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Weltnaturerbe Sokotra
Beute im Jemenkrieg

Die jemenitische Insel Sokotra ist ein Naturparadies im Indischen Ozean. Doch ihre geostrategische Lage vor dem Horn von Afrika weckt Begehrlichkeiten der Parteien, die im Krieg auf dem Festland involviert sind. Dem Weltnaturerbe droht der Ausverkauf.

Von Björn Blaschke | 17.11.2021
Strand auf der Insel Sokotra
Auf den ersten Blick ein Paradies. Doch Sokotra liegt da, wo der Indische Ozean in den Golf von Aden übergeht, vor dem Horn von Afrika, also nicht einmal 400 Kilometer entfernt von der Südküste des Jemen. (Deutschlandradio / Bjoern Blaschke )
Wind und Sonne lassen Ahmed al-Deeb die Augen zusammenkneifen. Oder ist es Wut? Ahmed al-Deeb blickt auf einen Beton-Rohbau. Zwischen dem Mitvierziger und dem halbfertigen Haus erstreckt sich ein See. Ab und zu fliegen Vögel heran, um in dem flachen Gewässer Fische zu jagen.

„Das Problem ist, dass dieses Gebiet für Vögel wichtig ist. Wenn dieses Gebäude fertig ist, werden die Vögel fortgezogen sein.“

Ahmed arbeitet für das örtliche Umweltamt und engagiert sich auch privat für den Schutz der Umwelt. Der Eigentümer des Rohbaus ist nicht da: Er wohnt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aber aus der Ferne sind ein paar Arbeiter zu sehen. Ahmed ist wütend und verzweifelt, wenn er sieht, was die Fremden anrichten in seiner Heimat: Sokotra.

„Warum wurde Sokotra 2008 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt? Wegen der Einzigartigkeit: Die Insel ist Heimat von 360 Pflanzenarten, die anderswo nicht existieren; und es gibt mehr als 130 Vogelarten, die nur hier vorkommen. Aber die Insel wird zerstört. Wenn es immer mehr Gebäude in dieser Gegend gibt, wird das alles enden.“
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Sokotra ist nur ein wenig größer als Mallorca und gilt wegen der Flora und Fauna – genau wie die Galapagos- und die Fernandez-Inseln - als Paradies. Doch die Hölle ist nah: Sokotra liegt da, wo der Indische Ozean in den Golf von Aden übergeht, vor dem Horn von Afrika, also nicht einmal 400 Kilometer entfernt von der Südküste des Jemen. Die Insel gehört zum Jemen, wo seit Jahren Krieg herrscht. Sokotra: nicht Kampfgebiet, aber doch unter starkem Einfluss von Parteien, die in die Kämpfe auf dem Festland des Jemen verwickelt sind.

„Ich sehe es so, dass der Jemen-Krieg wie ein Schachspiel ist. Ja, ein riesiges Spiel der Großen.“
Auf dem Bazar von Hadibu, der Hauptstadt Sokotras, wiegt Lukman Obst und Gemüse.

Der Mitdreißiger nimmt für ein Kilo Tomaten umgerechnet knapp sechs Euro. Früher sei es die Hälfte gewesen – so wie alles halb so viel gekostet habe. Auf Sokotra sind die meisten Waren teuer, weil sie per Schiff kommen. Zwar sind viele Pflanzen auf der Insel einzigartig; Obst- und Gemüseanbau gibt es jedoch kaum. Die meisten der gut 55.000 Menschen hier leben von Fischerei, Dattel- und Ziegenzucht. Schiffe mit Waren, so Lukman, liefen den Hafen nur unregelmäßig an: mal wöchentlich, mal monatlich.

