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Internationaler Frauentag
Weltweit Kundgebungen gegen Unterdrückung und Ungleichbehandlung - Weiter Proteste nach Vergiftungswelle im Iran

Frauen in aller Welt gehen zum Internationalen Frauentag auf die Straße, um gegen ihre Unterdrückung und Ungleichbehandlung zu protestieren. Erste Demonstrationen fanden in Thailand und Indonesien statt.

    Gilda Sahebi ist am 23.11.2022 zu Gast in der ARD-Talkshow "Maischberger" im Studio Berlin-Adlershof.
    Gilda Sahebi. (IMAGO / Future Image / IMAGO / Thomas Bartilla)
    Protestmärsche und Aktionen sind in zahlreichen europäischen Ländern geplant, darunter in Spanien sowie allein in 150 Städten und Gemeinden in Frankreich. In London will Madame Tussauds eine neue Wachsfigur der britischen Frauenrechtlerin und Suffragette Emmeline Pankhurst enthüllen, die vor 120 Jahren ihren Kampf für das Frauenwahlrecht startete.

    Kundgebungen zur Verteidigung des Rechts auf Abtreibungen in USA

    In den USA sind vor allem Kundgebungen zur Verteidigung des Rechts auf Abtreibungen vorgesehen. In anderen Staaten Nord- und Südamerikas richten sich die Demonstrationen gegen die grassierende Gewalt gegen Frauen und die zunehmende Zahl von Femiziden. Aktivistinnen in Kuba riefen zu einer "virtuellen Kundgebung" in den Online-Netzwerken auf, um auf das Phänomen der Frauenmorde aufmerksam zu machen.

    Weiter Proteste wegen Vergiftungen im Iran - Sahebi: Menschen vermuten Racheakt

    Im Iran sind die rätselhaften Massenvergiftungen an Mädchenschulen weiter das beherrschende Thema. In mehreren Städten gingen Lehrer, Schülerinnen und Angehörige auf die Straße. Bilder und Videos zeigten Proteste unter anderem in den Millionenstädten Tabris und Maschhad, in Isfahan, Schiras, am Kaspischen Meer sowie in den Kurdenregionen.
    Die deutsch-iranische Journalistin und Autorin Gilda Sahebi sagte dem Deutschlandfunk, sie beobachte eine große Wut in der Bevölkerung. Viele empfänden die Vergiftungswelle als Racheaktion für Proteste gegen das Regime, an denen sich im Herbst auch viele Schülerinnen beteiligt hätten. Sahebi verweist darauf, dass in vielen Schulen im Iran hohe Sicherheitsvorkehrungen gelten. "Dass da jemand reinmarschieren und Giftgas versprühen kann ohne Wissen des Staates, das ist für mich sehr schwer vorstellbar".
    Die iranische Regierung geht von gezielten Angriffen aus. Die Behörden meldeten bereits erste Festnahmen. Irans Religionsführer Chamenei forderte harte Strafen für die Verantwortlichen.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.