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UNO
Weltwasserbericht: Bereits mehr als zwei Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen

Wasserknappheit wird sich nach einem UNO-Bericht weltweit weiter ausbreiten.

22.03.2023
    Wassertropfen schlagen auf einer Wasseroberfläche ein.
    Wasser wird immer knapper. (picture alliance / Universität Jena)
    Schon heute seien zwei bis drei Milliarden Menschen mindestens einen Monat pro Jahr von Wasserknappheit betroffen, heißt es im Weltwasserbericht 2023. Künftig werde das Problem auch dort auftreten, wo die Ressource heute noch im Überfluss vorhanden sei. Der von der Unesco erstellte Bericht soll als Diskussionsgrundlage auf der UNO-Weltwasserkonferenz dienen, die von heute bis Freitag in New York tagt. Dort geht es um die Umsetzung des Menschenrechts auf Wasser- und Sanitärversorgung.
    Laut dem Bericht ist der weltweite Wasserverbrauch in den letzten 40 Jahren jährlich um etwa ein Prozent pro Jahr gestiegen und wird sich bis 2050 voraussichtlich mit ähnlicher Geschwindigkeit weiter erhöhen. Gründe dafür seien unter anderem das Bevölkerungswachstum, die sozioökonomische Entwicklung und veränderte Verhaltensmuster. Hinzu kämen Probleme bei der Wasserqualität. Hauptproblem in Ländern mit niedrigen Einkommen sei meist eine unzureichende Abwasseraufbereitung, in Industriestaaten dagegen die Belastung des Grundwassers durch die Landwirtschaft.
    Zur UNO-Wasserkonferenz in New York werden mehr als 6.000 Teilnehmer erwartet, darunter 20 Staats- und Regierungschefs, dutzende Ministerinnen und Minister sowie hunderte Vertreter aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Deutschland wird von Bundesumweltministerin Lemke vertreten. Der Gipfel soll nach dem Willen von UNO-Generalsekretär Guterres ein ehrgeiziges Programm mit konkreten Handlungsvorschlägen unter anderem gegen Wasserknappheit erarbeiten.
    Bisher gibt es keinen internationalen Vertrag zu dem Thema und keine Wasser-Organisation der UNO. Die letzte Wasserkonferenz ähnlicher Größe hatte im Jahr 1997 in Argentinien stattgefunden.
    Diese Nachricht wurde am 22.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.