Die großen Fachverlage wie "Elsevier" oder "Springer Nature" verdienen an diesem Umstand gut. Weil sie eine Monopolstellung haben, verlangen sie immer mehr für Ihre Fachzeitschriften. Zeitschriften, in denen Forschungsarbeiten stehen, die sie nicht bezahlt haben - und die kostenlos von anderen Wissenschaftlern überprüft werden. Damit ein Forscher seine eigene Arbeit also später lesen kann, muss seine Hochschule Zehntausende Euro für Abos bezahlen.
Gegen diese Praxis wächst der Widerstand: Viele Wissenschaftler, Hochschulverbände, auch die EU fordern "Open Access" für wissenschaftliche Arbeiten, also einen freien und vor allem kostenlosen Zugang zum Wissen. Hochschulvertreter verhandeln derzeit mit den Verlagen um bessere Konditionen. Und das Land Baden-Württemberg hat schon jetzt in seinem Hochschulgesetz festgeschrieben, dass überwiegend öffentlich finanzierte Forschung am Ende der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden muss - und zwar kostenfrei.
Zum Ende unserer Reihe über wissenschaftliches Publizieren fragen wir: Welche Alternativen gibt es schon jetzt zu den etablierten Journalen? Haben die Fachverlage mit ihren hohen Abo-Kosten noch eine Berechtigung? Sollte öffentlich finanzierte Forschung grundsätzlich frei verfügbar sein?
Gesprächsgäste sind:
- Ulrich Herb, Informationswissenschaftler und Open Access Experte der Uni Saarbrücken
- Anna Lena van Beek, Doktorandin und Dozentin an der Universität Hamburg
- Christoph Schönberger, Jura-Professor an der Uni Konstanz, er klagt gegen die Open Access Regelung seiner Hochschule
Beiträge:
Elke Drewes
Was tun ohne die Fachjournale
An der Uni Göttingen sind Fachmagazine des Großverlags Elsevier seit Januar nicht mehr erhältlich
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Moderation: Manfred Götzke