Miro Borufka bei der Arbeit. Der Systemintegrator kümmert sich bei der Marburger Marketingagentur ICC um den Vertrieb und die Internetseiten. Mit seiner Arbeit ist er zufrieden:
" Das hat damit zu tun, dass wir hier eine sehr lockere Arbeitseinteilung haben. Regelarbeitszeit ist von neun bis 17 Uhr Wenn ich aber mal früher gehen muss, dann gehe ich früher. Also da wird nicht so das Hauptaugenmerk drauf gelegt, sondern die Arbeit muss unter dem Strich stimmen."
So wie Miro Borufka geht es nicht allen Arbeitnehmern in Deutschland. Über zwei Drittel machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Jeder vierte hat innerlich bereits gekündigt. Der wirtschaftliche Gesamtschaden liegt zwischen 234 und 245 Milliarden Euro. Das belegt eine Galup-Studie vom Oktober 2004. Einen Ausweg aus der Misere will jetzt die Dresdner Arbeitspsychologin Renate Rau gefunden haben. Ihr Heilmittel heißt Flow. Mit dem Begriff beschreiben Psychologen einen Gefühlszustand, in dem der Arbeitnehmer voll und ganz in seiner Arbeit aufgeht. Er verliert sich im Fluss der Arbeit und ist sehr viel produktiver. Renate Rau:
" Das kann man eigentlich fast mit jeder Arbeit machen. Man kann Arbeit so gestalten, dass die Leute sich frei da in ihren Arbeitswegen entfalten können entsprechend ihren Fähigkeiten. Und die hat jeder wo anders."
Flow zu erzeugen, ist kinderleicht, erklärt Rau. Seit Jahren hat die Psychologin an der Uni Dresden ihre Theorie durch empirische Studien untermauert. Jetzt rät sie allen Unternehmern: gebt den Mitarbeitern die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie und wann sie ihre Arbeit erledigen. Dann werden sie sich im Rausch der Arbeit verlieren und die Produktivität steigern.
" Das hat auch den Vorteil, wenn sie die Wege frei geben, dass wenn jemand vielleicht mal an einem Tag mal nicht so gut drauf ist, dann wählt er eine andere Arbeitsweise, als an dem Tag wo er sehr gut drauf ist. Und er wird trotzdem immer die Arbeitsleistung erbringen, weil er einfach diese Möglichkeit hatte. Wenn man ihn jetzt zu etwas zwingt, würde man in dem Moment auch wirklich eine schlechtere Arbeitsleistung bekommen müssen. Und damit würde der Betrieb eigentlich einen Verlust erleiden."
Die Idee von mehr Flow durch mehr Freiheit in den Betrieben ist nicht neu. Bereits in den 70er Jahren feierten Automobilhersteller wie Volvo oder VW damit sogar große Erfolge. Mittlerweile stößt die Idee allerdings auf Kritik. Unter anderem beim Bund der deutschen Unternehmensberater. In der derzeitigen Wirtschaftssituation mehr Freiheit am Arbeitsplatz zu fordern, grenze fast an Sozialromantik, meint der Kölner Unternehmensberater Karsten Böhme.
" Firmen haben derzeit in den allermeisten Fällen Überlebenssorgen. Und Flow zu erzeugen in Arbeitssituationen, ich denke, das ist eine Sache, die können wir uns wieder angucken, wenn wir ein bisschen in ruhigerem Fahrwasser sein werden. Das ist aber in den nächsten Jahren ja nicht zu erwarten."
Bei der Marburger Firma ICC beschäftigen sich Miro Borufka und sein Chef Roman Osada derweil mit ganz anderen Problemen. Die Aufträge drängen und neue Kunden stehen auf der Matte. Der nötige Flow bei der Arbeit entstehe da ganz von allein, meint Geschäftsführer Osada.
" Ich glaube nicht, dass man das lenken kann, Ich denke man kann Mitarbeiter begeistern. Und das ist auch der wesentliche Punkt, wenn ich Zufriedenheit am Arbeitsplatz schaffen möchte. Dazu gibt es eine ganze Menge Werkzeuge, aber dass man den Mitarbeiter zu einem Flow lenken kann, sehe ich eigentlich nicht."
Osada setzt eher auf klare Zielvorgaben und Transparenz in seinem Unternehmen. Jeder müsse verstehen, in welchen Zusammenhang er seine Arbeit zu sehen habe. In der Belegschaft funktioniert das Konzept vom Chef, meint Mitarbeiter Miro Borufka. Und sollte der Chef daran etwas ändern, um mehr Flow und Produktivität zu erzeugen, würde das bei ihm und seinen Kollegen wohl eher auf Verwunderung stoßen.
" Das weiß ich nicht, käme darauf an, inwiefern es mich betreffen würde. Was meine Arbeitsweise betrifft, wie ich mich umstellen müsste, was alles mit dran hängt. An sich - probieren könnte er es. Was dabei raus kommt, würde man dann erst sehen, wenn man versucht, es umzusetzen."
