Die Studie hat vor allem ergeben, dass eine schnelle und konsequente Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Landwirtschaft möglich ist. Da gibt es inzwischen einzelne EU-Staaten, die hier durchaus Vorbildcharakter haben. Die Studie, die im Auftrag der grünen Fraktion im Europaparlament erarbeitet wurde, zeigt aber auch die Baustellen auf EU-Ebene, aber auch auf nationaler Ebene deutlich auf.
Alarmiert hat in der Vergangenheit ja vor allem die Resistenzbildung gegen Antibiotika beim Menschen. Hervorgerufen durch die Intensivhaltung in der Tierhaltung. So schätzt die Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin, dass in Deutschland inzwischen rund 700.000 Personen mit antibiotikaresistenten Bakterien infiziert sind, das heißt, eine herkömmliche Behandlung ist hier nicht mehr möglich.
Als eine Art Vorbild gilt beispielsweise Dänemark. So ist hier bei bestimmten Antibiotika der Einsatz in den vergangenen Jahren um rund die Hälfte zurückgegangen. Kathrin Birkel ist Umweltwissenschaftlerin, sie berät heute im Wesentlichen den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND.
"Dänemark hat schon 1994 die Verschreibung und den Verkauf von Antibiotika in der Landwirtschaft getrennt. Sodass für Veterinäre und Tiermediziner keine finanziellen Anreize vorliegen, mehr Antibiotika als notwendig zu verschreiben oder um den eigenen Umsatz zu fördern."
In der Studie wird Deutschland allerdings als eher zögerliches Mitglied der EU dargestellt - zumindest, wenn es um die Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes geht.
Aber auch in den Ausschüssen des Europäischen Parlaments gibt es ein ständiges Hin und Her. Fortschritte wie auch Rückschritte, sagt Andrea Beste, sie berät die grüne Fraktion im EU-Parlament.
"Für den Menschen wichtige Antibiotika, da gibt es einige sozusagen Notfall-Schluss-Antibiotika - da sollte der Einsatz aus unserer Sicht verboten werden. Hier hat der Agrarausschuss des EU-Parlaments allerdings eine etwas längere Zeitschiene vorgeschlagen, die Maßnahme also wieder etwas abgeschwächt. Beim prophylaktischen Einsatz, dem Einsatz in Gruppen - da wurden Reduktionsvorschläge dagegen übernommen."
Allerdings wird es wohl EU-weit kein konkretes, in%en messbares Reduktionsziel für Antibiotika in der Landwirtschaft geben. Und das wäre für die grüne Fraktion und auch viele Umweltverbände wohl mit der wichtigste Schritt, um das Problem effizient zu bekämpfen.
Deutlich wird in der Studie auch, dass stets mehr Kontrolle gewährleistet sein sollte. Andrea Beste nennt ein Beispiel.
"Die Gabe von Antibiotika zu Mastzwecken ist in der Europäischen Union seit 2006 für alle Mitgliedsstaaten verboten. Es wird aber nicht streng kontrolliert, von einigen Staaten auch nicht sanktioniert. Hier müsste die EU nachbessern und zumindest dafür sorgen, dass strenger kontrolliert wird, mehr Auflagen gemacht werden."
In Deutschland wird derzeit ja das Arzneimittelgesetz neu diskutiert. Auch hier ist die generelle Richtung klar - Reduzierung von Antibiotika - doch fehle es ebenfalls an mengenmäßigen, konkreten Vorgaben, sagt Reinhild Benning, die Agrarexpertin des BUND. Es soll Datenbanken geben, die den Einsatz überwachen, aber es würden daraus keine Sanktionen abgeleitet. Man brauche aber konkrete Reduktionsziele.
"Denn andernfalls ist absehbar, dass wir eine Datenbank im Arzneimittelgesetz festgeschrieben bekommen, diese jedoch nur den Antibiotikaeinsatz erfasst. Doch Erfassen ist nicht gleich Senken. Daher braucht es ein Senkungsziel, um die erfassten Daten zu bewerten und gegen jene Betriebe, die viel zu viel Antibiotika einsetzen, wirksame Sanktionsmechanismen zu haben."
