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Wenn Beale Street sprechen könnte

Panoramablick über Memphis: Im Westen fließt der "mighty Mississippi", im Norden überspannt die Arkansas-Brücke den Fluss und im Süden blinken die Lichter der Beale Street. Hier beginnt die Geschichte der Stadt, mit dem Blues, vorgetragen von jungen Musikern des Mississippi Delta. Einer von ihnen: B. B. King, heute Besitzer eines Clubs auf der Beale Street und ungekrönter "King of the Blues".

Von Maximilian Preisler | 14.04.2007
    Hier saugte der junge Elvis Presley die schwarze Musik auf, bevor er seine musikalische Revolution startete. Eine Tragödie war der Tod von Martin Luther King. Danach setzte der Niedergang der Stadt ein, der erst vor wenigen Jahren gestoppt werden konnte. Die Musik brachte dies fertig - mit Tönen, die zugleich bitter und süß sind - wie der Beale Street Blues.

    Interessante Memphis-Tennessee-Sites:
    Wikipedia: Memphis (Tennessee)
    Memphis Web Sites
    tennesseetourism.de

    Ausschnitt aus dem Manuskript:
    Was ist so besonders an Memphis? Warum nicht Chattanooga? Warum nicht St. Louis? Warum nicht Phoenix, Arizona, LittleRock, Arkansas oder gleich Atlanta, Georgia? Was zieht mich ausgerechnet nach Memphis, Tennessee?

    Drei "Kings" sind es, die hier gefeiert werden, deren man hier gedenkt, zwei der "Kings" beendeten ihr Leben hier in der Stadt, der eine wurde brutal ermordet, der andere suchte sich eine verzweifelt-abstoßende Art der Selbsttötung. Der dritte "King" ist schon über 70 und dennoch "very much alive" - das beweist er jedes Jahr, wenn er zu Besuch in die Stadt kommt, die ihm Heimatstadt geworden ist, wo er einen berühmten Club besitzt und wo die Zuhörer von weit her eilen, um diesen "King" Gitarre spielen zu hören, und seiner warmen und expressiven Stimme zu lauschen. Drei "Kings" also, Könige nicht nur in Memphis, drei Menschen mit einer Ausstrahlungskraft die weit über die Stadt am Mississippi hinausreicht, ihnen ist unser Programm in der langen Nacht heute gewidmet. Drei "Kings" und eine Stadt, die benannt wurde nach einer altägyptischen Königsstadt. Elvis Presley, der erste "König", stieß eine musikalische Revolution an. Ein charismatischer Politiker ist der zweite, sein Name: Martin Luther King. Ein weiterer "König": B. B. King, "The King Of The Blues."

    Auszug aus dem Manuskript:
    Ich hatte die Südstaatenautorin Bobby Ann Mason vor einigen Jahren in einem Buchladen in Oxford, Ms getroffen, sie las aus "Shilo" einem Kurzgeschichtenband. "Wer Elvis verstehen will, muss nach Tupelo gehen, oder in Memphis zu den Sozialbauwohnungen, wo die Familie 1948 hinzog."Warum?" An jenem Abend blieb nicht viel Zeit, sie war umlagert von Lesern, eine Antwort fand ich dann in ihrer Elvis Biographie:

    Bobby Ann Mason
    Elvis Presley
    2003 Viking Penguin , New York (NY)

    "Elvis hatte eine Linie überschritten. Weiße ahmten üblicherweise niemand nach, die sie als minderwertig betrachteten. Aber es gab keinen Zweifel, Elvis hatte von schwarzen Musikern gelernt. Und obwohl seine Musik viele Quellen hatte, verdankte seine Musik dem Rhythm and Blues sehr viel. Elvis sagte: Ich liebte die schmutzigen Songs von Big Bill Broonzy", und später sagte er: "Ich hörte immer am liebsten Musik mit einem Beat." Elvis trat etwas los, was später zu einer nationalen Auseinandersetzung führte. Er tat es auf eine unschuldige Art, ohne Absicht, es war nicht ausgeklügelt. Er überschritt allein nur deshalb, weil er die Musik fühlte. Elvis drückte etwas aus, was die armen Weißen und die armen Schwarzen unter seinen Zuhörern gut kannten, Gefühle von gleicher Klasse und regionalen Banden. Das war keine schwarze Musik, das war auch keine weiße Musik, und es war erst recht keine weiße Imitation von schwarzer Musik. Er machte Musik, die die Stimme war der Armen des Südens, Gruppen der schwarzen und weißen Arbeiterklasse. Sie waren als Außenseiter abgestempelt, das war ihr gemeinsames Erbe. Die Musik sprach für sie, er gab ihrem Leben etwas Authentisches.