Mohammed verkauft auf dem Bazar von Hadibu ebenfalls Obst und Gemüse. Er sagt: Grund für die hohen Preise und die unregelmäßigen Schiffslieferungen „sind der Krieg und die Teilung“.
Der Krieg:

Aufständische Rebellen aus dem Norden des Jemen, nach dem führenden Clan „Huthis“ genannt, nahmen es schon vor Jahren mit der international anerkannten Regierung auf. Sie forderten weniger Korruption und mehr politische Beteiligung. Als Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi sie ihnen 2014 verweigerte, wurde aus Demonstrationen ein Eroberungszug: Die Huthis besetzten zunächst die Hauptstadt Sanaa und vertrieben Präsident Hadi. Dann überrannten sie andere Regionen des Jemen. Im Frühjahr 2015 stellte sich Saudi-Arabien formell auf die Seite der Hadi-Regierung und bildete ein Militärbündnis mit anderen Staaten der Region – allen voran mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, kurz VAE.
Die Allianz startete Angriffe auf die Huthis, die ihrerseits erbittert zurückschlugen. Hinter dem Engagement der Saudis steckt, dass Iran die Huthis unterstützt; Teheran aber ist der Erzfeind Riads: geopolitisch, ideologisch, religiös. Bis heute forderte der Krieg Zehntausende Tote, führte zu Vertreibung und Zerstörung. Der Jemen ist ein geteiltes Land. Die Huthis kontrollieren die nördlichen Landesteile; Saudi-Arabien den Luftraum über dem Jemen und mehrere Häfen. Auch den von Sokotra.

„Sie sind im Namen der Allianz hier…“ – sagt Umweltaktivist Ahmed al-Deeb über Saudi-Arabien und die VAE. Im Namen der Allianz, die gegen die Huthis kämpft. Saudi-Arabien hat auf Sokotra ein paar Schulen gebaut und kontrolliert mit Soldaten den Hafen der Insel; das Emirat Abu Dhabi den Rest - nicht offiziell, also mit Militär, aber mit Geld: Privatleute kaufen Land und bauen Häuser, das Emirat hat ein Mobilfunksystem aufgebaut – zusätzlich zu dem deutlich schwächeren jemenitischen. Außerdem haben die Emiratis Brunnen gebohrt und Schulen eingerichtet - sowie das größte Krankenhaus von Sokotra…

„Wir haben ein Krankenhaus, das einst Libyens Muammar al-Gaddafi gestiftet hatte. Dann sind die Emiratis gekommen, haben es komplett abgerissen und neu gebaut.“

Die Vereinigten Arabischen Emirate: auf Sokotra allgegenwärtig


Die Motive für das Engagement der Emiratis in Sokotra sind unklar - auch deshalb, weil kein Vertreter der VAE über das Thema Sokotra sprechen will: Weder in Abu Dhabi noch auf Sokotra. Im emiratischen Khalifa-Krankenhaus im Zentrum von Hadibu zum Beispiel: Abweisung. Der journalistische Besuch des Krankenhauses und der Insel finde ohne Genehmigung statt. Deshalb sei er auch nicht rechtens – so der Vertreter der Khalifa-Stiftung auf Sokotra in einem Telefonat.

Eine Falschbehauptung - angesichts der Tatsache, dass es ein offizielles Visum gibt – ausgestellt von der Republik Jemen. Warum also die VAE oder gar die staatliche Khalifa-Stiftung in Abu Dhabi um Erlaubnis bitten …

Eine Autofahrt über die Insel macht klar, dass die Emiratis überall auf Sokotra sind: An Häusern und Mauern hängen Schilder, die Bauprojekte preisen – neben dem jemenitischen Staatsbanner prangt stets das der VAE. Auf den Dächern vieler Privatbauten wehen Fahnen der Emirate.

In den Bergen von Sokotra: Etwas abseits der Straße sind Berghöhlen, mit gemauerten Eingängen. In einer dieser Höhlen wurde vor mehr als 40 Jahren Saad Mohammed geboren. Genau wie seine Vorfahren und auch noch seine Kinder…

„Wir haben hier gewohnt, wir hatten Ziegen und Kühe hier. Die Leute saßen dort und aßen ... und schlachteten. Ihr Leben war glücklich.“

Trotz dieses „Glücks“ verließen vor etwa zehn Jahren Saad Mohammed und die gut 200 Leute seiner Großfamilie die Höhlen. Nur einen Steinwurf entfernt begannen sie mit eigenen Mitteln – ohne Hilfe der jemenitischen Regierung – kleine Häuschen zu bauen. Das Dorf Demenhi.

