Brasilien, Kolumbien, Peru und Bolivien verzeichneten demnach alle insgesmat einen Rückgang des Waldverlustes. Die Daten würden zeigen, dass es noch Hoffnung für das Amazonasgebiet gebe, sagte Matt Finer, Ökologe und Direktor der Organsation. Es sei ein Wendepunkt für die Region, die für die Eindämmung des Klimawandels entscheidend sei. Die abgeholzte Fläche entspreche zwar immer noch der Größe von Puerto Rico, sei aber die geringste seit 2019, seitdem man die Abholzungsdaten mit Hilfe von Satellitenbildern erfassen würde.
Analysten führen den Rückgang größtenteils auf die strengere Durchsetzung von Umweltgesetzen in Brasilien zurück. Dort befindet sich der Großteil des Regenwaldes. Entscheidend dafür war offenbar der Machtwechsel in Brasilien; Präsident Lula da Silva hat sein Amt am 1. Januar übernommen. Sein Vorgänger Bolsonaro hatte die Abholzung für Bergbau, Viehzucht und andere Zwecke befürwortet.
Holzfäller weichen zum Teil offenbar in andere Regionen aus
Die Abholzung geht allerdings nicht überall zurück. In der zentralbrasilianischen Cerrado-Savanne hat sie Medienberichten zufolge das vierte Jahr in Folge zugenommen. Zwischen August 2022 und Juli 2023 habe man im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Zunahme von drei Prozent registriert. Experten sehen einen Zusammenhang zwischen der Reduzierung der Waldvernichtung in Amazonien und der Zunahme im südlicher gelegenen Cerrado. So würden Landwirte und Holzhändler vor Kontrollen in Amazonien in den Cerrado ausweichen. Dort gelten weniger scharfe Regeln zur Abholzung.
Während in Amazonien nur 20 Prozent eines Grundstücks wirtschaftlich genutzt und somit abgeholzt werden dürfen, sind es im Cerrado 80 Prozent. Entsprechend ist ein Großteil der dortigen Abholzung legal. Umweltschützer fordern deshalb seit langem schärfere Gesetze.
Diese Nachricht wurde am 29.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.