    Wikipedia: Elvis Presley
    Elvis Presley's official web site
    Elvis Presley's Graceland
    Elvis Presley Gesellschaft e.V.
    Elvis Presley Verein, Bad Nauheim - Friedberg e.V.

    The King of Rock´n´Roll
    Eine Lange Nacht zum 25.Todestag von Elvis Presley

    Martin Luther King: - Auszug aus dem Manuskript:
    Er war als junger Mann, nach dem Abschluss seiner Studien, und in seinen frühen Jahren als Pastor, einer der Führer der Bürgerrechtsbewegung. Aber er ging weiter, über diese Berufung hinaus, er ging über diese Berufung hinaus, um Partei zu ergreifen für die Armen im Süden dieses Landes, hier in dieser Gegend unseres Landes, und er wurde eine internationale Persönlichkeit, sein Anliegen war das Schicksal der armen Menschen, war die ökonomische Ungerechtigkeit, waren die Fragen nach Frieden und Krieg. Er wuchs in seiner Tätigkeit als Führer und in seiner Berufung, man sprach ihm den Friedensnobelpreis zu. Mit dieser Auszeichnung wurde er wirklich eine internationale Persönlichkeit, er war nicht mehr länger ein regionaler Pastor, der um Gerechtigkeit für seine Menschen kämpfte.

    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Schicksal der Armen zu, und den Auswirkungen des Krieges. Während des letzten Jahres seines Lebens nahm er deutlich Stellung, er widersetzte sich dem Krieg in Vietnam, weil er sah, dass dieser Krieg eine alte Kultur, eine Zivilisation zerstörte, die viel gemeinsam hatte mit dem Schicksal der Schwarzen, und der Lage der Armen in der ganzen Welt. Deshalb widersetzte er sich diesem Krieg.

    Und er wandte seine Aufmerksamkeit dem Schicksal der Armen zu, der wachsenden Zahl der Armen in den USA. Eine Bewegung rief er ins Leben, eine Kampagne der armen Menschen, die im Frühjahr 1968, jenem Frühjahr in dem er ermordet wurde, sich aufmachen sollte, um nach Washington D. C. zu gehen. Dieser Marsch, diese Kampagne fand statt, aber ohne ihren Führer. Die Geschichte zeigt, dass ohne ihn kein wirklich starker Druck auf den Kongress der Vereinigten Staaten ausgeübt werden konnte, so wie man es mit ihm hätte erwarten können. Das Opfer war, natürlich, Dr. Martin Luther King, Jr..

    Hans-Eckehard Bahr
    Martin Luther King
    Für ein anderes Amerika.
    2004 Aufbau TB

    Ich habe einen Traum.
    Martin Luther King
    Hrsg. v. Hans-Eckehard Bahr u. Heinrich W. Grosse
    2003 Patmos

    Das National Civil Rights Museum, 1991 eröffnet, setzt vor allem auf multi-mediale Installationen. Für Nachgeborene ist es schwer, so Jataun Isom, Kuratorin des Museums, sich vorzustellen, wie es war, als bei den ersten Sit-ins 1960 weiße Kunden an der Theke einer Woolworth Cafeteria darauf bestanden, dass die Schwarzen, die neben ihnen Platz genommen hatten, ebenfalls bedient werden sollten.
    National Civil Rights Museum

    Auszug aus dem Manuskript:
    Wer um den 15. September herum nach Memphis kommt hat Glück, dann trifft man den "King Of The Blues" persönlich an, dann spielt er zu Ehren seines Geburtstags zwei lange Sets in dem Club, der nach ihm benannt ist, und an dem er Anteile besitzt. Riley B. King, geboren und aufgewachsen im Mississippi Delta. Später auch als Blues Boy, oder Beale Street Blues Boy bekannt, und noch später weltberühmt als B. B. King.