 „Wir hatten in den Höhlen gewohnt, aber als die Leute sahen, dass es Entwicklung gab, sind wir hierhergezogen. Wir haben zuerst alles selbst gebaut… Aber dann kamen die Emiratis und errichteten diese Häuser, sie haben dieses Dorf geschaffen und uns angeboten. Das ist jetzt drei, vier Jahre her.“

Ein einfaches, sauberes Dorf, mit Häusern – ordentlich gemauert mit Steinen aus den Bergen in der Umgebung. Strom, Wasser - die Menschen: froh. Und über allem weht die Flagge der VAE.

Der Liedtext aus den Lautsprechern im Auto: Spott und Kritik an Saudi-Arabien und den VAE für deren Interventionspolitik im Jemen. Was die beiden eint, ist der Kampf gegen die Huthis. Aber ihre Ziele für die Zukunft des Jemen unterscheiden sich: Die Saudis wollen den Jemen in seinen jetzigen Grenzen erhalten, mit Abd Rabo Mansour Hadi - zumindest vorläufig - an der Staatsspitze. Die Emiratis unterstützen den „Übergangsrat des Südens“, kurz STC. Der wurde 2017 von Separatisten gegründet: Sie wollen das Land in Nord- und Süd spalten. Warum auch immer. Im Sommer 2020 nahmen STC-Milizionäre Sokotra ein. Sie sind es, die seither die Insel kontrollieren; Uniformierte, die Check-Points und Kasernen unterhalten. Über denen weht ihr Banner: Die schwarz-weiß-rote Flagge des Jemen mit einem blauen Keil und einem gelben Stern. Und es gibt auf Sokotra eine Kommunalverwaltung des Übergangsrates – finanziert und aufgezwungen von den VAE. Die alte Verwaltung, die zum Apparat von Präsident Hadi gehört, existiert noch parallel. Seine Beamten sind jedoch ins Abseits gedrängt, bekommen kaum noch Gehalt. Und alles geduldet von Saudi-Arabien.

Das Gold Sokotras: Harz der Drachenblutbäume


Es geht weiter in die Berge von Sokotra, hoch auf 1.000, 1.300 Meter. Vereinzelt: Urzeitlich wirkende Drachenblutbäume. Sie wirken wie riesige Pilze; ihre verzweigten Äste, die einen Schirm bilden, erinnern an Korallen. Die Bäume haben die Insel berühmt gemacht. Manche sind mehr als 1.000 Jahre alt; ihr rotes Harz wird für Kosmetik genutzt.

 „Unsere Vorfahren haben uns erzählt, dass früher hier ein Wald voller Drachenblutbäume gestanden hat. Dieser Wald ist nun eingegangen und verschwunden,“ sagt Mohammed el-Keibani. In Diksem betreibt er Viehwirtschaft; hält ein paar Ziegen, Schafe und Kühe.

 „Es gibt nur noch wenige Drachenblutbäume, die weit auseinander stehen. Und die werden wohl auch bald verschwinden. In zwei, drei, vier Jahren könnte der Ort hier verwüstet sein, bis auf kleine Büsche.“

Mohammed meint, dass viele Drachenblutbäume im Zuge des Klimawandels, durch ausbleibenden Regen und durch Wirbelstürme, zerstört wurden. Oder Menschen hätten sie gefällt: Weil durch den Krieg auf dem jemenitischen Festland wenig Propangas nach Sokotra gelangt, machten die Insulaner aus einzigartigen Bäumen Feuerholz. Den Rest leisteten die Ziegen – so Mohammed; die fräßen die Triebe nachwachsender Drachenblutbäume; seien süchtig nach ihnen wie ein Kettenraucher nach Zigaretten.
Ein Drachenblutbaum auf der Insel Sokotra
Ein Drachenblutbaum auf der Insel Sokotra (Deutschlandradio / Bjoern Blaschke )


