Das Leben von Jan Hendrik Gruszecki ist schwarz-gelb. Er ist eingefleischter Fan von Borussia Dortmund und wird natürlich auch heute Abend dabei sein, wenn der BVB in der Champions League gegen Olympique Marseille spielt. Gruszecki sagt, dass er sich dieses Spiel im "Westfalen-Stadion" anguckt. Tatsächlich spielt sein Verein aber längst im "Signal-Iduna-Park".
"Ein wirkliches Ärgernis ist für uns der Verkauf der Stadionnamen, denn auch der Stadionname ist für uns Teil der Identität. Und Beispiel Dortmund: Da hängt eben jetzt in blau-weißen Lettern der Name eines Versicherungskonzerns. Und das sorgt vielleicht für viel Aufmerksamkeit, aber für wenig Sympathie in der Anhängerschaft von Borussia Dortmund."
Es ist die Gratwanderung des Fußballs. Geld generieren – ohne die Fans zu verprellen. In Deutschland ein viel sensibleres Thema als in anderen Ländern. Die Bundesliga wirbt mit ihrer einzigartigen Fan-Kultur, sie ist Teil der Marke. Doch Traditionalisten auf den Tribünen finden, dass ihre Vereine sich nicht zu sehr verkaufen dürfen. Stephan Althoff von der Sponsoren-Vereinigung S20 sieht das nüchterner.
"Wenn der Sport in Deutschland konkurrenzfähig sein soll. Und die deutschen Fußballvereine wollen das zumindest, dass sie nicht nur die Qualität einer österreichischen Liga haben, sondern eben einer in Europa angesehenen Liga, dann verstehe ich auch die Vereine, dass sie sich vermarkten und wir dann auch diese tollen Spieler hier in den Stadien haben."
Momentan ist der deutsche Fußball so konkurrenzfähig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Mai spielten im Finale der Champions League mit Borussia Dortmund und Bayern München erstmals zwei deutsche Vereine gegeneinander. Im Unterschied zu vielen ausländischen Vereinen arbeiten die meisten Bundesligisten profitabel, in der Saison 2011/12 machten sie erstmals mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz. Ein Grund dafür sind Sponsoring-Einnahmen, die höher sind als in vielen anderen Ländern. Bei einer anderen Einnahmequelle liegen die deutschen Klubs aber weit hinten – bei den Ticketpreisen für das Stadion. Live bei einem Spitzenspiel dabei zu sein, ist hier viel billiger als zum Beispiel in England oder Italien. Noch, warnt Dortmund-Fan und Stehplatz-Liebhaber Jan Hendrik Gruszecki.
"Denn wir sind mittlerweile bei einem Durchschnittspreis von 18, 19 Euro. Und das ist eben schon sehr viel Geld für Jugendliche oder für Leute, die kein hohes Einkommen haben."
Ein Anliegen, dass bei Andreas Rettig auf offene Ohren trifft. Trotzdem nimmt der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga die Vereine in Schutz.
"Die Denke, zu sagen: 'Ich möchte eine Einnahme haben, eine Einnahme X mit 40.000 Zuschauern. Oder möchte ich die gleiche Einnahme haben mit 50.000 Zuschauern, die hat sich durchgesetzt. Ich will damit sagen: Das Thema Preis-Stabilität ist ein ganz zentrales und darüber sind sich auch die Fußball-Manager einig."
Kultur oder Kommerz. Dass diese Diskussion in Deutschland auch ein Stück weit eine Luxus-Situation ist, zeigen die nackten Zahlen: Zu jedem Bundesligaspiel kommen im Schnitt rund 44.000 Zuschauer. So viele wie in keiner anderen Fußball-Liga der Welt. So schlimm kann es also noch nicht sein – zumindest im Stadion selbst.
"Ein wirkliches Ärgernis ist für uns der Verkauf der Stadionnamen, denn auch der Stadionname ist für uns Teil der Identität. Und Beispiel Dortmund: Da hängt eben jetzt in blau-weißen Lettern der Name eines Versicherungskonzerns. Und das sorgt vielleicht für viel Aufmerksamkeit, aber für wenig Sympathie in der Anhängerschaft von Borussia Dortmund."
Es ist die Gratwanderung des Fußballs. Geld generieren – ohne die Fans zu verprellen. In Deutschland ein viel sensibleres Thema als in anderen Ländern. Die Bundesliga wirbt mit ihrer einzigartigen Fan-Kultur, sie ist Teil der Marke. Doch Traditionalisten auf den Tribünen finden, dass ihre Vereine sich nicht zu sehr verkaufen dürfen. Stephan Althoff von der Sponsoren-Vereinigung S20 sieht das nüchterner.
"Wenn der Sport in Deutschland konkurrenzfähig sein soll. Und die deutschen Fußballvereine wollen das zumindest, dass sie nicht nur die Qualität einer österreichischen Liga haben, sondern eben einer in Europa angesehenen Liga, dann verstehe ich auch die Vereine, dass sie sich vermarkten und wir dann auch diese tollen Spieler hier in den Stadien haben."
Momentan ist der deutsche Fußball so konkurrenzfähig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Mai spielten im Finale der Champions League mit Borussia Dortmund und Bayern München erstmals zwei deutsche Vereine gegeneinander. Im Unterschied zu vielen ausländischen Vereinen arbeiten die meisten Bundesligisten profitabel, in der Saison 2011/12 machten sie erstmals mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz. Ein Grund dafür sind Sponsoring-Einnahmen, die höher sind als in vielen anderen Ländern. Bei einer anderen Einnahmequelle liegen die deutschen Klubs aber weit hinten – bei den Ticketpreisen für das Stadion. Live bei einem Spitzenspiel dabei zu sein, ist hier viel billiger als zum Beispiel in England oder Italien. Noch, warnt Dortmund-Fan und Stehplatz-Liebhaber Jan Hendrik Gruszecki.
"Denn wir sind mittlerweile bei einem Durchschnittspreis von 18, 19 Euro. Und das ist eben schon sehr viel Geld für Jugendliche oder für Leute, die kein hohes Einkommen haben."
Ein Anliegen, dass bei Andreas Rettig auf offene Ohren trifft. Trotzdem nimmt der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga die Vereine in Schutz.
"Die Denke, zu sagen: 'Ich möchte eine Einnahme haben, eine Einnahme X mit 40.000 Zuschauern. Oder möchte ich die gleiche Einnahme haben mit 50.000 Zuschauern, die hat sich durchgesetzt. Ich will damit sagen: Das Thema Preis-Stabilität ist ein ganz zentrales und darüber sind sich auch die Fußball-Manager einig."
Kultur oder Kommerz. Dass diese Diskussion in Deutschland auch ein Stück weit eine Luxus-Situation ist, zeigen die nackten Zahlen: Zu jedem Bundesligaspiel kommen im Schnitt rund 44.000 Zuschauer. So viele wie in keiner anderen Fußball-Liga der Welt. So schlimm kann es also noch nicht sein – zumindest im Stadion selbst.