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Wetterstau, Winddrift und Weißer Tod

Vor einem Jahr, am 23. Februar 1999, lösen sich gewaltige Mengen Neuschnee von einem Felsgrat am 2754 Meter hohen Grieskopf oberhalb von Galtür. Sekunden später stürzt eine Lawine zu Tal, die Augenzeugen in dem Tiroler Wintersportort als "30, 40, 50 Meter hohe Welle" beschreiben. Ihre Staub-Druckluftwolke schlägt eine Schneise in den Ortsteil Winkl, zerstört sechs Häuser und tötet 31 Menschen. Meteorologen und Lawinenwarner machen extreme Wetterbedingungen für das Unglück verantwortlich, laut Dorfchronik war vom völlig unverbauten Grieskopf noch nie eine Katastrophenlawine abgegangen.

Volker Mrasek |
    Nach dem Ereignis entwickelte Galtür ein Schutzkonzept für seine verwundete Nordflanke. Heute, sagen die Verantwortlichen, sei der Ort im Paznauntal sicherer. Die Sendung berichtet von den Vorkehrungen der "Lawinenverbauer" vor Ort und geht auch der Frage nach, was die Lawinenforschung in Österreich und der Schweiz aktuell tut, um das Ausmaß von Katastrophen wie in Galtür zu verringern. Denn wie man in den Alpen weiß: "Es wird immer wieder Lawinenwinter geben."

    LITERATURHINWEIS: Mitarbeiter des in der Sendung genannten Eidgenössischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos/Schweiz beleuchten das Thema "Lawinen" in einem auch für Laien verständlichen Buch:

    Ammann, Buser, Vollenwyder: Lawinen, Birkhäuser Verlag Basel; Boston; Berlin 1997

    INTERNETHINWEISE: Eidgenössisches Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) http:www.slf.ch Gemeinde Galtür http:tirol.com/galtuer