernetzen, ergänzte Busemeyer. Man müsse den Jugendlichen signalisieren, dass die Berufsausbildung eine sinnvolle Alternative sei, vor allem zu der Möglichkeit, gar keine Ausbildung zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 16.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.