    Im Mai des Jahres 1946 kam es zu einem Vorfall, der Riley King den entscheidenden Anstoß dafür gab sich endlich auf den Weg in den Norden zu machen. Es war Zahltag, als Riley seinen Traktor für die Nacht unter dem Vordach einparkte. Ungeduldig darauf aus, sein Geld zu bekommen, sprang er, sobald sie zum Stillstand gekommen war, von der Maschine; der warme Motor machte aber noch ein paar extra Umdrehungen und der Traktor vollführte daraufhin einen Satz nach vorne, wobei das lange, senkrecht in die Höhe ragende Auspuffrohr an die Kante des Vordachs stieß und abbrach. Da ihm klar war, dass der Plantagenbesitzer Barrett wütend sein würde, eilte er nach Hause, sagte Martha, seiner jungen Frau, dass sie zu ihren Verwandten ziehen solle, und dass er geradewegs nach Memphis reisen würde, hängte sich seine Gitarre um und gin, ohne seinen Lohn abzuholen, zum Highway 49 hinaus. Riley trug seine Gitarre auf dem Rücken und hatte 2 Dollar und 50 Cents in der Tasche. Riley hatte nur sehr vage Vorstellungen davon, was er, einmal in Memphis angekommen, tun sollte. Sei Plan verdichtete sich zu einer einzigen Idee Cousin Bukka zu finden. Er hatte keine Adresse des Bluesmusikers Bukka White, der ja eigentlich der Cousin seiner Mutter war, und konnte noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob Bukka überhaupt noch in Memphis lebte. Von dort hatte er aber zum letzten Mal von ihm gehört. Im Alter von zwanzig Jahren verließ Riley King die Barrett Plantage und reiste mit Memphis als Ziel vor Augen in nördliche Richtung das Mississippi Delta hinauf.
    The Original B.B. King’s Blues Club

    B.B. King ist einer der versiertesten und stilbildendsten Bluesmusiker überhaupt. Sein Einfluss auf besonders die jungen britischen Blues- und Rockgitarristen der 60er Jahre ist nicht zu unterschätzen. Seine Songs wie z.B. "How Blue Can You Get", "Everyday I Have The Blues" und "The Thrill Is Gone" sind längst zu Blues-Klassikern geworden.

    Riley B. King wurde am 16. September 1925 auf einer Baumwollplantage in Itta Bene, Mississippi, in der Nähe der Stadt Indianola, geboren. In seiner Jugend spielte er für ein paar Cents an Straßenecken, bis er 1947 mit seiner Gitarre und ein paar Dollars in der Tasche nach Memphis, Tennessee, trampte, um dort seine musikalische Karriere zu starten. In Memphis konzentrierte sich zu der Zeit die kreative Musikszene des Südens. B.B. wohnte bei seinem Cousin Bukka White, einem der bekanntesten Interpreten des ländlichen Blues, der B.B. im Gitarrenspiel unterrichtete.
    Weiterlesen: bluesroots.de: B.B. King

    Scotty Moore war der Gitarrist von Elvis auf all seinen Aufnahmen, die der "King" für seinen Entdecker, für Sam Phillips, einspielte.
    Scotty Moore - Homepage

    Memphis Slim, eigentlich Peter Chatman, geboren in Memphis, aufgewachsen in den 30er Jahren mit dem Piano Sound der Beale Street, gestorben in Paris, 1988, dorthin war er gezogen, weil die Aufnahmemöglichkeiten in den USA für ihr immer spärlicher wurden. Und daran anschließend drei Jungs, zwei weiße, ein schwarzer, aus dem Hügelland im Norden des Bundesstaates Mississippi, für die Memphis gerade um die Ecke liegt. Ihr Song verbindet den tranceartigen Blues des Umlands mit dem nervösen Beat der Stadt. Er besitzt das gewisse Etwas, das morgen den Memphis Sound von Memphis bestimmen könnte. Es ist ein Tanz-Lied, "Shimmy She Wobble".

