"Die Nacht erhellen schadet", ist die druckfrische Broschüre des Pariser Umweltministeriums zum Nachtbeleuchtungsverbot betitelt. Das Titelblatt ziert ein Satellitenfoto: Frankreich bei Nacht, mit unzähligen Lichtpunkten. Darunter steht: Ab dem 1. Juli sparen die Büros, Fassaden und Gebäude Energie.
Konkret bedeutet dies: Spätestens ab ein Uhr morgens und bis sieben Uhr muss die Schaufensterbeleuchtung von Geschäften und Ausstellungsräumen abgeschaltet sein. Fassadenbeleuchtungen dürfen erst zum nächsten Sonnenuntergang neu erstrahlen. Und in den Büros muss spätestens eine Stunde nachdem der Letzte den Arbeitsplatz verlassen hat, das Licht gelöscht werden. Andernfalls droht eine Ordnungsstrafe von 750 Euro.
Das Pariser Geschäftsviertel La Defense mit seinen futuristisch wirkenden Bürotürmen belebt bislang nachts die Lichter-Skyline. Hier weiß noch kein Angestellter von der neuen Verordnung:
"Das ist ja wunderbar! Eine gute Sache für Umwelt und Umweltschutz!
Mit dem Nachtbeleuchtungsverbot wird das Viertel an Prestige verlieren. Denn die beleuchteten Türme gelten als Sehenswürdigkeit.
Wenn das Licht nachts ausbleibt, lässt sich viel Geld einsparen. Ich bin dafür."
Patricia Blanc will mit gutem Beispiel vorangehen und in ihrem Büro im Umweltministerium nach Feierabend immer selbst das Licht ausknipsen: Blanc leitet die Abteilung Risiko-Prävention.
"Mit dem Verbot der Nachtbeleuchtung werden wir pro Jahr schätzungsweise zwei Terawattstunden Strom sparen, das entspricht ungefähr dem Stromverbrauch von 750.000 Familien."
Jährlich würden somit 200 Millionen Euro eingespart, hofft die Regierung. Und auch rund 250.000 Tonnen weniger Kohlendioxyd ausgestoßen.
"Unser zweites Ziel ist der Artenschutz, speziell bei Zugvögeln. Denn ist der Nachthimmel zu sehr erleuchtet, können sie ihre Orientierung verlieren. "
Laut einer Umfrage des Ministeriums zum Thema Lichtverschmutzung meinen 59 Prozent der Franzosen, dass die nächtlichen Lichtquellen in den letzten Jahren vehement zugenommen haben. Einer von sechs Befragten fühlt sich von Nachtbeleuchtungen persönlich gestört. Vier von sechs stimmen dem neuen Verbot zu.
In der Praxis lassen schon immer weniger Geschäftsleute nachts die Schaufensterlampen brennen, aus Kostengründen. Die Stadt Paris schaltet seit jeher die Fassadenbeleuchtungen nachts um ein Uhr ab. Mittlerweile verzichten auch über 4.000 Gemeinden, jede neunte Kommune im Land, auf die nächtliche Straßenbeleuchtung. Allerdings handelt es sich dabei zumeist um Dörfer. Doch auch größere Städte beginnen, solche Sparmaßnahmen zu testen.
"Es gibt bislang keine einzige Studie, die einen Zusammenhang herstellen würde zwischen mangelnder Straßenbeleuchtung und der Sicherheit für Passanten."
Sagt Pierre Brunet vom nationalen Verein für den Schutz des Himmels und der Umwelt. Seit über 15 Jahren setzt sich die kleine Organisation dafür ein, die nächtliche Beleuchtung in den Städten zu reduzieren. Brunet sagt, eine Straße erscheine nachts als unsicherer Ort, weil dort dann kein Betrieb mehr herrscht. Ein Passant fühle sich schnell verlassen. Aber auch ohne öffentliche Beleuchtung kämen nachts nicht mehr Räuber. Pierre Brunet stellt klar: Laut Statistiken der Versicherungsfirmen passieren 80 Prozent der Einbrüche tagsüber.
"Das Nachtbeleuchtungsverbot für Büros, Schaufenster und Fassaden ist eine exzellente Maßnahme: Damit kann nun endlich jeder, der sich von einer solchen Lichtquelle belästigt fühlt, dagegen vorgehen."
