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Wettlauf um den Nordpol

Vor etwa 55 Millionen Jahren herrschten im Arktischen Ozean subtropische Temperaturen, im warmen Wasser tummelten sich Tiere und Pflanzen. Gute Voraussetzungen für die Bildung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten. Ob es am Nordpol tatsächlich große Lagerstätten gibt und ob man sie überhaupt anzapfen kann - der Wettlauf um die vermuteten Bodenschätze hat längst begonnen.

Von Monika Seynsche |
    Eine Pressekonferenz in der westkanadischen Küstenstadt Victoria. Dazu eingeladen hat Kapitän David Snyder, Einsatzleiter der Kanadischen Küstenwache für die Pazifikregion. Eigentlich ist er ans Mikrofon getreten, um eine Forschungsfahrt des Eisbrechers Sir Wilfrid Laurier in die Arktis anzukündigen, aber dann fällt wieder das Stichwort, das schon seit Monaten die kanadischen Zeitungen füllt: Souveränität.

    Kanadas Flagge in die abgelegensten Regionen des Landes zu tragen, gehöre zu den Aufgaben der Küstenwache, betont er. Denn die Sir Wilfrid Laurier wird auf ihrer Reise in die Arktis auch in die Nordwestpassage fahren, jene Meeresstraße, die Kanada als nationales Gewässer für sich beansprucht. Die Amerikaner und auch die Europäer erkennen diesen Anspruch nicht an. Für sie ist es ein internationales Gewässer, trotz der zahlreichen kanadischen Inseln zwischen denen hindurch sich die Meeresstraße schlängelt. Bislang war das ein rein theoretischer Disput, denn die Nordwestpassage hatte keinerlei wirtschaftliche Bedeutung. In den vergangenen 100 Jahren haben kaum mehr als 100 Schiffe es geschafft, die weitgehend eisbedeckte Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik zu durchqueren. Aber der arktische Ozean verändert sich. Norman Thomas ist der Kapitän des Eisbrechers Sir Wilfrid Laurier und fährt seit über zehn Jahren jeden Sommer von Victoria aus an Alaska vorbei in die kanadische Arktis.

    " Man sieht sehr viele Veränderungen, das Eis ist in der Regel dünner, es bricht früher im Jahr auf und gefriert später. Für uns wird es immer leichter, eine Route in die Arktis hinein zu finden. Der Rand des dicken und undurchdringlichen Meereises lag früher meist 20 bis 30 Meilen nördlich von Barrow in Alaska oder versperrte uns sogar den Weg dorthin. Jetzt fängt das Eis oft erst 60 bis 80 Meilen von der Küste entfernt an. "

    Die meisten Klimaforscher gehen davon aus, dass die Nordwestpassage in wenigen Jahrzehnten, vielleicht sogar schon in wenigen Jahren im Sommer schiffbar sein kann. Damit würde sich der Seeweg von Europa nach Asien fast halbieren. Deshalb drängt die kanadische Regierung so darauf, auf den größtenteils menschenleeren Inseln im kanadischen Norden Präsenz zu zeigen. Erst im August kündigte Premierminister Stephen Harper an, neue Patrouillenboote zu kaufen, um den kanadischen Teil des Polarmeers besser zu überwachen und seinen Anspruch auf die Nordwestpassage zu untermauern. Gleichzeitig streiten Kanada und Dänemark seit Jahren um einen 1,5 Quadratkilometer großen Felsbrocken namens Hans. Er liegt in der Meerenge zwischen Grönland und Kanada und ist damit von strategischer Bedeutung, wenn es um die Frage geht, wem welcher Teil des Arktischen Ozeans gehört. Russland hat diese Frage auf eigenwillige Art und Weise schon Anfang August beantwortet, mit der russischen Flagge aus Titan, die seitdem im Meeresboden unterhalb des Nordpols steckt. Rechtliche Bedeutung habe die medienwirksame Aktion nicht, sagt Nele Matz-Lück. Die Referentin für Seerecht forscht am Max-Planck Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Alle drei Staaten haben das Seerechtsübereinkommen unterschrieben. Das sichert jedem Vertragsstaat eine 200 Meilen weite ausschließliche Wirtschaftszone vor der Küste zu. Darüber hinaus können die Staaten bei der so genannten Festlandsockelgrenzkommission einen Antrag auf Ausdehnung dieser 200 Seemeilen-Zone stellen.

