Die Legende vom Wunderkind, das im Alter von nur 20 Jahren Leiter der Raketenabteilung im Heereswaffenamt des Deutschen Reichs geworden sei, stimmt nicht. Nachdem er das Vordiplom in Maschinenbau nur mit Müh' und Not bestanden hatte, erwarb Wernher von Braun einen Doktorgrad in Physik, wobei seine Dissertation keinerlei Konstruktionszeichnungen enthielt, dafür aber zahlreiche Übernahmen aus populären Zeitschriften oder Lehrbüchern.
KZ-Häftlinge für die Raketenproduktion angefordert
Der begnadete Organisator und Kommunikator leitete die Versuchsanstalt Peenemünde. Von Brauns Behauptung, er habe mit der Ermordung Zehntausender Zwangsarbeiter beim Bau der V-2 Raketen auf Usedom und im KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen nichts zu tun gehabt, ist durch Dokumente widerlegt. Er hat viele Male Häftlinge angefordert und einmal im KZ Buchenwald sogar selbst welche für die Raketenproduktion ausgesucht.
Apollo-Mondflug war einziges ziviles Raumfahrtprojekt
Nach dem Krieg bedienten sich die USA gerne der Fähigkeiten von Brauns. Auch dort war er zunächst nur in der Rüstung tätig – der Apollo-Mondflug war sein erstes und einziges ziviles Raumfahrtprojekt. 1977 ist er mit 65 Jahren gestorben. Der einstige Ruhm ist verblasst: Inzwischen haben etliche Schulen, die nach ihm benannt waren, ihren Namen geändert.
Weiterführende Links zum Thema:
NASA-Biographie von Wernher von Braun
Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
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