In sechs Monaten soll erste Bilanz gezogen werden. Fernziel der französischen Regierung ist es, überall auch die Straßenbeleuchtung zumindest zu dimmen.
Konkret bedeutet dies: Spätestens ab ein Uhr morgens und bis sieben Uhr muss die Schaufensterbeleuchtung von Geschäften und Ausstellungsräumen abgeschaltet sein. Fassadenbeleuchtungen dürfen erst zum nächsten Sonnenuntergang neu erstrahlen. Und in den Büros muss spätestens eine Stunde nachdem der Letzte den Arbeitsplatz verlassen hat, das Licht gelöscht werden. Andernfalls droht eine Ordnungsstrafe von 750 Euro.
Das Pariser Geschäftsviertel La Defense mit seinen futuristisch wirkenden Bürotürmen belebt bislang nachts die Lichter-Skyline. Hier weiß noch kein Angestellter von der neuen Verordnung:
"Das ist ja wunderbar! Eine gute Sache für Umwelt und Umweltschutz!
Mit dem Nachtbeleuchtungsverbot wird das Viertel an Prestige verlieren. Denn die beleuchteten Türme gelten als Sehenswürdigkeit.
Wenn das Licht nachts ausbleibt, lässt sich viel Geld einsparen. Ich bin dafür."
Patricia Blanc will mit gutem Beispiel vorangehen und in ihrem Büro im Umweltministerium nach Feierabend immer selbst das Licht ausknipsen: Blanc leitet die Abteilung Risiko-Prävention.
"Mit dem Verbot der Nachtbeleuchtung werden wir pro Jahr schätzungsweise zwei Terawattstunden Strom sparen, das entspricht ungefähr dem Stromverbrauch von 750.000 Familien."
Jährlich würden somit 200 Millionen Euro eingespart, hofft die Regierung. Und auch rund 250.000 Tonnen weniger Kohlendioxyd ausgestoßen.
"Unser zweites Ziel ist der Artenschutz, speziell bei Zugvögeln. Denn ist der Nachthimmel zu sehr erleuchtet, können sie ihre Orientierung verlieren. "
Laut einer Umfrage des Ministeriums zum Thema Lichtverschmutzung meinen 59 Prozent der Franzosen, dass die nächtlichen Lichtquellen in den letzten Jahren vehement zugenommen haben. Einer von sechs Befragten fühlt sich von Nachtbeleuchtungen persönlich gestört. Vier von sechs stimmen dem neuen Verbot zu.
In der Praxis lassen schon immer weniger Geschäftsleute nachts die Schaufensterlampen brennen, aus Kostengründen. Die Stadt Paris schaltet seit jeher die Fassadenbeleuchtungen nachts um ein Uhr ab. Mittlerweile verzichten auch über 4.000 Gemeinden, jede neunte Kommune im Land, auf die nächtliche Straßenbeleuchtung. Allerdings handelt es sich dabei zumeist um Dörfer. Doch auch größere Städte beginnen, solche Sparmaßnahmen zu testen.
"Es gibt bislang keine einzige Studie, die einen Zusammenhang herstellen würde zwischen mangelnder Straßenbeleuchtung und der Sicherheit für Passanten."
Sagt Pierre Brunet vom nationalen Verein für den Schutz des Himmels und der Umwelt. Seit über 15 Jahren setzt sich die kleine Organisation dafür ein, die nächtliche Beleuchtung in den Städten zu reduzieren. Brunet sagt, eine Straße erscheine nachts als unsicherer Ort, weil dort dann kein Betrieb mehr herrscht. Ein Passant fühle sich schnell verlassen. Aber auch ohne öffentliche Beleuchtung kämen nachts nicht mehr Räuber. Pierre Brunet stellt klar: Laut Statistiken der Versicherungsfirmen passieren 80 Prozent der Einbrüche tagsüber.
"Das Nachtbeleuchtungsverbot für Büros, Schaufenster und Fassaden ist eine exzellente Maßnahme: Damit kann nun endlich jeder, der sich von einer solchen Lichtquelle belästigt fühlt, dagegen vorgehen."
In sechs Monaten soll erste Bilanz gezogen werden. Fernziel der französischen Regierung ist es, überall auch die Straßenbeleuchtung zumindest zu dimmen.