    " Und was Russland jetzt versucht, was Dänemark auch versuchen wird, was Kanada auch versuchen wird, ist zu belegen dass die Gesteinsformationen über diese 200 Seemeilen hinaus Teil des Festlandssockels sind oder eine natürliche Verlängerung desselben und da geht es eben insbesondere um diesen unterseeischen Bergrücken, dieses Lomonossow-Ridge wie es im englischen heißt. "

    Der Lomonossow-Rücken erstreckt sich zwischen Grönland und Ostsibirien. Mitten darauf liegt der Nordpol. Um den für sich beanspruchen zu können, müssten Russland, Kanada und Dänemark jeweils beweisen, dass der Rücken direkt mit ihrem Festland verbunden ist. Es dürfte keine Störungen oder Verwerfungen an den Übergängen geben. Um das herauszufinden arbeiten Geologen mit Echoloten, mit denen sie in die tiefen Gesteinsschichten hineinsehen können - nach Ansicht von Experten keine leichte Aufgabe.

    " Das ist in dem Gebiet nun beileibe nicht einfach! Das ist die meiste Zeit des Jahres von dickem Seeeis überdeckt und man kann entsprechende Messungen nur sehr schwierig durchführen, "

    sagt Hermann Rudolf Kudraß von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover.

    " Mit einem Forschungsschiff alleine kann man nicht hochfahren, man braucht einen Eisbrecher als Forschungsschiff oder man lässt, wenn es notwendig ist, auch einen Eisbrecher vorweg fahren, um dem Eis brechenden Forschungsschiff dann hinterher eine freie Bahn für die Messungen zu machen. In erster Linie braucht man Informationen über die Tiefseemorphologie dieses Rückens und zwar über seine gesamte Erstreckung. "

    Außerdem müsste man an mindestens einer zentralen Stelle des Rückens so tief bohren, dass man auf die Gesteine des Lomonossow-Rückens trifft. Die liegen aber unter 400 Meter Tiefseeschlamm verborgen - und unter meterdickem Meereis. Bislang ist es nur ein einziges Mal geglückt, unter diesen unwirtlichen Bedingungen überhaupt zu bohren: im Rahmen des internationalen Ozeanbohrprogramms, oder Ocean Drilling Programms. Das war ein rein wissenschaftliches Vorhaben zur Erforschung der Meeresböden der Erde. An den damaligen Bohrungen war auch Hermann Rudolf Kudraß beteiligt.

    " Dazu kann ich ihnen sagen, dass das Ocean Drilling Programm zwölf Millionen Euro benutzt hat um vier Bohrungen auf dem Lomonossow Rücken abzuteufen. Das ist sehr viel Geld und ein irrsinnig großer Aufwand! "

    Ein Eisbrecher, ein Atomeisbrecher und ein eisbrechendes Bohrschiff waren 2004 notwendig, um trotz des meterdicken Meereises überhaupt bohren zu können. Die Forscher haben es damals geschafft, mehrere Hundert Meter in den Tiefseeschlamm hineinzubohren. Unter den widrigen Bedingungen am Nordpol war schon das eine gewaltige Leistung. Aber bis zu den darunter liegenden Gesteinen sind sie nicht vorgedrungen. Die aber müssten untersucht werden, um klären zu können, ob sie den grönländischen, kanadischen oder russischen Festlandsgesteinen ähneln.

    " Die Deutschen unter Führung des Alfred Wegener Institutes in Bremerhaven planen allerdings ein Bohrschiff in diese Region zu entsenden und das Bohrschiff sogar selber zu bauen mit Hilfe der Internationalen Gemeinschaft. Dieses Bohrschiff hat den Arbeitsnamen Aurora Borealis und die ersten Mittel vom Bundesforschungsministerium sind bereits freigestellt, um die technische Planung für so ein Bohrschiff in die Wege zu leiten. Das ist vielleicht das konkreteste Vorhaben in dieser Region. Aber das wird auch noch etliche Jahre brauchen, eh dieses Bohrschiff, wenn es denn realisiert wird, für diese Arbeiten zur Verfügung steht. "

    Wenn alles nach Plan geht, könnte das neue Bohrschiff den Angaben des Alfred-Wegener Instituts zufolge etwa 2014 einsatzbereit sein. Zurzeit können die Staaten zwar ihre Ansprüche auf Gebiete des arktischen Ozeans anmelden, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es ihnen ähnlich ergeht, wie Russland vor fünf Jahren.