    Memphis Slim
    2 Audio-CDs.
    Die Geschichte des Blues, Teil 7.
    2004 Grosser & Stein

    Auszug aus dem Manuskript:
    Was für Leute kommen heutzutage hierher nach Memphis? frage ich die Leiterin des Center for Southern Folklore, Judy Peisner. Judy verkauft Bücher und CDs und Kunsthandwerk aus Memphis, sie organisiert Ausstellungen und Live Auftritte, sie ist Historikerin, Filmemacherin und "momma" für alle Verlorenen der Musikszene.

    Judy Peisner : Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes Besucher aus der ganzen Welt hier. Sie kommen hauptsächlich nach Memphis und in die Delta Region, von Memphis bis nach New Orleans, weil sie diese Gegend als Wiege der amerikanischen Musik ansehen. Und so kommen also italienische Jugendliche, die sagen: Wir wollen was über Soul Music erfahren. Oder da sind Leute, die an Rockabilly interessiert sind. Dann haben wir Besucher aus Japan, die etwas über den Blues erfahren wollen. Alle diese Leute kommen hierher, sie beginnen ihre Reise in Memphis, dann machen sie sich von hier aus auf den Weg, reisen durchs Delta und beenden ihre Reise in New Orleans.
    Rock´n´Soul Museum

    In jedem Sommer veranstaltet das Center ein dreitägiges "Memphis Music and Heritage Festival". Warum soll man dann nach Memphis kommen?

    Judy Peisner : Man kann in der Beale Street von Bühne zu Bühne wandern, drei stehen zur Auswahl, die unterschiedlichsten Gruppen treten auf, alles Musiker aus Memphis. Zu hören ist Blues, Jazz, Rockabilly und Gospel Musik. Dazu werden alle erdenklichen Arten von Southern food angeboten, Catfish, Barbecue, Red Beans and Rice, als Nachtisch Pecan Pies. Der alte Süden stellt sich vor, der Süden der Schwarzen und Weißen, aber auch die ethnischen Veränderungen der letzten Jahre werden sichtbar. Die vietnamesische Gemeinde ist vertreten, die chinesische Gemeinde, oder die ganz neue russische Community. "We’re all havin’ a party - Memphis style."

    Memphis Music and Heritage Festival
    1. - 2. September 2007

    Auszug aus dem Manuskript:
    Am Nachmittag sitze ich in der luxuriösen Lobby des Peabody Hotels, trinke ein Mint Julep und höre dem Pianisten zu, der eine jazzige Version von "Are You Lonesome Tonight" anbietet. Das Peabody gilt als das größte und schönste Hotel des Südens, hier, in der Lobby, so lautet ein geflügeltes Wort, beginnt das Mississippi Delta. Hier trafen sich die Besitzer der Baumwollplantagen, hier war der gesellschaftliche Mittelpunkt einer großen, reichen Region. Noch einen König gab es also: King Cotton.
    Die Homepage des Peabody Hotels

    Great Moments in Memphis History
    History of Memphis

    Das Kinogebäude, in dem Musiker aufnahm - von Otis Redding über Sam & Dave, von den Bar Keys bis zu Booker T and the MGs, von Albert King bis Wilson Picket, von Eddie Floyd bis Rufus und Carla Thomas, nicht zu vergessen die Memphis Horns, die auf über 300 goldenen Schallplatten den satten Hörnerklang beisteuerten - dieses Gebäude wurde abgerissen. Jetzt aber, wo Memphis sich seiner musikalischen Vergangenheit wieder erinnert, ist an der gleichen Stelle ein Museum eröffnet worden. Nun treten zwei Musik-Museen in Konkurrenz miteinander, beide erzählen von der Musik in der Stadt. STAX erinnert an jene Tage, als vier junge Leute öffentlich bekannten: Auf Rasse kommt es nicht. Booker T & the MGs hießen sie, die Memphis Group bestand aus zwei schwarzen und zwei weißen Musikern. Für einen historischen Augenblick lang zählte nur der richtige "groove".