Nachdem 2008 über Sokotra ein Wirbelsturm gewütet und viele Drachenblutbäume entwurzelt hatte, begann Mohammed mit einem privaten Aufforstungsprojekt: Er friedete ein Grundstück mit einer Mauer ein und begann Setzlinge zu ziehen. In den zurückliegenden Jahren sind sie nur etwas mehr als einen halben Meter in die Höhe gegangen – und Mohammed überprüft regelmäßig, ob sie überhaupt noch wachsen oder nicht.

Ein Langzeitprojekt. Umweltschützer Ahmed al-Deeb betreibt als Hobby eine Baumschule, in der er seltene Pflanzen züchtet, wie Drachenblutbäume. Als Privatmann berät er Mohammed. Bei allem Idealismus - er sieht die Grenzen des Machbaren.

„Selbst die Initiative zu ergreifen, ist sehr schwer. Mohammed müsste eigentlich mit einer Organisation oder Regierung zusammenarbeiten, weil er Unterstützung braucht. Einzelne Menschen können auf Sokotra kaum etwas ausrichten. Ich kann vielleicht ein oder zwei Bäume pflanzen, aber nicht 50 oder 60. Ich kann nicht überall Zäune ziehen, Wasser bereitstellen. Ich kann gerade mal meinen Lebensunterhalt bestreiten.“

Viele der Fischerboote wurde von Saudi-Arabien gestiftet


Und ausländische Hilfe? Zum Beispiel von den Emiratis, die sich ja als großzügige Stifter hervorgetan haben und auf Sokotra die Kommunalverwaltung der STC-Separatisten finanzieren? Ahmed al-Deeb arbeitet offiziell für das Umweltamt der eigentlichen, aber von den VAE ignorierten Kommunalverwaltung.

„Mit ein paar Organisationen habe ich gesprochen, aber die können ja wegen der Probleme, wegen des Krieges, nicht in den Jemen reisen. Und mit den Emiratis habe ich es erst gar nicht versucht. Die haben keine Ahnung von dem Thema. Die wollen nur eines: Geld.“

„Wer Qalensiya nicht besucht hat, hat Sokotra nicht gesehen“ - heißt es auf der Insel. Der Grund: Menschenleere Strände. Sanddünen, die der Wind im Laufe von Jahrtausenden aus dem türkisfarbenen Meer die umliegenden Felsen hochgeweht hat. Hunderte Meter hoch. Malerisch. Außergewöhnlich.

Der Ort Qalensiya: Ein Fischerdorf im Norden. Viele der einfachen Holzboote, die die Männer mit Unterstützung einer großen Kinderschar vom Strand ins Meer schieben, haben Saudi-Arabien oder die VAE gestiftet: Die jeweiligen Banner prangen am Bug.

Unter den Männern am Strand sucht einer das Gespräch über Politik, die meisten anderen wollen sich eher über Alltägliches unterhalten. Dieser Mann sagt, dass er kein Fischer sei, sondern Beamter der Kommunalverwaltung, der, die nicht von den VAE bezahlt wird.

Der Mann möchte seinen Namen ungenannt lassen. Er habe schon mehrmals im Gefängnis gesessen, weil er sich allzu kritisch geäußert hätte: Dagegen, dass die Emiratis in seiner Heimat Sokotra so viel kontrollieren.

 „Die VAE richten Ihre Blicke nach Sokotra wegen des Tourismus. Sie wollen aus Sokotra eine Touristenhochburg machen - wie Scharm el-Scheich in Ägypten.“

 Und es gebe noch ein zweites Motiv dafür, dass die VAE auf Sokotra so präsent sind, so viel kontrollierten - meint der Mann dann, während eines Spazierganges am Wasser: Die geostrategische Bedeutung für den Welthandel. Bereits die Portugiesen sind einst dafür da gewesen. 1834 besetzte Großbritannien Sokotra, um den Golf von Aden - und damit den Zugang zum Roten Meer zu beherrschen. Später die Sowjetunion. Deren Panzer rosten noch heute am Strand von Qalensiya vor sich hin.

