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Wetten im Fußball
"Das Risiko ist weiterhin hoch"

Während durch die große mediale Aufmerksamkeit die Gefahr durch Wettbetrug in der Ersten und Zweiten Fußball-Bundesliga zunächst gebannt scheint, gebe es in den regionalen Ligen weiterhin auffällige Spiele, sagte der Journalist und Autor Benjamin Best im DLF. Probleme seien die mangelnde Aufklärung durch die Vereine und deren enge Verzahnung mit Wettanbietern als Sponsoren.

Benjamin Best im Gespräch mit Philipp May |
    Benjamin Best, Autor des Buchs "Der gekaufte Fußball".
    Benjamin Best, Autor des Buchs "Der gekaufte Fußball". (imago/Hoffmann)
    Ein Prozess vor dem Landgericht Bochum wirft seit dieser Woche ein Schlaglicht auf die Schattenseite der Glitzerwelt Profifußball. Der ehemalige Jugendnationalspieler und Stürmer vom FC St. Pauli Rene Schnitzler und zwei weitere Männer sind angeklagt, Zweitligaspiele für die Wettmafia verschoben zu haben.
    Auffällige Spiele habe es zuletzt in der Hamburger Oberliga und der Bremenliga gegeben, so Benjamin Best, Autor des Buchs "Der gekaufte Fußball". Wo weniger Aufmerksamkeit bestehe, könne man auch wetten. Deshalb sei das Risiko des Betrugs weiterhin hoch." Trotz Ermittlungserfolgen geht der Wettbetrug munter weiter."
    Die organisierte Kriminalität habe sich laut Bundeskriminalamt eingerichtet, und fahre bei geringem Risiko "riesige Gewinne" ein. Vereine und Verbände seien das schlechteste Glied in der Kette, da sie keine Ermittlungsmöglichkeiten haben und sich auf Warnsysteme verlassen müssten.
    Zu wenig Aufklärung von Spielern
    Zudem mangele es häufig an Aufklärung über das umfangreiche Wettverbot, wie der Ombudsmann gegen Spielmanipulation, Carsten Thiel von Herff, beschreibt. Ein Jugendspieler darf nicht auf die Wettbewerbe wetten, in denen sein eigener Verein beteiligt ist, zum Beispiel im Fall von Dortmund auf Spiele der Bundesliga, Dritten Liga, des DFB-Pokals und der Champions League. Viele wüssten das jedoch nicht.
    Es mangele an Aufklärung durch die Vereine, da diese auch Sponsoringpartner sind, so Best. Auch die Spielergewerkschaft VDV habe bereits die enge Verbindung zwischen Wettanbietern und Fußballvereinen kritisiert. Beim Thema Depression, Homophobie, Rassismus führen Vereine gerne große Kampagnen, sagte Best. "Beim Thema Glücksspiel nehmen sie das Geld gerne mit."
    Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand nachhören.