    The Stax Museum of American Soul Music, located at the original site of the legendary Stax Records in the heart of Soulsville USA in Memphis, Tennessee, welcomes you to all things Stax.

    Auszug aus dem Manuskript:
    Ich schlendere unentschlossen die Beale Street entlang, die am Mississippi ihren Ausgangspunkt nimmt. Bei einem Teil der Häuser stehen nur noch die Vorderwände, die Straßenfassaden, der hintere Teil, das eigentliche Wohnhaus, ist abgerissen, die gemauerten Wände werden durch Balkenkonstrukte gehalten. In den späten 60er Jahren wäre fast das ganze Viertel abgerissen worden. "Urban renewal" hieß das Schlagwort, darunter verstand die Verwaltung der Stadt und von Shelby County: Kahlschlagsanierung. Erst vor gut zehn Jahren erkannte man, welchen Schatz man hier hatte.

    Bei Schwab’s, 163 Beale Street, schaue ich durch die verstaubten Fenster der Auslage, die Holzdielen des Fußboden könnten noch von 1876 sein, dem Gründungsjahr. Und bestimmt gilt immer noch der alte Slogan: Wenn wir es nicht haben, geht’s einem besser, wenn man’s nicht hat. "If we don’t have it, you are better off without it."

    Im Innern sieht es tatsächlich so aus, als ob Elvis vor kurzem sich noch die neueste Schellack Platte von Junior Parker hat vorspielen lassen. Noch ein paar Häuser weiter und die Beale Street beult sich aus. Ich komme zu einem kleinen Platz. Ein Polizeiauto parkt am Rande, der Officer schaut gelangweilt einigen "homeless people" zu, die ihre Habseligkeiten zusammenräumen. In der Mitte des Platzes eine Statue. Ein Mann mit einem Blasinstrument in der Hand. W. C. Handy. The Father Of The Blues. Handy zog 1905 hierher, wohnte ganz in der Nähe, spielte in Clubs, sammelte Songs - und schrieb die ersten überlieferten Blues Titel - "Memphis Blues" und "Beale Street Blues".
    Center For Southern Folklore
    Beale Street Culture Blues
    Beale Street

    Auszug aus dem Manuskript:
    Was ist das Besondere an Memphis-Musik? Ganz einfach. Die Geschichte der Musik ist schon immer eine Geschichte von schwarzen und weißen Musikern gewesen, die zusammen gespielt haben. Auf der Seite der Musiker war Rasse nie ein Thema. Schauen Sie sich die Musikgeschichte an, schauen Sie sich Benny Goodman und andere große Musiker an - was immer viel wichtiger war als sein Herkommen, war seine Musik, ob einer ein guter Musiker war. Musik ist eine Sprache. Wenn man über Musik kommuniziert, hat man immer eine viel bessere Kommunikation, als wenn man sich rassistische Sprüche an den Kopf wirft.

    Willkommen in Soulsville
    Die Wüste lebt - nach Jahrzehnten des Vergessens besinnt sich Memphis/Tennessee auf seine glanzvolle Musikgeschichte
    zeit.de: Willkommen in Soulsville

    Auszug aus dem Manuskript:
    Was die Kultur angeht: Memphis verhält sich zum Delta so wie Paris sich zu Toulouse verhält. Eines Tages geriet ich ein Buchgeschäft in Memphis. Ich fragte nach einem Buch von William Faulkner. Die Angestellte, eine zerbrechliche, reizende Frau des alten Regimes, wurde wütend. "Dieser Mann!" sagte sie. Den sollte man aus dem Land rauswerfen, so wie er über den Süden schreibt."

    William Faulkner
    Peter Nicolaisen
    Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten
    2004 Rowohlt TB

    Schwarze Musik und andere Erzählungen
    William Faulkner
    Diogenes
    Wikipedia: William Faulkner

    Maximilian Preisler empfiehlt zum Weiterlesen:

    John Grisham mit seinen Romanen, von denen viele direkt in Memphis spielen; Barry Hannah, den Nachfolger von Faulkner, dessen Geschichten sich um Memphis und das Mississippi Delta ranken, William Gay, dessen Kurzgeschichten knapp jenseits der Stadtgrenze angesiedelt sind und natürlich den Altmeister, den verstorbenen Literaturnobelpreisträger William Faulkner.

    Barry Hannah
    Gegenüber dem Himmel
    Roman
    2005 Aufbau TB

    Barry Hannah
    Men Without Ties
    Gianni Versace
    1997 GB

    John Grisham
    Die Liste
    Roman
    2004 Heyne

    John Grisham
    Die Farm
    Roman
    2004 Heyne
    John Grisham - die offizielle Homepage

    Auszug aus dem Manuskript:
    Für den Historiker Pete Daniel aus Washington D. C. verspielte der Süden der USA in den 50er und 60er Jahren leichtfertig die Chance einer richtungsweisenden Wandlung. Hätten Politiker, hätte die Presse, hätten die Kirchen den Prozess der Integration gefördert und die Bürgerrechtsbewegung von Anfang an unterstützt, welch gewaltiger Fortschritt wäre erreicht worden. Und wie gering wäre der Ertrag gewesen, wenn nicht ein paar wenige Weiße und ein Handvoll Schwarzer mutig für den Wandel eingetreten wären. Das Photo auf dem Umschlag seines Buchs "Lost Revolutions" zeigt, was möglich war: gleichwertig nebeneinander stehen zwei lebensbejahende, selbstbewusste junge Männer. Der weiße hat lässig den Arm um seinen schwarzen Partner gelegt. Ihre Namen: Elvis Presley und B. B. King. Ob die Stadt eine zweite Chance erhält?

    Weitere Links:
    Links zu Bluesfestivals
    The International House of Blues Foundation

    In der Langen Nacht gespielte Musik:

    Jerry Lee Lewis: Memphis Beat, CD 3, Track 8, bis 1:40
    CD … and the return …LC 0286, BCD15783
    J. J. Cale: Midnight In Memphis (Cale) Track 6, bis 1:15
    CD The Very Best Of J. J. Cale, LC 0268, 534 754-2
    The Mar-keys: Sassy (Newman) Track 23, 2:10
    CD Stax Instrumentals, Stax SCD 8609-2
    Elvis Presley: Milkcow Blues Boogie (Arnold) Track 12, bis 1:15
    CD Elvis The King Of Rock`n `Roll, RCA 66050
    Und nach Elvis Presley und Martin Luther King bleibt für die dritte Stunde noch ein weiterer "König" übrig, B. B. King, "The King Of The Blues."
    B. B. King: How Blue Can You Get (King) Track 3, 3:00
    CD Live In Cook County Jail, MCABD -31080
    Memphis Slim: Memphis Woman (Chatman) Track 13, 4:13
    CD Blue this Evening, LC 2940, BLCD 760155
    North Mississippi All Stars: Shimmy She Wobble, Track 1, 2:21
    CD Shimmy She Wobble, Blanco Y Negro, 8573858072
    Elvis Presley: Blue Moon Of Kentucky (Monroe) Track 5, 2:02
    CD Elvis The King Of Rock`n `Roll, RCA 66050
    Elvis Presley: That’s Alright, Mama (Crudup) Track 2, 1:56
    CD Elvis The King Of Rock`n `Roll, RCA 66050
    Elvis Presley: Mystery Train (Parker/Phillips) Track 16, 2:24
    CD Elvis The King Of Rock`n `Roll, RCA 66050
    Elvis Presley: Baby Let’s Play House (Gunter) Track 14, 2:15
    CD Elvis The King Of Rock`n `Roll, RCA 66050
    Paul Simon: Graceland (Simon) CD 1, Track 13, 4:40
    CD The Paul Simon Collection - On My Way Don´t Know Where I´m Going, LC 02982, 8122-73774-2
    Eric Burdon: Going Back To Memphis (Grant/Burdon) Disc 1, Track 3, 4:11
    CD Blues Dreams - Soft & Lazy Nights, CBC 8003
    Jerry Lee Lewis: Whole Lotta Shakin´ Goin´ On (Lewis) CD 4, Track 4,
    CD Sun The Singles Collection Vol. 2, CD 4, LC5197, BCD 15802-4
    Carl Perkins: Take Me Back To Memphis, Track 16,
    CD Carl Perkins Back On Top, LC 05197, BCD 16422
    Eddie Harrison: Walking In Memphis (Cohn) Track 13, 4:43
    CD In The Mood For Memphis,
    Staple Singers: Respect Yourself Track 20, 3:32
    CD STAX Story, STAX 45, CD 4429-2
    Booker T & the MGs: Meditation (Jones) Track 19, 3:57 (reißt ab)
    CD The Best Of Booker T & the MGs, CDSX 046
    So we must say now is the time to make real the promises of democracy, 15:36 - 16:30
    CD The Martin Luther King, Jr. Tapes, JRCD 7021
    The Staple Singers: I’ll Take You There, Track 23, bis ca. 2:30
    CD STAX Story, STAX 45, CD 4429-2
    The Staple Singers: I’ll Take You There, Track 23, bis Ende
    CD STAX Story, STAX 45, CD 4429-2
    Mahalia Jackson: Take My Hand, Precious Lord (Dorsey) Track , 4:14
    LP Mahalia Jackson Sings America’s Favorite Hymns, CBS, S 66299
    Sam Cooke: A Change Is Gonna Come (Cooke) Track 28, 3:09
    CD The Man And His Music, PCD1-7127
    Booker T & the MGs: Time Is Tight, Disc One, Track 16, 3:16
    CD STAX Story, STAX 45, CD 4429-2
    Sam & Dave: Soul Man (Porter) Disc One, Track 12, 2:39
    CD STAX Story, STAX 45, CD 4429-2
    Sam & Dave: Hold On I’m Coming (Porter) Disc One, Track 6, 2:27
    CD STAX Story, STAX 45 CD 4429-2
    Booker T & the MGs: Green Onions Disc Four, Track 1, 4:10
    CD STAX Story, STAX 45 CD 4429-2
    Al Green: People Get Ready (Green) Track 4, 6:15
    CD The Right Stuff 72435-25282-6
    O-Ton Martin Luther King, Track 3, 18:05 - 19:40
    My eyes have seen the coming of the glory of the Lord
    North Mississippi All Stars: Freedom Highway
    CD Shimmy She Wobble, Bianco Y Nero, 85738 58072
    Susan Marshall: In The Mood For Memphis, Track 1, 2:10
    CD In The Mood For Memphis
    W. C. Handy: Memphis Blues (Handy) Track 10, 0:41
    CD In The Mood For Memphis
    Furry Lewis: Falling Down Blues (Lewis) Track 2, 2:48
    CD In His Prime 1927-1928, YAZOO 1050
    Memphis All Stars: Soul Finger (King/Jones/Cauley/Cunningham/Alexander/Caldwell) Track 6, 3:15
    CD One Night In Memphis, Mercury 512 260-2
    Memphis Minnie: Me And My Chauffeur (Douglas) Track 21, 3:01
    CD Memphis Minnie, 1944-1953, WBCD-010
    Little Jimmie Dickens: Night Train to Memphis (Smith/Hughes/Bradley) Track 25, 2:14
    CD Out Behind The Barn, LC 5197, BCD16218
    Joe Grushecky: Memphis Queen (Grushecky) Track 2, 3:57
    CD Rock And Real, Rounder CD 9020
    B. B. King: King Of Guitar (King) 2:40
    LP Just Guitar, Kent KLP 2002
    B. B. King: Sweet Little Angel (King/Taub) 3:45
    LP Back In The Alley, BLS-6050
    Carla Thomas & Otis Redding: Tramp
    CD STAX Story, STAX 45 CD 4429-2
    Bobby Charles: Last Train To Memphis, Disc 1, Track 1, 2:59
    CD Last Train To Memphis, PRPCD016
    Elvis Presley war für die DDR-Führung ein Ausdruck "westlicher Unkultur".
    Elvis Presley (AP)