„Sie haben zwei Ziele: Zum einen wollen die Emiratis hier investieren, und zum anderen wollen sie von hier die internationalen Wasserstraßen kontrollieren, denn Sokotra hat eine strategisch wichtige Lage.“

Nicht nur auf Sokotra schlagen die Emirate Pflöcke ein: 50 Jahre nach ihrer Gründung sind die VAE zu einem Machtfaktor in der Region geworden: Sie intervenieren im Jemen, in Libyen und waren auch in Syrien aktiv. Sie haben Militärbasen auf jemenitischem Boden – zum Beispiel in Aden – und außerdem an strategisch wichtigen Plätzen Afrikas: In Eritrea, Djibouti oder Somaliland.

„Sie haben viele Dollars. Sie sind reich und sie haben Geld. Und wer Geld hat, kann heute stark sein. Also mit ihrem Geld kaufen sie Waffen, und sie teilen Interessen mit großen anderen Mächten. Sie selbst haben das Ziel, ein starker Staat im Nahen Osten und in der arabischen Welt zu werden.“

Umweltschützer Ahmed al-Deeb steht unweit der Hauptstadt von Sokotra, Hadibu, vor einem eingefriedeten Gelände am Meer. Die Mauer schützt eine halbfertigte Ferien-Bungalow-Anlage. Einst standen hier ein paar Fischerhütten, ein Mini-Dorf namens Delishia. Über Strohmänner wurde das Land verkauft. An Ausländer, was eigentlich illegal ist – sagt Ahmed al-Deeb.

„Mit Delishia ist es vorbei. Da sind jetzt nur noch Emiratis. Sie können alles machen; wir nichts. Wir können nicht einmal darüber reden. Wir können über nichts reden.“

Die wenigsten Sokotris reden über die Emiratis, weil die meisten irgendwie von ihnen profitieren: Die Emiratis sorgen für Strom. Als Investoren bringen sie Geld und sie fliegen die Insel einmal pro Woche an, auch mit nicht-arabischen Touristen, die ebenfalls Geld bringen. Die Emiratis vergeben Stipendien an talentierte Jugendliche oder sorgen dafür, dass Schwerkranke aus Sokotra in Abu Dhabi operiert werden – so auch Ahmed al-Deebs Sohn. Er brauchte vor zwei Jahren eine Herz-OP. Unter solchen Bedingungen wagt es kaum jemand auf Sokotra, etwas Schlechtes über die Emiratis zu sagen – auch wenn viele im Zuge des Krieges auf dem jemenitischen Festland den Ausverkauf ihrer Insel fürchten.

„Wir haben weder eine Regierung noch einen Staat in unserem Land. Bei wem sollten wir uns beschweren? - Wir hoffen darauf, dass es irgendwann mal wieder eine jemenitische Regierung gibt, die die Gesellschaft stärkt, das Land wieder aufbaut und die, die uns spalten wollen, loswird. Darauf hoffen wir. Wir wollen wieder ein Leben in Würde führen, das ist es!“

Bewaffnete Einheiten, fragwürdige Investitionen, halblegale Landkäufe – und das mit Geld aus den VAE. Was auf Sokotra passiert, ist nicht greifbar. Die UNESCO ist derzeit dabei, eine Delegation zusammenzustellen. Sie soll die Vorgänge auf der Insel, die Flora und Fauna – und damit auch die Kultur der Menschen – in Gefahr bringen, untersuchen. Die UNESCO könnte Sokotra den Titel „Weltnaturerbe“ aberkennen. Das wäre tragisch für die Menschen auf Sokotra. Damit würden vielleicht mögliche Geldquellen zur dringend anstehenden Renaturierung ihres Paradieses versiegen. Bevor sie überhaupt sprudeln könnten, in einer Zukunft des Jemen - ohne Krieg.