Deshalb fordert die grüne Fraktion im EU-Parlament auch beispielsweise, dass bis 2018 der Antibiotikaeinsatz um 50 Prozent gesenkt werden soll - im Vergleich zu 2012. Dieses Ziel müsse auch in den Gesetzen festgeschrieben werden.
Alarmiert hat in der Vergangenheit ja vor allem die Resistenzbildung gegen Antibiotika beim Menschen. Hervorgerufen durch die Intensivhaltung in der Tierhaltung. So schätzt die Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin, dass in Deutschland inzwischen rund 700.000 Personen mit antibiotikaresistenten Bakterien infiziert sind, das heißt, eine herkömmliche Behandlung ist hier nicht mehr möglich.
Als eine Art Vorbild gilt beispielsweise Dänemark. So ist hier bei bestimmten Antibiotika der Einsatz in den vergangenen Jahren um rund die Hälfte zurückgegangen. Kathrin Birkel ist Umweltwissenschaftlerin, sie berät heute im Wesentlichen den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND.
"Dänemark hat schon 1994 die Verschreibung und den Verkauf von Antibiotika in der Landwirtschaft getrennt. Sodass für Veterinäre und Tiermediziner keine finanziellen Anreize vorliegen, mehr Antibiotika als notwendig zu verschreiben oder um den eigenen Umsatz zu fördern."
In der Studie wird Deutschland allerdings als eher zögerliches Mitglied der EU dargestellt - zumindest, wenn es um die Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes geht.
Aber auch in den Ausschüssen des Europäischen Parlaments gibt es ein ständiges Hin und Her. Fortschritte wie auch Rückschritte, sagt Andrea Beste, sie berät die grüne Fraktion im EU-Parlament.
"Für den Menschen wichtige Antibiotika, da gibt es einige sozusagen Notfall-Schluss-Antibiotika - da sollte der Einsatz aus unserer Sicht verboten werden. Hier hat der Agrarausschuss des EU-Parlaments allerdings eine etwas längere Zeitschiene vorgeschlagen, die Maßnahme also wieder etwas abgeschwächt. Beim prophylaktischen Einsatz, dem Einsatz in Gruppen - da wurden Reduktionsvorschläge dagegen übernommen."
Allerdings wird es wohl EU-weit kein konkretes, in%en messbares Reduktionsziel für Antibiotika in der Landwirtschaft geben. Und das wäre für die grüne Fraktion und auch viele Umweltverbände wohl mit der wichtigste Schritt, um das Problem effizient zu bekämpfen.
Deutlich wird in der Studie auch, dass stets mehr Kontrolle gewährleistet sein sollte. Andrea Beste nennt ein Beispiel.
"Die Gabe von Antibiotika zu Mastzwecken ist in der Europäischen Union seit 2006 für alle Mitgliedsstaaten verboten. Es wird aber nicht streng kontrolliert, von einigen Staaten auch nicht sanktioniert. Hier müsste die EU nachbessern und zumindest dafür sorgen, dass strenger kontrolliert wird, mehr Auflagen gemacht werden."
In Deutschland wird derzeit ja das Arzneimittelgesetz neu diskutiert. Auch hier ist die generelle Richtung klar - Reduzierung von Antibiotika - doch fehle es ebenfalls an mengenmäßigen, konkreten Vorgaben, sagt Reinhild Benning, die Agrarexpertin des BUND. Es soll Datenbanken geben, die den Einsatz überwachen, aber es würden daraus keine Sanktionen abgeleitet. Man brauche aber konkrete Reduktionsziele.
"Denn andernfalls ist absehbar, dass wir eine Datenbank im Arzneimittelgesetz festgeschrieben bekommen, diese jedoch nur den Antibiotikaeinsatz erfasst. Doch Erfassen ist nicht gleich Senken. Daher braucht es ein Senkungsziel, um die erfassten Daten zu bewerten und gegen jene Betriebe, die viel zu viel Antibiotika einsetzen, wirksame Sanktionsmechanismen zu haben."
Deshalb fordert die grüne Fraktion im EU-Parlament auch beispielsweise, dass bis 2018 der Antibiotikaeinsatz um 50 Prozent gesenkt werden soll - im Vergleich zu 2012. Dieses Ziel müsse auch in den Gesetzen festgeschrieben werden.