Jos Dings verkörpert die perfekte Kombination aus Umweltaktivist und Geschäftsmann - zumindest äußerlich. Er trägt einen feinen, schwarzen Nadelstreifen-Anzug, hat sich aber eine grellgrüne Daunen-Jacke übergeworfen. Und seine Interviews gibt er bei schönem Wetter bevorzugt im Freien. Jos Dings ist Direktor des Europäischen Verbands für Verkehr und Umwelt. Und die Einwände der Industrie gegen Klimaschutzmaßnahmen kann der Niederländer langsam nicht mehr hören:
"Das ist immer das Gleiche, wenn etwas passiert in der Umweltpolitik, dann sagt das Big Business, wir können nicht mehr fliegen in Europa und wir gehen irgendwo anders hin. Dieses Mal haben sie Zürich gewählt. Zürich ist einer der teuersten Flughäfen Europas."
Für sehr unwahrscheinlich hält Dings deshalb die Möglichkeit, die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa könnte tatsächlich wie angedroht in die Schweiz abwandern, falls der Flugverkehr in den Emissionshandel mit einbezogen werden sollte. Auch der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel scheint von der Lufthansa-Pressemitteilung gänzlich unbeeindruckt:
"Übrigens kann ich hinzufügen, dass der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa zumindest im Gespräch mit mir eine solche Aussage nicht gemacht hat, sondern dass er sich sehr wohl vorstellen kann, dass es zu einer Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel kommt."
Der Brüsseler Vorschlag, die Fluggesellschaften zu einem geringern Ausstoß von Treibhausgasen zu verpflichten, war gestern auch beim Treffen der Umweltminister in Brüssel ein Thema, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Klar ist aber: Die Kommission und wohl auch ein Großteil der Mitgliedsstaaten wollen, dass die Fluggesellschaften - ähnlich wie bisher schon andere Industrie - ihre Rechte auf CO2-Abgase kaufen. Damit sollen auf lange Sicht die Emissionen verringert und die Erderwärmung verlangsamt werden.
Aber wieder einmal stößt die Kommission auf Widerstand. Ähnlich wie die Automobilindustrie vor einigen Wochen fordert auch die Luftfahrtbranche eine gerechtere Verteilung der Kosten. Francoise Humbert vom Europäischen Verband der Fluggesellschaften:
"Alle Airlines müssen gleich behandelt werden, und wir brauchen zusätzliche Verbesserungen des Systems - zum Beispiel eine bessere Steuerung des Flugverkehrs. Die Warteschleifen, die unsere Flugzeuge drehen, vergeuden unzählige Tonnen Kerosin. Wir wünschen uns auch technologische Verbesserungen in unseren Flugzeugen."
Die Unternehmen fürchten, dass der Wettbewerb mit außereuropäischen Fluglinien verzerrt werden könnte. Und sie drohen genauso wie die Autoindustrie mit dem Verlust von Arbeitsplätzen. Klimaschützer Jos Dings bezeichnet das als Vorwand:
"Die einfache Arbeit wird immer mehr im Osten und in Asien gemacht. Wenn wir Arbeitsplätze haben wollen in Europa, ist es sehr wichtig, dass wir investieren in Fahrzeuge, die zukunftsfähig sind mit sehr vielen klugen technischen Sachen darin."
In einem Punkt sind sich aber beide Seiten, also Unternehmen und Klimaschütze, einig: Das Projekt hat nur dann Sinn, wenn nicht nur die europäischen, sondern auch alle anderen Airlines daran beteiligt werden. Sprich: Der Emissionshandel muss auf alle Flugzeuge angewendet werden, die innerhalb der Europäischen Union starten, landen oder das Gebiet auch nur überfliegen.
Francoise Humbert vom Europäischen Verband der Fluggesellschaften bezweifelt, dass sich zum Beispiel die Amerikaner ohne Weiteres auf ein solches Programm einlassen würden:
"Da begeben wir uns auf sehr dünnes Eis. Die Kommission sagt, sie habe die Macht, die Amerikaner zu überzeugen. Einige Länder sagen, das es nicht so ist. Wir können auf keinen Fall einen Handelsstreit gebrauchen. Wir müssen unser System also gut aufstellen und es den anderen schmackhaft machen."
