"Koalition der Willigen"
Westliche Partnerländer der Ukraine wollen Druck auf Russland erhöhen

Nach Angaben des britischen Premierministers Starmer sind westliche Partnerländer zu einer stärkeren Unterstützung der Ukraine bereit. Damit solle der russische Präsident Putin zu Verhandlungen über eine Feuerpause bewegt werden, sagte Starmer nach einer Videokonferenz mit zahlreichen europäischen Staats- und Regierungschefs sowie Spitzen von EU und NATO.

    Der britische Premierminister Starmer gibt nach der Videokonferenz eine Presseerklärung ab.
    Der britische Premierminister Starmer gibt nach der Videokonferenz eine Presseerklärung ab. (picture alliance / empics / Leon Neal)
    "Wir haben uns darauf geeinigt, den Druck auf Russland weiter zu erhöhen, die Militärhilfe für die Ukraine aufrechtzuerhalten und die Beschränkungen für die russische Wirtschaft weiter zu verschärfen", betonte Starmer. Die "Koalition der Willigen" habe ihr Bekenntnis zur Sicherheit der Ukraine bekräftigt. Starmer forderte den russischen Präsidenten Putin auf, umgehend einer Waffenruhe zuzustimmen. Wenn es Putin ernst meine mit dem Frieden, müsse er so handeln. Starmer fügte hinzu, robuste und glaubwürdige Sicherheitsvereinbarungen seien der beste Weg, um einen dauerhaften Frieden in der Ukraine zu gewährleisten. Am Donnerstag kommender Woche würden Militärexperten in London darüber beraten.
    Bundeskanzler Scholz sagte, es liege nun an Moskau, die täglichen Angriffe auf ukrainische Städte und zivile Infrastrukturen einzustellen. Scholz versicherte der Regierung in Kiew die weitere Unterstützung, bis dieses Ziel erreicht sei. Ähnlich äußerte sich EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte die Unterstützerstaaten auf, die Sicherheitsgarantien klar zu definieren. Eine Friedenstruppe müsse auf ukrainischem Territorium stationiert werden, schrieb er auf X.
    Putin ist bislang nicht bereit für eine sofortige Waffenruhe auf Vorschlag der USA. Er knüpft diese an Bedingungen; von seinen Maximalforderungen ist er bislang nicht abgerückt. Die Ukraine hat ihre grundsätzliche Bereitschaft für eine Waffenruhe erklärt.

    Erneut zahlreiche Drohnenangriffe

    Russland und die Ukraine griffen sich in der Nacht erneut gegenseitig mit Drohnen an. Der ukrainische Stromversorger DTEK teilte mit, in den Regionen Dnipropetrowsk und Odessa seien Energieanlagen getroffen und erheblich beschädigt worden. In zahlreichen Ortschaften sei der Strom ausgefallen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden in der Nacht landesweit 130 von 178 russischen Drohnen abgeschossen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte seinerseits, dutzende ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt zu haben. In der Region Wolgograd lösten Trümmerteile örtlichen Angaben zufolge einen Brand in der Nähe einer Ölraffinerie aus.
    Diese Nachricht wurde am 15.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.