Werbung an der Schule hat für Rektor Peter Lahmann ihren Platz – aber nur an zugewiesener Stelle an einem nicht gerade auffälligen schwarzen Brett in der Aula. Berührungsängste mit der Wirtschaft gibt es an der Berufsschule des Altmark-Kreises Salzwedel, die unter anderem Köche, Gastronomie- und Hotelfachkräfte ausbildet, aber nicht – Im Gegenteil: Regionale Betriebe sind hier eng ins Schulleben eingebunden. Wichtigstes gemeinsames Projekt: Die jährlichen Altmark-Jugendmeisterschaften der Gastronomie. Lehrer Peter Stiller erklärt was da passiert:
Unsere Köche müssen anhand eines Warenkorbes ein vier-Gänge-Menü erstellen und das muss jeder Koch für zwölf Gäste kochen. Unsere Restaurantfachleute müssen flambieren, tranchieren, filetieren, sie müssen verschiedene Cocktails mixen, eine Festtafel eindecken.
Und dann nach allen Regeln der gastronomischen Kunst servieren. Nur die besten Köche dürfen hier an den Herd. Dieses Jahr wieder dabei – Lehrling Martin Wullschläger. Das Menü, das er sich für den kommenden Wettbewerb ausgedacht hat, ist sein Geheimnis, aber letztes Jahr verwöhnte er die Gaumen der Gäste mit:
Fischterrine mit Honig als Vorspeise, danach tomatisierte Rinderkraftbrühe und als Hauptgang Rinderfilet mit gebratener Kaninchenfüllung im Kartoffel-Zucchini-Mantel.
So etwas schmeckt nicht nur gut, sondern kostet auch Geld. Rund 120 Euro pro zukünftigem Meister-Koch oder Köchin, allein für die Naturalien. Damit die sechs Auserwählten das beste daraus machen können, werden sie von 20 regionalen Gastronomiebetrieben gesponsert - nicht nur mit Geld, sondern auch mit Getränken oder Personal. Und das ist auch nötig denn:
Das könnten wir ohne die Hilfe der Betriebe nicht leisten. Es würde auf jeden Fall unser Budget, das wir haben, für die fachpraktische Ausbildung überschreiten.
Dass das gleichzeitig Werbung für die Sponsoren ist – damit hat Peter Lahmann kein Problem und sie selbst natürlich auch nicht. Burkhard Bannier ist Hotelier im nahegelegen Luftkurort Ahrensee:
Das ist für mich eine Wechselwirkung. Es ist mir sehr wichtig, dass wir eine sehr gute Schule haben und ich unterstütze das, wenn ich für die Qualität der Ausbildung etwas tun kann.
Bannier hat seine Lehrlinge an der Schule und ein Interesse daran, dass sie gut abschneiden und damit den Tourismus in der Altmark ankurbeln: Er spendiert unter anderem den Champagner zum Festmenü. Andererseits hat er nichts dagegen, wenn sein Hotel mit den Kochmeisterschaften über die Medien bekannt wird:
Das ist für mich auch einfach ein marktwirtschaftliches Prinzip, warum soll nicht der am Ende gute Produkte produziert, auch die Chance haben, das nach außen hin zu publizieren?
Pro Jahr verdient sich die Schule alles in allem bis zu 3000 Euro mit Sponsorengeldern – auch durch Projekte wie den "Tag der offenen Tür", an dem sich neben Verbänden andere private Unternehmer – gegen eine "Standgebühr" plazieren können: Ein Akustiker aus der Umgebung etwa, eine Fahrschule oder die Sparkasse.
Ich bin schon seit längerem Kunde bei der Sparkasse …
...lacht Kochlehrling Martin Wullschläger. Dass Firmen so auch versuchen, ihren Kundenkreis zu erweitern, daran findet der Berufsschüler nichts anrüchig. Im Gegenteil:
Für uns Lehrlinge ist das eine tolle Möglichkeit. Jeder erhält eine Urkunde, dass er teilgenommen hat.
Schließlich hat kann man sich so schon vor Abschluß der Ausbildung als Koch profilieren und Kontakte knüpfen, die manchmal in eine Festanstellung münden. Dass Firmen nicht völlig uneigennützig Geld geben, ist auch anderen Schülern bewußt, aber:
Ich denke schon, dass die uns später als Kunden haben wollen. Beeinflusst kann man schon werden, aber man braucht sich ja nicht beeinflussen lassen.
