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Werbung für ein Studium in Deutschland

Vor einem Jahr wurde es gemeldet: Deutsche Hochschulen gehen in die Marketingoffensive. Dahinter stand eine Initiative des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz. Nun traf sich die Runde zu einer ersten Bilanz.

    Gleich zwei Projekte werden derzeit auf der Tagung in Bonn beraten: ‚Gate Germany‘ ist der Zusammenschluss von etwa Hundert Hochschulen, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Tor zur deutschen Hochschulwelt zu öffnen. Dahinter stehen der DAAD und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Dann gibt es das so genannte Projekt Q (für Qualitätssicherung), das innerhalb der HRK organisiert wird. Gemeinsames Ziel ist es, einen Startschuss für das Marketing der deutschen Universitäten zu geben.

    Erst seit einem Jahr versucht man systematisch, Ausländische Studierende nach Deutschland zu holen. Greifbare Ergebnisse liegen wegen dieser kurzen Zeitspanne kaum vor. Als ersten Erfolg verbucht man aber, dass in China die Nachfrage nach Studienmöglichkeiten in Deutschland stark gestiegen ist. Gerade erst wurde vom Auswärtigen Amt und vom DAAD an der deutschen Botschaft in Peking eine neue Prüfstelle eingerichtet, um Visa-Anträge für Studenten und Wissenschaftler schneller bearbeiten zu können.

    Schwierig für das Hochschulmarketing sind die Folgen der Anschläge in den USA. Theodor Berchem, Präsident des DAAD, hält nichts von einer Abschottung der Unis: „Gerade nach den Ereignissen des 11. September ist es wichtiger denn je, dass wir über die Internationalisierung unserer Hochschulen weiterhin Brücken zwischen Ländern und Kulturen bauen.“

    So wie der Bundeskanzler, der derzeit in Indien für die Ausbildung in Deutschland wirbt, wollen auch die Hochschulen direkt vor Ort für ihre Studiengänge werben. Jährlich finden zu diesem Zweck etwa 80 Präsentationen in aller Welt statt.