Der Aufschwung führt in diesem Jahr erneut zu einem deutlichen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen, die mit 30.200 um 5,8 Prozent unter dem Vorjahreswert bleiben werden, so schätzt der Verband der Vereine Creditreform. Auch die Schäden für die Gläubiger sind trotz der ungeheuren Summe von 23,3 Milliarden Euro rückläufig, weil es weniger große Firmenpleiten gegeben hat und zumeist bei kleineren Fällen geblieben ist. Die Euroschuldenkrise hat sich noch nicht ausgewirkt, und sollte das auch möglichst nicht tun, meint Helmut Rödl von Creditreform:
"Die Situation ist im Moment nicht dazu angetan, hier nur Beruhigungspillen zu verbreiten, aber man muss schon sagen, dass die Stabilität der Unternehmen, auch der mittelständischen Unternehmen, ungleich besser ist als zum Beispiel im Jahr 2008, als wir nach Lehman diese Weltwirtschaftskatastrophe und Finanzkrise bekommen haben. Also insoweit glaube ich, ist die Situation einigermaßen stabil."
Als Schwachpunkt könnte sich Rödl zufolge die hohe Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft erweisen. Viele Unternehmen hingen direkt und auch indirekt davon ab, dass es bei den Ausfuhren im nächsten Jahr nicht zu massiven Einbrüchen kommt. Ein leichter Anstieg der Firmenpleiten sei ohnehin möglich wegen der verhaltenen Konjunktur und wegen der erschwerten Kreditvergabe durch die Banken, die selbst große Probleme haben. Auf den ersten Blick unverständlich bleibt die immer noch verhältnismäßig hohe Zahl der privaten Verbraucherinsolvenzen, um etwa 100.000, obwohl Beschäftigung und Löhne doch inzwischen kräftig gestiegen sind:
"Das Problem liegt darin, dass wir zwei unterschiedliche Qualitäten von Verbraucherüberschuldung haben: auf der einen Seite die Fälle, die eher normal sind mit Mahnungen, usw. Wir haben aber auch harte Negativmerkmale wie die Privatinsolvenz, wie die eidesstattliche Versicherung, also das wir früher als Offenbarungseid hatten. Und Menschen, die in dieser Situation sind, die also stark überschuldet sind, die kommen auch nicht durch Beschäftigung oder einen besseren Arbeitsmarkt aus der Schuldenspirale."
Jeder zehnte Erwachsene in Deutschland gilt als überschuldet, wobei die Schuldner immer jünger werden. Von diesen rund 6,4 Millionen Menschen gelten Rödl zufolge bis zu 3,8 Millionen als Härtefälle, die immer wieder in die Schuldenfalle geraten. Ähnlich wie bei der Unternehmensinsolvenz will der Gesetzgeber auch hier den Schuldnern durch eine Reform des Insolvenzrechts helfen. Bei Creditreform sieht man das kritisch:
"Da muss man vorsichtig sein. Wenn wir auf der einen Seite sagen: Erleichterung bei der Sanierung der insolventen Unternehmen, dann stehen auf der anderen Seite Gläubiger, die auf ihr Geld hoffen und die, wenn sie ihr Geld nicht kriegen, möglicherweise durch den Domino-Effekt in die eigene Pleite rutschen. Das ist in der Tat ein Problem."
Stark ausgewirkt hat sich niedrige Arbeitslosigkeit bei den Neugründungen. Da viele Arbeitslose wieder bessere Chancen in abhängigen Beschäftigungsverhältnissen auf dem normalen Arbeitsmarkt haben, liegt die Zahl der Gründungen bei 800.000 auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren.
"Die Situation ist im Moment nicht dazu angetan, hier nur Beruhigungspillen zu verbreiten, aber man muss schon sagen, dass die Stabilität der Unternehmen, auch der mittelständischen Unternehmen, ungleich besser ist als zum Beispiel im Jahr 2008, als wir nach Lehman diese Weltwirtschaftskatastrophe und Finanzkrise bekommen haben. Also insoweit glaube ich, ist die Situation einigermaßen stabil."
Als Schwachpunkt könnte sich Rödl zufolge die hohe Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft erweisen. Viele Unternehmen hingen direkt und auch indirekt davon ab, dass es bei den Ausfuhren im nächsten Jahr nicht zu massiven Einbrüchen kommt. Ein leichter Anstieg der Firmenpleiten sei ohnehin möglich wegen der verhaltenen Konjunktur und wegen der erschwerten Kreditvergabe durch die Banken, die selbst große Probleme haben. Auf den ersten Blick unverständlich bleibt die immer noch verhältnismäßig hohe Zahl der privaten Verbraucherinsolvenzen, um etwa 100.000, obwohl Beschäftigung und Löhne doch inzwischen kräftig gestiegen sind:
"Das Problem liegt darin, dass wir zwei unterschiedliche Qualitäten von Verbraucherüberschuldung haben: auf der einen Seite die Fälle, die eher normal sind mit Mahnungen, usw. Wir haben aber auch harte Negativmerkmale wie die Privatinsolvenz, wie die eidesstattliche Versicherung, also das wir früher als Offenbarungseid hatten. Und Menschen, die in dieser Situation sind, die also stark überschuldet sind, die kommen auch nicht durch Beschäftigung oder einen besseren Arbeitsmarkt aus der Schuldenspirale."
Jeder zehnte Erwachsene in Deutschland gilt als überschuldet, wobei die Schuldner immer jünger werden. Von diesen rund 6,4 Millionen Menschen gelten Rödl zufolge bis zu 3,8 Millionen als Härtefälle, die immer wieder in die Schuldenfalle geraten. Ähnlich wie bei der Unternehmensinsolvenz will der Gesetzgeber auch hier den Schuldnern durch eine Reform des Insolvenzrechts helfen. Bei Creditreform sieht man das kritisch:
"Da muss man vorsichtig sein. Wenn wir auf der einen Seite sagen: Erleichterung bei der Sanierung der insolventen Unternehmen, dann stehen auf der anderen Seite Gläubiger, die auf ihr Geld hoffen und die, wenn sie ihr Geld nicht kriegen, möglicherweise durch den Domino-Effekt in die eigene Pleite rutschen. Das ist in der Tat ein Problem."
Stark ausgewirkt hat sich niedrige Arbeitslosigkeit bei den Neugründungen. Da viele Arbeitslose wieder bessere Chancen in abhängigen Beschäftigungsverhältnissen auf dem normalen Arbeitsmarkt haben, liegt die Zahl der Gründungen bei 800.000 auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren.