"Bei mir muss die Gurke keine EG-Norm erfüllen, ich finde das gut. Ich habe da auch schon Zwiebeln von geholt." - "Wurzeln, die ein bisschen krumm sind, wieso soll man die nicht verkaufen, die sind auch nicht anders. Bei den Zwiebeln kann man sowieso nichts sehen, die würde ich sofort kaufen."
Die Kunden vom Edekamarkt 'Ziegler' im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg stehen neben Kisten mit krummen Gurken und Beuteln mit Äpfeln, Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln, aufgebaut vor einem großen Plakat mit der Aufschrift "Keiner ist perfekt – Initiative gegen Lebensmittelverschwendung", und können das 'Problem' mit Lebensmitteln der zweiten Wahl gar nicht recht verstehen. Ob aber die Mehrzahl der deutschen Kunden so tolerant ist – da ist sich diese Kundin nicht so sicher:
"Die Leute mögen ja doch eher Glattes und Schieres und denken immer, das schmeckt alles anders. Das kommt sicher auf das Portemonnaie drauf an - was man hat oder auch nicht."
Ungefähr zum halben Preis wird die zweite Wahl-Ware hier angeboten. Die Gurken sind krumm wie Bananen, die Karotten haben deutlich sichtbare Verdickungen und vereinzelte 'Nasen' – bei den Äpfeln und Kartoffeln muss man schon genauer hinschauen, um einige dunkle Flecken zu erkennen. Filialinhaber Martin Ziegler berichtet, wie der Testverkauf bislang verlaufen ist:
"Wir haben angefangen mit sehr viel Skepsis bei den Kunden, haben uns dann aber auch verstärkt an den Stand gestellt und die Kunden angesprochen. Die Verbraucher haben sich damit auseinandergesetzt, und die Kunden, die bei uns sind, sind begeistert, dass wir diese Aktion durchführen."
Also alles völlig problemlos? Ziegler gibt zu, dass bei Märkten in wohlhabenderen Stadtteilen als Wilhelmsburg vermutlich mehr Überzeugungsarbeit nötig wäre. Schließlich seien die Verbraucher inzwischen an makelloses Obst und Gemüse gewöhnt. Das bemängelt auch Jörg Auras vom Vertrieb Edeka Nord:
"Da sind natürlich gewisse Vorschriften und Verordnungen und auch die Werbung nicht ganz unschuldig dran, die haben dafür gesorgt, dass immer gleichmäßige Ware im Regal lag, und der Verbraucher kennt jetzt die ursprüngliche Ware gar nicht mehr. Wir sehen aber jetzt schon, dass der Verbraucher durchaus gewillt ist und den Geschmack in den Vordergrund stellt, und nicht so sehr das Aussehen."
Der Vertriebsleiter bezeichnet es als Aufgabe der sozialen Verantwortung, der Lebensmittelverschwendung in dieser Form entgegenzuwirken. Ob es zukünftig regelhaft Lebensmittel der zweiten Wahl - vielleicht sogar in allen Märkten der Edekagruppe - geben wird, sei allerdings dann doch eine finanzielle Frage:
"Wir werden jetzt die Auswertung abwarten, und dann mal schauen, was das bringt. Natürlich sind es Absatzzahlen, die den Ausschlag geben werden, was wir in Zukunft machen werden."
Jörg Auras wünscht sich also 'viele begeisterte Kunden' - für ein flächendeckendes Angebot der Zweite-Wahl-Lebensmittel müsse allerdings noch eine andere Voraussetzung erfüllt sein:
"Die Waren, die wir beziehen von den Erzeugern, müssen wir jetzt mengenmäßig prüfen, inwiefern sie denn in Zukunft vorhanden sein werden für den Handel."
Sollten sie vorhanden sein und der vierwöchige Testverkauf eine positive Bilanz bringen, hält die Edekagruppe ein noch viel breiteres Angebot von zweitklassiger Frischware für vorstellbar.
Die Kunden vom Edekamarkt 'Ziegler' im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg stehen neben Kisten mit krummen Gurken und Beuteln mit Äpfeln, Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln, aufgebaut vor einem großen Plakat mit der Aufschrift "Keiner ist perfekt – Initiative gegen Lebensmittelverschwendung", und können das 'Problem' mit Lebensmitteln der zweiten Wahl gar nicht recht verstehen. Ob aber die Mehrzahl der deutschen Kunden so tolerant ist – da ist sich diese Kundin nicht so sicher:
"Die Leute mögen ja doch eher Glattes und Schieres und denken immer, das schmeckt alles anders. Das kommt sicher auf das Portemonnaie drauf an - was man hat oder auch nicht."
Ungefähr zum halben Preis wird die zweite Wahl-Ware hier angeboten. Die Gurken sind krumm wie Bananen, die Karotten haben deutlich sichtbare Verdickungen und vereinzelte 'Nasen' – bei den Äpfeln und Kartoffeln muss man schon genauer hinschauen, um einige dunkle Flecken zu erkennen. Filialinhaber Martin Ziegler berichtet, wie der Testverkauf bislang verlaufen ist:
"Wir haben angefangen mit sehr viel Skepsis bei den Kunden, haben uns dann aber auch verstärkt an den Stand gestellt und die Kunden angesprochen. Die Verbraucher haben sich damit auseinandergesetzt, und die Kunden, die bei uns sind, sind begeistert, dass wir diese Aktion durchführen."
Also alles völlig problemlos? Ziegler gibt zu, dass bei Märkten in wohlhabenderen Stadtteilen als Wilhelmsburg vermutlich mehr Überzeugungsarbeit nötig wäre. Schließlich seien die Verbraucher inzwischen an makelloses Obst und Gemüse gewöhnt. Das bemängelt auch Jörg Auras vom Vertrieb Edeka Nord:
"Da sind natürlich gewisse Vorschriften und Verordnungen und auch die Werbung nicht ganz unschuldig dran, die haben dafür gesorgt, dass immer gleichmäßige Ware im Regal lag, und der Verbraucher kennt jetzt die ursprüngliche Ware gar nicht mehr. Wir sehen aber jetzt schon, dass der Verbraucher durchaus gewillt ist und den Geschmack in den Vordergrund stellt, und nicht so sehr das Aussehen."
Der Vertriebsleiter bezeichnet es als Aufgabe der sozialen Verantwortung, der Lebensmittelverschwendung in dieser Form entgegenzuwirken. Ob es zukünftig regelhaft Lebensmittel der zweiten Wahl - vielleicht sogar in allen Märkten der Edekagruppe - geben wird, sei allerdings dann doch eine finanzielle Frage:
"Wir werden jetzt die Auswertung abwarten, und dann mal schauen, was das bringt. Natürlich sind es Absatzzahlen, die den Ausschlag geben werden, was wir in Zukunft machen werden."
Jörg Auras wünscht sich also 'viele begeisterte Kunden' - für ein flächendeckendes Angebot der Zweite-Wahl-Lebensmittel müsse allerdings noch eine andere Voraussetzung erfüllt sein:
"Die Waren, die wir beziehen von den Erzeugern, müssen wir jetzt mengenmäßig prüfen, inwiefern sie denn in Zukunft vorhanden sein werden für den Handel."
Sollten sie vorhanden sein und der vierwöchige Testverkauf eine positive Bilanz bringen, hält die Edekagruppe ein noch viel breiteres Angebot von zweitklassiger Frischware für vorstellbar.