Es dauert lange, bis so ein Sparschwein gefüllt ist. Diese Erfahrung machen Kinder heute wie gestern, aber: viele legen immer noch etwas von ihrem Taschengeld zurück, erzählen diese etwa 14-jährigen Schüler, die heute mit ihrer Klasse ins Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse gekommen sind:
"Ich bekomm halt wöchentlich Geld, und das spar‘ ich dann halt für mein Studium und meinen Führerschein."
"Ich spar‘ das und dann guck‘ ich halt, was ich damit mache. Auf jeden Fall gehe ich erstmal zur Bank und lasse das einwechseln. Und dann kauf‘ ich mir halt Sachen."
"Ich habe kein Konto und möchte es auch nicht zur Bank bringen, weil ich mir damit was kaufen möchte - wieso sollte es dann auf der Bank sein?"
Erst Geld sammeln, dann Wünsche erfüllen
Den Sinn des Sparens an sich erkennen also auch heutige Kinder und Jugendliche – sie sammeln erst einmal Geld, um sich Wünsche zu erfüllen. Dieser Sinn musste den Menschen Mitte der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts aber wieder nahegebracht werden – weltweit. Vor allem aber in Deutschland: Denn nach der großen Inflation und der anschließenden Währungsreform 1923 hatten die Menschen das Vertrauen in den Wert des Geldes und seine Stabilität verloren. Deshalb wurde am 31. Oktober 1925 der erste Weltspartag gefeiert. Aber braucht man den heute noch? Julia Dröge-Knaup, Sprecherin der Frankfurter Sparkasse, meint ja:
"Man sagt ja immer: In der Niedrigzinsphase sparen – lohnt sich das überhaupt noch? Das sagen wir aber – auf jeden Fall. Denn gerade die Kinder müssen ja lernen, dass man sich nur dann einen großen Wunsch erfüllen kann, wenn man immer wieder einen kleinen Betrag zur Seite legt. Dann zum Schluss kann man sich belohnen, wenn man sein Geld angespart hat. Dieses Prinzip gilt ja heute genauso wie vor zehn Jahren."
Sparen ist also noch sinnvoll, die Frage ist nur wie: Denn die Sparer möchten ihr Geld ja eigentlich vermehren, wenn sie es zur Bank bringen. Das aber in Zeiten niedriger Zinsen mit normalen Zinsanlageprodukten zu tun ist schwierig, und das bleibt auch noch auf absehbare Zeit so, das hat EZB-Präsident Mario Draghi erst in der vergangenen Woche wieder erklärt.
Wie sieht das Geld der Zukunft aus?
Die heutigen Kinder und Jugendlichen wachsen also zunächst einmal in einer Welt ohne Zinsen auf. Aber eine Bank wie die Frankfurter Sparkasse nutze den Tag auch, um altersgerecht die Kinder ans Thema Geld heranzuführen – die kleinen wie die großen, sagt Julia Droege-Knaup von der Frankfurter Sparkasse:
"Die können zum Beispiel in unserem Brunnen Schweinchen angeln und da kleine Preise gewinnen. Es gibt aber auch Vorträge darüber, wie zum Beispiel ein Geldautomat funktioniert oder aber auch zur Frage: Wie sieht eigentlich das Geld der Zukunft aus?"
Doch damit Sparen wieder lohnt, sollten junge, aber auch ältere Leute sich mit anderen Formen der Geldanlage vertraut machen. So rät Robert Halver, Kapitalmarktstratege der Baader Bank:
"Wäre es da nicht sinnvoller zu sagen, man investiert etwas mehr in Aktien, vor allem Aktien mit hohen Dividenden? Das bekommen sie bei keinem Zinspapier. Das heißt: Der deutsche Haushalt sollte etwas mehr Geld ausgeben für Aktien als für Südfrüchte."