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Wem gehört die Kunst?
Konsequenzen aus dem Münchner Bilderfund

Der Fund von rund 1400 Kunstwerken in einer Privatwohnung in München, der vergangene Woche erst mit eineinhalbjähriger Verspätung bekannt wurde, hat die Aufmerksamkeit wieder auf das Problem der im Nationalsozialismus verschwundenen Kunst gelenkt.

Der Historiker, Jurist und Raubkunstforscher Willi A. Korte im Gespräch mit Stefan Koldehoff |
    Nach wie vor gelten Tausende von Werken verschollen. Nach wie vor gelten aber auch jene Gesetze und Vorschriften aus der NS-Zeit, nach denen viele Profiteure von damals ihre Beute bis heute legal besitzen und behalten können. Der in Washington lebende Historiker und Jurist Willi A. Korte sucht seit Jahrzehnten nach dieser NS-Raubkunst - und fordert Regelungen, die die Opfer schützen, und nicht die Täter. Zu seinen größten Erfolgen zählte die Rückführung des mittelalterlichen Domschatzes von Quedlinburg aus dem Bankschließfach in Texas. Korte erhielt dafür das Bundesverdienstkreuz. Zurzeit forscht der 59-Jährige nach Werken aus der enteigneten Sammlung des jüdischen Kunsthändlers Max Stern. Nach der Zwangsversteigerung 1937 befinden sie sich noch in unzähligen Privatsammlungen, vor allem im Rheinland.

    Das gesamte Kulturgespräch können Sie in unserem Audio-on-Demand-Bereich bis einschließlich 11.03.2014 nachhören.