Falls das nicht gelingt, bliebe den Europäischen Politikern als Alternativlösung nur eine Steuer auf Kerosin oder Flugtickets. Die wäre dann für alle gesetzlich verbindlich. Aber auch das lehnen die europäischen Fluggesellschaften vehement ab.
"Das ist immer das Gleiche, wenn etwas passiert in der Umweltpolitik, dann sagt das Big Business, wir können nicht mehr fliegen in Europa und wir gehen irgendwo anders hin. Dieses Mal haben sie Zürich gewählt. Zürich ist einer der teuersten Flughäfen Europas."
Für sehr unwahrscheinlich hält Dings deshalb die Möglichkeit, die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa könnte tatsächlich wie angedroht in die Schweiz abwandern, falls der Flugverkehr in den Emissionshandel mit einbezogen werden sollte. Auch der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel scheint von der Lufthansa-Pressemitteilung gänzlich unbeeindruckt:
"Übrigens kann ich hinzufügen, dass der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa zumindest im Gespräch mit mir eine solche Aussage nicht gemacht hat, sondern dass er sich sehr wohl vorstellen kann, dass es zu einer Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel kommt."
Der Brüsseler Vorschlag, die Fluggesellschaften zu einem geringern Ausstoß von Treibhausgasen zu verpflichten, war gestern auch beim Treffen der Umweltminister in Brüssel ein Thema, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Klar ist aber: Die Kommission und wohl auch ein Großteil der Mitgliedsstaaten wollen, dass die Fluggesellschaften - ähnlich wie bisher schon andere Industrie - ihre Rechte auf CO2-Abgase kaufen. Damit sollen auf lange Sicht die Emissionen verringert und die Erderwärmung verlangsamt werden.
Aber wieder einmal stößt die Kommission auf Widerstand. Ähnlich wie die Automobilindustrie vor einigen Wochen fordert auch die Luftfahrtbranche eine gerechtere Verteilung der Kosten. Francoise Humbert vom Europäischen Verband der Fluggesellschaften:
"Alle Airlines müssen gleich behandelt werden, und wir brauchen zusätzliche Verbesserungen des Systems - zum Beispiel eine bessere Steuerung des Flugverkehrs. Die Warteschleifen, die unsere Flugzeuge drehen, vergeuden unzählige Tonnen Kerosin. Wir wünschen uns auch technologische Verbesserungen in unseren Flugzeugen."
Die Unternehmen fürchten, dass der Wettbewerb mit außereuropäischen Fluglinien verzerrt werden könnte. Und sie drohen genauso wie die Autoindustrie mit dem Verlust von Arbeitsplätzen. Klimaschützer Jos Dings bezeichnet das als Vorwand:
"Die einfache Arbeit wird immer mehr im Osten und in Asien gemacht. Wenn wir Arbeitsplätze haben wollen in Europa, ist es sehr wichtig, dass wir investieren in Fahrzeuge, die zukunftsfähig sind mit sehr vielen klugen technischen Sachen darin."
In einem Punkt sind sich aber beide Seiten, also Unternehmen und Klimaschütze, einig: Das Projekt hat nur dann Sinn, wenn nicht nur die europäischen, sondern auch alle anderen Airlines daran beteiligt werden. Sprich: Der Emissionshandel muss auf alle Flugzeuge angewendet werden, die innerhalb der Europäischen Union starten, landen oder das Gebiet auch nur überfliegen.
Francoise Humbert vom Europäischen Verband der Fluggesellschaften bezweifelt, dass sich zum Beispiel die Amerikaner ohne Weiteres auf ein solches Programm einlassen würden:
"Da begeben wir uns auf sehr dünnes Eis. Die Kommission sagt, sie habe die Macht, die Amerikaner zu überzeugen. Einige Länder sagen, das es nicht so ist. Wir können auf keinen Fall einen Handelsstreit gebrauchen. Wir müssen unser System also gut aufstellen und es den anderen schmackhaft machen."
Falls das nicht gelingt, bliebe den Europäischen Politikern als Alternativlösung nur eine Steuer auf Kerosin oder Flugtickets. Die wäre dann für alle gesetzlich verbindlich. Aber auch das lehnen die europäischen Fluggesellschaften vehement ab.