Gedrückte Stimmung ist Gerhard Cromme schon von ThyssenKrupp gewohnt. Bei Siemens muss der Aufsichtsratschef um Applaus geradezu betteln:
"Sie dürfen jetzt klatschen."
Cromme hat es derzeit auch bei den Siemens-Aktionären schwer. Manche, wie Ingo Speich von der einflussreichen Union Investment Holding, lassen durchblicken, Cromme solle sich schon mal nach einem Nachfolger umsehen. Denn er und Siemens-Chef Peter Löscher seien mit vollen Segeln in den konjunkturellen Sturm gesegelt. Cromme gibt Fehler zu.
"Aufsichtsrat und Vorstand sind nicht zufrieden, dass die eigenen Ziele nicht erfüllt wurden. Doch trotz aller Herausforderungen konnte Siemens zum Geschäftsjahres-Ende ein Umsatzplus von sieben Prozent vermelden."
Aber gerade der Umsatz ist für viele Aktionäre das Problem. Siemens-Vorstand Löscher habe mit aller Macht versucht, die 100-Milliarden-Euro-Marke zu knacken. Dabei habe er nicht auf die Profitabilität von Siemens geachtet. Und die hat gelitten. Die Gewinnmargen der vier Sektoren von Siemens liegen teilweise unter vier Prozent. Besonders der Sektor "Infrastructure and Cities" macht Probleme. Hier ging der Gewinn um 200 Millionen Euro zurück, erklärt Siemens-Chef Löscher:
"Darin sind 116 Millionen Euro an Projektbelastungen enthalten, ganz überwiegend bedingt durch die Verzögerungen bei Hochgeschwindigkeitszügen."
Das ICE-Debakel bei der Deutschen Bahn. Es hat Siemens nicht nur die Margen, sondern auch das Image verhagelt. Jetzt steuert der größte deutsche Industriekonzern mit dem Sparprogramm "Siemens 2014" gegen. Sechs Milliarden Euro will Löscher einsparen. Alle Unternehmensteile sollen profitabler und Marktführer in ihren Geschäftsfeldern werden.
"Geschäfte, die diese Kriterien nicht erfüllen, werfen fragen auf. Auch die, ob Siemens auf Dauer für sie die bestmögliche Heimat ist."
Mit anderen Worten: "Wer's nicht schafft, wird verkauft." Oder, wie die schwächelnde Lichttochter Osram, an die eigenen Aktionäre verramscht – quasi als Dreingabe von einer Osram-Aktie pro zehn Siemens-Aktien. Viele Anteilseigner sind damit nicht zufrieden – manche wollen sogar klagen. Auch wenn Aufsichtratschef Cromme versicherte:
"Die getroffenen Maßnahmen sind notwendig, wenn auch nicht populär. Wir lassen uns aber nicht vom Kurs abbringen, auch wenn manche Medien dies hinterfragen und teilweise versuchen, Uneinigkeiten zwischen Vorstand und Aufsichtsrat zu konstruieren."
Die Uneinigkeiten bei Siemens herrschten heute eher zwischen der Führung und den 10.000 anwesenden Siemens-Aktionären. Denn für die galt auch hier:
"Sie dürfen jetzt klatschen."
Dürfen schon. Aber kaum einer wollte.
"Sie dürfen jetzt klatschen."
Cromme hat es derzeit auch bei den Siemens-Aktionären schwer. Manche, wie Ingo Speich von der einflussreichen Union Investment Holding, lassen durchblicken, Cromme solle sich schon mal nach einem Nachfolger umsehen. Denn er und Siemens-Chef Peter Löscher seien mit vollen Segeln in den konjunkturellen Sturm gesegelt. Cromme gibt Fehler zu.
"Aufsichtsrat und Vorstand sind nicht zufrieden, dass die eigenen Ziele nicht erfüllt wurden. Doch trotz aller Herausforderungen konnte Siemens zum Geschäftsjahres-Ende ein Umsatzplus von sieben Prozent vermelden."
Aber gerade der Umsatz ist für viele Aktionäre das Problem. Siemens-Vorstand Löscher habe mit aller Macht versucht, die 100-Milliarden-Euro-Marke zu knacken. Dabei habe er nicht auf die Profitabilität von Siemens geachtet. Und die hat gelitten. Die Gewinnmargen der vier Sektoren von Siemens liegen teilweise unter vier Prozent. Besonders der Sektor "Infrastructure and Cities" macht Probleme. Hier ging der Gewinn um 200 Millionen Euro zurück, erklärt Siemens-Chef Löscher:
"Darin sind 116 Millionen Euro an Projektbelastungen enthalten, ganz überwiegend bedingt durch die Verzögerungen bei Hochgeschwindigkeitszügen."
Das ICE-Debakel bei der Deutschen Bahn. Es hat Siemens nicht nur die Margen, sondern auch das Image verhagelt. Jetzt steuert der größte deutsche Industriekonzern mit dem Sparprogramm "Siemens 2014" gegen. Sechs Milliarden Euro will Löscher einsparen. Alle Unternehmensteile sollen profitabler und Marktführer in ihren Geschäftsfeldern werden.
"Geschäfte, die diese Kriterien nicht erfüllen, werfen fragen auf. Auch die, ob Siemens auf Dauer für sie die bestmögliche Heimat ist."
Mit anderen Worten: "Wer's nicht schafft, wird verkauft." Oder, wie die schwächelnde Lichttochter Osram, an die eigenen Aktionäre verramscht – quasi als Dreingabe von einer Osram-Aktie pro zehn Siemens-Aktien. Viele Anteilseigner sind damit nicht zufrieden – manche wollen sogar klagen. Auch wenn Aufsichtratschef Cromme versicherte:
"Die getroffenen Maßnahmen sind notwendig, wenn auch nicht populär. Wir lassen uns aber nicht vom Kurs abbringen, auch wenn manche Medien dies hinterfragen und teilweise versuchen, Uneinigkeiten zwischen Vorstand und Aufsichtsrat zu konstruieren."
Die Uneinigkeiten bei Siemens herrschten heute eher zwischen der Führung und den 10.000 anwesenden Siemens-Aktionären. Denn für die galt auch hier:
"Sie dürfen jetzt klatschen."
Dürfen schon. Aber kaum einer wollte.