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Wer ist ein Volk?
Ein alter Begriff und seine Facetten in der Gegenwart

Volkswagen, Volksparteien, Volksmusik: Das Volk steckt in unserer Alltagssprache. Aus der praktischen Politik war es - zumindest in Deutschland - weitgehend verschwunden. Dass die AfD versucht, das Adjektiv "völkisch" zu entgiften, deutet aber auf einen neu entstehenden Resonanzraum hin, in dem sich Wähler mit "Volks"-Gedanken ansprechen lassen.

Gesprächsleitung: Florian Felix Weyh |
    Der Slogan "Wir sind das Volk" passt ja irgendwie immer, wenn man sich vom "System" schlecht behandelt fühlt.
    Wer bildet überhaupt ein Volk, welche Merkmale definieren die Zugehörigkeit? (dpa / picture alliance / Sophia Kembowski)
    Ist denn alles, was die Unterscheidung von Völkern angeht, sprachlich wie politisch kontaminiert? Wer bildet überhaupt ein Volk, welche Merkmale definieren die Zugehörigkeit? Trägt man seine Herkunft ein Leben lang mit sich herum? Kann es auf der anderen Seite nicht sein, dass der Sozialstaat ein integratives "Wir" benötigt, welches sich rational-argumentativ nur mühsam herstellen lässt?
    Die Einwanderernation USA tut sich jedenfalls mit dem Begriff der Solidargemeinschaft schwer und setzt auf Individualität, die ein übergeordnetes "Wir" müßig erscheinen lässt. Und sind Volkswirtschaften unterschiedlich erfolgreich, weil darin Völker erkennbar verschieden wirtschaften?
    Es diskutieren:

    Prof. Dr. Karl-Heinz Kohl
    , Ethnologe

    Gerhard Wilke, Business-Coach

    Dr. Alexander Kissler, Publizist und Autor