Es ist auf jeden Fall ein Diskussionsvorschlag zur Struktur eines künftigen deutschen Energiemarktes. Das Konzept der Grünen kann mit der noch recht akademischen Überschrift eines "Kapazitätsmarktes" umschrieben werden. Das heißt, bislang wird ein solches Modell für Deutschland noch überwiegend in der Wissenschaft diskutiert. Aber – und darauf machten heute die Grünen aufmerksam - die Weichen für die Energiewende und den künftigen Markt müssen schon heute gestellt werden, weil Investoren hier natürlich Planungssicherheit brauchen.
Beim Kapazitätsmarkt geht es vor allem um jene Zeiten, in denen die künftig dominierenden erneuerbaren Energien nicht liefern können, weil die Sonne nicht scheint, oder der Wind zu schwach ist. Und für diese Zeiten muss eine Reserve bereitstehen. Das grüne Modell ist hier zumindest auch eine Absage an mögliche Pläne der Bundesregierung, hier praktisch konventionelle Kraftwerke einfach weiterlaufen zu lassen. Das gehe allein aus Klimaschutzgründen nicht, sagt Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg.
"Ich habe manchmal den Eindruck, dass man seitens der großen Energieversorger, die ja in der Vergangenheit die Kraftwerke zu rund 80 Prozent betrieben haben, ein Interesse daran hat, sich die sogenannten alten Kohlemühlen noch einmal vergolden zu lassen. Das kann es aber nicht sein."
Der Kapazitätsmarkt hat somit im Grunde eine Sekundärstruktur - neben dem Markt einer reinen Stromerzeugung. Er soll allein die zeitweise auftretenden Erzeugungsschwankungen abfedern. Ein solcher Markt soll dann natürlich auch Möglichkeiten für die Stromerzeugung bereithalten: Aus Sicht der Grünen könnte dies beispielsweise die Nutzung von Gaskraftwerken sein, aber zum Kapazitätsmarkt gehörten auch intelligente Nutzungsmöglichkeiten der Energie. Jürgen Trittin, einer beiden Fraktionschefs der Grünen im Bundestag, mit einem konkreten Beispiel.
"Wenn Sie mal die Aluminium-Werke in Essen nehmen – hier werden allein rund ein Prozent des deutschen Stroms verbraucht. Ein Prozent, ein einziges Werk! Diese Produzenten können die Fahrweise ihrer Betriebe steuern. Es ist für sie kein Problem, zu bestimmten Zeiten die Stromnachfrage zu reduzieren. Das führt zu einem leichten Abfall ihrer Temperaturen im Produktionsprozess, stoppt diesen aber nicht. Solche Regelungen führen dann dazu, dass man einen Ausgleich im Netz hat."
Es ist ja bekannt, dass derzeit nur noch wenige oder so gut wie keine neuen Kraftwerke gebaut werden. Die Investoren zögern, es gibt auch Widerstand vor Ort. Um Erzeugungsengpässe ab 2020 auszuschließen, müsse nun aber jetzt gehandelt werden, so die Grünen. Wer aber diese Kapazitäten einmal bereitstellen soll, das ist hier dann die große Frage.
Die Grünen gehen davon aus, dass dies der Markt gewährleisten kann, sprich, dass sich regionale Anbieter und auch die Großen der Branche engagieren. Gleichzeitig möchte man künftig auch Kriterien für die Erzeugung von Strom und auch für die Schaffung eines Kapazitätsmarktes verankern. Dazu gehört Energieeffizienz, Klimaschutzziele, Flexibilität, Regionalität und auch Verfügbarkeit. Franz Untersteller, der Umweltminister aus Baden-Württemberg.
"Kapazitäten kann man auch anders sicherstellen. Über Stromspeicher, über Verträge mit Unternehmen, über abschaltbare Lasten – all diese Dinge gehören dazu. Unsere Vorstellung ist, dass es dann zu einer europaweiten Ausschreibung einer bestimmten Kapazität kommt. Es käme zu einer Auktionierung und letztendlich käme das kostengünstigste Angebot zum Zuge, wenn es denn die Kriterien der Ausschreibung erfüllt. Ich bin da auch offen: Wenn man mir günstigere Möglichkeiten aufzeigt, wie man zu diesen Kapazitäten kommt, können wir darüber gerne diskutieren. Ich kenne aber bisher keine."
Die Grünen halten ihr Konzept auch für finanzierbar. Man schließt zwar Strompreiserhöhungen für die Verbraucher nicht aus, dies würde aber im Rahmen bleiben, so das Versprechen.
Es gibt somit noch einige Fragezeichen hinter dem Konzept der Grünen, aber immerhin gibt es nun auch erste konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung des künftigen Marktes. Und – da bin ich mir sicher – es werden noch weitere Konzepte folgen, auch von anderen. Denn die Zeit drängt hier wirklich ein wenig - da Investoren bekanntlich doch eine Vorlaufzeit von zehn oder mehr Jahren für Investitionen im Strombereich benötigen.
Beim Kapazitätsmarkt geht es vor allem um jene Zeiten, in denen die künftig dominierenden erneuerbaren Energien nicht liefern können, weil die Sonne nicht scheint, oder der Wind zu schwach ist. Und für diese Zeiten muss eine Reserve bereitstehen. Das grüne Modell ist hier zumindest auch eine Absage an mögliche Pläne der Bundesregierung, hier praktisch konventionelle Kraftwerke einfach weiterlaufen zu lassen. Das gehe allein aus Klimaschutzgründen nicht, sagt Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg.
"Ich habe manchmal den Eindruck, dass man seitens der großen Energieversorger, die ja in der Vergangenheit die Kraftwerke zu rund 80 Prozent betrieben haben, ein Interesse daran hat, sich die sogenannten alten Kohlemühlen noch einmal vergolden zu lassen. Das kann es aber nicht sein."
Der Kapazitätsmarkt hat somit im Grunde eine Sekundärstruktur - neben dem Markt einer reinen Stromerzeugung. Er soll allein die zeitweise auftretenden Erzeugungsschwankungen abfedern. Ein solcher Markt soll dann natürlich auch Möglichkeiten für die Stromerzeugung bereithalten: Aus Sicht der Grünen könnte dies beispielsweise die Nutzung von Gaskraftwerken sein, aber zum Kapazitätsmarkt gehörten auch intelligente Nutzungsmöglichkeiten der Energie. Jürgen Trittin, einer beiden Fraktionschefs der Grünen im Bundestag, mit einem konkreten Beispiel.
"Wenn Sie mal die Aluminium-Werke in Essen nehmen – hier werden allein rund ein Prozent des deutschen Stroms verbraucht. Ein Prozent, ein einziges Werk! Diese Produzenten können die Fahrweise ihrer Betriebe steuern. Es ist für sie kein Problem, zu bestimmten Zeiten die Stromnachfrage zu reduzieren. Das führt zu einem leichten Abfall ihrer Temperaturen im Produktionsprozess, stoppt diesen aber nicht. Solche Regelungen führen dann dazu, dass man einen Ausgleich im Netz hat."
Es ist ja bekannt, dass derzeit nur noch wenige oder so gut wie keine neuen Kraftwerke gebaut werden. Die Investoren zögern, es gibt auch Widerstand vor Ort. Um Erzeugungsengpässe ab 2020 auszuschließen, müsse nun aber jetzt gehandelt werden, so die Grünen. Wer aber diese Kapazitäten einmal bereitstellen soll, das ist hier dann die große Frage.
Die Grünen gehen davon aus, dass dies der Markt gewährleisten kann, sprich, dass sich regionale Anbieter und auch die Großen der Branche engagieren. Gleichzeitig möchte man künftig auch Kriterien für die Erzeugung von Strom und auch für die Schaffung eines Kapazitätsmarktes verankern. Dazu gehört Energieeffizienz, Klimaschutzziele, Flexibilität, Regionalität und auch Verfügbarkeit. Franz Untersteller, der Umweltminister aus Baden-Württemberg.
"Kapazitäten kann man auch anders sicherstellen. Über Stromspeicher, über Verträge mit Unternehmen, über abschaltbare Lasten – all diese Dinge gehören dazu. Unsere Vorstellung ist, dass es dann zu einer europaweiten Ausschreibung einer bestimmten Kapazität kommt. Es käme zu einer Auktionierung und letztendlich käme das kostengünstigste Angebot zum Zuge, wenn es denn die Kriterien der Ausschreibung erfüllt. Ich bin da auch offen: Wenn man mir günstigere Möglichkeiten aufzeigt, wie man zu diesen Kapazitäten kommt, können wir darüber gerne diskutieren. Ich kenne aber bisher keine."
Die Grünen halten ihr Konzept auch für finanzierbar. Man schließt zwar Strompreiserhöhungen für die Verbraucher nicht aus, dies würde aber im Rahmen bleiben, so das Versprechen.
Es gibt somit noch einige Fragezeichen hinter dem Konzept der Grünen, aber immerhin gibt es nun auch erste konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung des künftigen Marktes. Und – da bin ich mir sicher – es werden noch weitere Konzepte folgen, auch von anderen. Denn die Zeit drängt hier wirklich ein wenig - da Investoren bekanntlich doch eine Vorlaufzeit von zehn oder mehr Jahren für Investitionen im Strombereich benötigen.