" Das hat damit zu tun, dass wir hier eine sehr lockere Arbeitseinteilung haben. Regelarbeitszeit ist von neun bis 17 Uhr Wenn ich aber mal früher gehen muss, dann gehe ich früher. Also da wird nicht so das Hauptaugenmerk drauf gelegt, sondern die Arbeit muss unter dem Strich stimmen."
So wie Miro Borufka geht es nicht allen Arbeitnehmern in Deutschland. Über zwei Drittel machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Jeder vierte hat innerlich bereits gekündigt. Der wirtschaftliche Gesamtschaden liegt zwischen 234 und 245 Milliarden Euro. Das belegt eine Galup-Studie vom Oktober 2004. Einen Ausweg aus der Misere will jetzt die Dresdner Arbeitspsychologin Renate Rau gefunden haben. Ihr Heilmittel heißt Flow. Mit dem Begriff beschreiben Psychologen einen Gefühlszustand, in dem der Arbeitnehmer voll und ganz in seiner Arbeit aufgeht. Er verliert sich im Fluss der Arbeit und ist sehr viel produktiver. Renate Rau:
" Das kann man eigentlich fast mit jeder Arbeit machen. Man kann Arbeit so gestalten, dass die Leute sich frei da in ihren Arbeitswegen entfalten können entsprechend ihren Fähigkeiten. Und die hat jeder wo anders."
Flow zu erzeugen, ist kinderleicht, erklärt Rau. Seit Jahren hat die Psychologin an der Uni Dresden ihre Theorie durch empirische Studien untermauert. Jetzt rät sie allen Unternehmern: gebt den Mitarbeitern die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie und wann sie ihre Arbeit erledigen. Dann werden sie sich im Rausch der Arbeit verlieren und die Produktivität steigern.
" Das hat auch den Vorteil, wenn sie die Wege frei geben, dass wenn jemand vielleicht mal an einem Tag mal nicht so gut drauf ist, dann wählt er eine andere Arbeitsweise, als an dem Tag wo er sehr gut drauf ist. Und er wird trotzdem immer die Arbeitsleistung erbringen, weil er einfach diese Möglichkeit hatte. Wenn man ihn jetzt zu etwas zwingt, würde man in dem Moment auch wirklich eine schlechtere Arbeitsleistung bekommen müssen. Und damit würde der Betrieb eigentlich einen Verlust erleiden."
Die Idee von mehr Flow durch mehr Freiheit in den Betrieben ist nicht neu. Bereits in den 70er Jahren feierten Automobilhersteller wie Volvo oder VW damit sogar große Erfolge. Mittlerweile stößt die Idee allerdings auf Kritik. Unter anderem beim Bund der deutschen Unternehmensberater. In der derzeitigen Wirtschaftssituation mehr Freiheit am Arbeitsplatz zu fordern, grenze fast an Sozialromantik, meint der Kölner Unternehmensberater Karsten Böhme.
" Firmen haben derzeit in den allermeisten Fällen Überlebenssorgen. Und Flow zu erzeugen in Arbeitssituationen, ich denke, das ist eine Sache, die können wir uns wieder angucken, wenn wir ein bisschen in ruhigerem Fahrwasser sein werden. Das ist aber in den nächsten Jahren ja nicht zu erwarten."
Bei der Marburger Firma ICC beschäftigen sich Miro Borufka und sein Chef Roman Osada derweil mit ganz anderen Problemen. Die Aufträge drängen und neue Kunden stehen auf der Matte. Der nötige Flow bei der Arbeit entstehe da ganz von allein, meint Geschäftsführer Osada.
" Ich glaube nicht, dass man das lenken kann, Ich denke man kann Mitarbeiter begeistern. Und das ist auch der wesentliche Punkt, wenn ich Zufriedenheit am Arbeitsplatz schaffen möchte. Dazu gibt es eine ganze Menge Werkzeuge, aber dass man den Mitarbeiter zu einem Flow lenken kann, sehe ich eigentlich nicht."
Osada setzt eher auf klare Zielvorgaben und Transparenz in seinem Unternehmen. Jeder müsse verstehen, in welchen Zusammenhang er seine Arbeit zu sehen habe. In der Belegschaft funktioniert das Konzept vom Chef, meint Mitarbeiter Miro Borufka. Und sollte der Chef daran etwas ändern, um mehr Flow und Produktivität zu erzeugen, würde das bei ihm und seinen Kollegen wohl eher auf Verwunderung stoßen.
" Das weiß ich nicht, käme darauf an, inwiefern es mich betreffen würde. Was meine Arbeitsweise betrifft, wie ich mich umstellen müsste, was alles mit dran hängt. An sich - probieren könnte er es. Was dabei raus kommt, würde man dann erst sehen, wenn man versucht, es umzusetzen."