Wenn es dunkel wird über La Silla
Die Wellen des Pazifischen Ozeans rollen an den Strand von La Serena in Chile, gut 400 km nördlich der Hauptstadt Santiago. Das kühle Wasser des Humboldt-Stroms gibt der Stadt trotz ihrer subtropischen Lage auf 30 Grad südlicher Breite stets ein angenehmes Klima und in den Straßen des im spanischen Kolonialstil erbauten Stadtzentrums herrscht reges Treiben. La Serena, die Heitere, so haben die Gründer die Stadt vor 450 Jahren genannt. Und einen wahrhaft heiteren Klang hat der Name dieser Stadt auch für diejenigen, die professionell in die Sterne schauen: Denn für die Himmelsforscher liegt das Paradies auf Erden in der Umgebung von La Serena. Das kühle Wasser im Westen und die hohen Berge im Osten verleihen Nordchile sein einzigartig stabiles Klima - ideal für astronomische Beobachtungen. In 150 Kilometern Umkreis haben sich gleich drei Großsternwarten angesiedelt. Am größten ist das Observatorium auf dem Berg La Silla in über 2000 Meter Höhe, betrieben von der Europäischen Südsternwarte ESO, einem Verbund von acht europäischen Staaten und Chile. Dirk Lorenzen hat die Astronomen eine Nacht auf dem kahlen Berg begleitet bei ihrer Arbeit, der Erforschung der kosmischen Grundlagen unserer Existenz.