Der Wert der „Hubble-Konstanten“, wie die Fachleute die Expansionsgeschwindigkeit des Universums nennen, ist bis heute unklar. Zudem stellte sich in den neunziger Jahren heraus, dass offenbar die geheimnisvolle „Dunkle Energie“ das Universum immer schneller auseinander treibt.
Ein Team um Nobelpreisträger Adam Riess hat jetzt noch einmal die Entfernung aller 42 Galaxien präzise bestimmt, die bei der Messung der Ausdehnung des Kosmos zum Einsatz kamen.
Das Ergebnis für die Hubble-Konstante, das sich daraus ergibt, liegt acht Prozent höher als der Wert, der aus der Analyse der kosmischen Hintergrundstrahlung folgt. Auch aus diesem Nachleuchten des Urknalls lässt sich das Tempo der Ausdehnung des Alls ableiten – nur liegt dieser Wert eben deutlich niedriger.
Die Fachleute grübeln, was für diesen Widerspruch verantwortlich sein könnte. Offenbar gibt es im Kosmos etwas, was die Bewegung von Sternen und Galaxien beeinflusst, das aber noch völlig unbekannt ist. Die achtprozentige Abweichung motiviert Adam Riess und Co. immer wieder, über die Theorien des Universums nachzudenken.
Es wird nicht weniger gebraucht als ein Geniestreich: Eine Idee, die die Dunkle Materie, die Dunkle Energie und den Urknall unter einen Hut bringt – und zwar viel besser als auf acht Prozent genau.