Rektor Lahmann muss darauf achten, dass die Firmenaktivitäten im Rahmen des Schulgesetzes bleiben und der gemeinnützigen Jugendarbeit dienen. Mit dem Zubrot, das sich die Schule verdient, werden nicht nur die Altmark-Meisterschaften finanziert, sondern auch Klassenfahrten oder ein Laptop für die Schülerfirma, die damit Powerpoint-Präsentationen üben kann. Trotz aller Vorteile , eines ist für Lahmann letztendlich klar:
Hier geht alles über meinen Tisch. Ich entscheide schon als Schulleiter, wer hier werben darf.
Unsere Köche müssen anhand eines Warenkorbes ein vier-Gänge-Menü erstellen und das muss jeder Koch für zwölf Gäste kochen. Unsere Restaurantfachleute müssen flambieren, tranchieren, filetieren, sie müssen verschiedene Cocktails mixen, eine Festtafel eindecken.
Und dann nach allen Regeln der gastronomischen Kunst servieren. Nur die besten Köche dürfen hier an den Herd. Dieses Jahr wieder dabei – Lehrling Martin Wullschläger. Das Menü, das er sich für den kommenden Wettbewerb ausgedacht hat, ist sein Geheimnis, aber letztes Jahr verwöhnte er die Gaumen der Gäste mit:
Fischterrine mit Honig als Vorspeise, danach tomatisierte Rinderkraftbrühe und als Hauptgang Rinderfilet mit gebratener Kaninchenfüllung im Kartoffel-Zucchini-Mantel.
So etwas schmeckt nicht nur gut, sondern kostet auch Geld. Rund 120 Euro pro zukünftigem Meister-Koch oder Köchin, allein für die Naturalien. Damit die sechs Auserwählten das beste daraus machen können, werden sie von 20 regionalen Gastronomiebetrieben gesponsert - nicht nur mit Geld, sondern auch mit Getränken oder Personal. Und das ist auch nötig denn:
Das könnten wir ohne die Hilfe der Betriebe nicht leisten. Es würde auf jeden Fall unser Budget, das wir haben, für die fachpraktische Ausbildung überschreiten.
Dass das gleichzeitig Werbung für die Sponsoren ist – damit hat Peter Lahmann kein Problem und sie selbst natürlich auch nicht. Burkhard Bannier ist Hotelier im nahegelegen Luftkurort Ahrensee:
Das ist für mich eine Wechselwirkung. Es ist mir sehr wichtig, dass wir eine sehr gute Schule haben und ich unterstütze das, wenn ich für die Qualität der Ausbildung etwas tun kann.
Bannier hat seine Lehrlinge an der Schule und ein Interesse daran, dass sie gut abschneiden und damit den Tourismus in der Altmark ankurbeln: Er spendiert unter anderem den Champagner zum Festmenü. Andererseits hat er nichts dagegen, wenn sein Hotel mit den Kochmeisterschaften über die Medien bekannt wird:
Das ist für mich auch einfach ein marktwirtschaftliches Prinzip, warum soll nicht der am Ende gute Produkte produziert, auch die Chance haben, das nach außen hin zu publizieren?
Pro Jahr verdient sich die Schule alles in allem bis zu 3000 Euro mit Sponsorengeldern – auch durch Projekte wie den "Tag der offenen Tür", an dem sich neben Verbänden andere private Unternehmer – gegen eine "Standgebühr" plazieren können: Ein Akustiker aus der Umgebung etwa, eine Fahrschule oder die Sparkasse.
Ich bin schon seit längerem Kunde bei der Sparkasse …
...lacht Kochlehrling Martin Wullschläger. Dass Firmen so auch versuchen, ihren Kundenkreis zu erweitern, daran findet der Berufsschüler nichts anrüchig. Im Gegenteil:
Für uns Lehrlinge ist das eine tolle Möglichkeit. Jeder erhält eine Urkunde, dass er teilgenommen hat.
Schließlich hat kann man sich so schon vor Abschluß der Ausbildung als Koch profilieren und Kontakte knüpfen, die manchmal in eine Festanstellung münden. Dass Firmen nicht völlig uneigennützig Geld geben, ist auch anderen Schülern bewußt, aber:
Ich denke schon, dass die uns später als Kunden haben wollen. Beeinflusst kann man schon werden, aber man braucht sich ja nicht beeinflussen lassen.
Rektor Lahmann muss darauf achten, dass die Firmenaktivitäten im Rahmen des Schulgesetzes bleiben und der gemeinnützigen Jugendarbeit dienen. Mit dem Zubrot, das sich die Schule verdient, werden nicht nur die Altmark-Meisterschaften finanziert, sondern auch Klassenfahrten oder ein Laptop für die Schülerfirma, die damit Powerpoint-Präsentationen üben kann. Trotz aller Vorteile , eines ist für Lahmann letztendlich klar:
Hier geht alles über meinen Tisch. Ich entscheide schon als Schulleiter, wer hier werben darf.