    " Die Russische Föderation hat 2002 bereits einen ersten Antrag zu diesem Anspruch eingereicht. Der wurde wegen nicht ausreichender Datenqualität zurückgestellt und da muss man halt nachsetzen, aber die haben jetzt [...] eine gewisse Zeit, ihren Anspruch mit neuen Daten und neuen Vermessungen, neuen Bohrungen, eventuell auch neuen Proben an geeigneten Stellen nachzuweisen und zu untermauern. "

    Bis 2009 hat Russland dafür Zeit. Dann läuft die zehnjährige Frist ab. Das gleiche gilt für Norwegen. Dessen Antrag liegt der Festlandsockelkommission seit etwa einem Jahr vor und wird zurzeit geprüft. Dabei machen sich die Norweger anders als ihre Nachbarn keine Hoffnungen auf den Pol selbst, betont Rolf Fife vom Norwegischen Außenministerium:

    " Unser Kontinentalshelf endet bei etwas mehr als 84 Grad nördlicher Breite. Das ist ganz schön weit im Norden, aber immer noch weit weg vom Nordpol. "

    Dänemark und Kanada sind dem Seerechtsübereinkommen erst einige Jahre nach Russland und Norwegen beigetreten. Daher können sie sich bis 2014 respektive 2013 Zeit lassen, bei der Festlandsockelgrenzkommission einen begründeten Antrag auf Ausdehnung der 200 Seemeilen-Zone zu stellen. Ob diese Zeit allerdings ausreicht, um die geologischen Gegebenheiten am Nordpol zu untersuchen, ist fraglich. Noch hat es niemand geschafft, an die entscheidenden Gesteinsschichten des Lomonossow-Rückens heranzukommen, geschweige denn sie zu untersuchen.

    Ganz außen vor bleibt bislang der fünfte Arktisanrainerstaat, die USA. Sie haben das Seerechtsübereinkommen nie ratifiziert - aus Sorge um die Beschneidung ihrer Souveränität. Deshalb können sie jetzt auch keine Anträge bei der zuständigen Grenzkommission stellen. Ein Umstand, den immer mehr Amerikaner als Nachteil empfänden, so Nele Matz-Lück, die Referentin für Seerecht:

    " Sie bemühen sich darum und es hat auch jetzt wieder einen Vorstoß gegeben in den USA, doch zu ratifizieren. Und diese Streitigkeiten in der Arktis sind, denke ich, der wesentliche Ausschlagspunkt zu sagen, wir müssen auch versuchen, hier Ansprüche auf den Festlandssockel geltend zu machen. "

    Bleibt die Frage: Lohnt sich der ganze Aufwand? Vor etwa 55 Millionen Jahren herrschten im Arktischen Ozean subtropische Temperaturen, im warmen Wasser tummelten sich zahlreiche Tiere und Pflanzen. Das sind prinzipiell gute Voraussetzungen für die Bildung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten: denn die entstehen, wenn pflanzliche und tierische Überreste in den Schlamm absinken und über Jahrmillionen großem Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Hermann Rudolf Kudraß von der Bundesanstalt für Geowissenschaften hält es aber für unwahrscheinlich, dass unmittelbar um den Nordpol herum große Lagerstätten im Untergrund sind.
    " Insgesamt würde ich sagen, die Chancen da große Energiemengen in Form von Kohlenwasserstoffen - also Erdöl und Erdgas zu finden, sind gering. "

    In dem mehrere tausend Meter tiefen Meersbecken am Nordpol fehlten dicke Sedimentablagerungen, also jene Mixtur aus zu Staub zerfallenen Resten von Steinen, Tieren und Pflanzen. Optimistischer ist der Geologe in Hinblick auf die Randgebiete des Arktischen Ozeans, besonders die vor der Küste Sibiriens.

    " Es ist etwas da, wie viel das ist, das ist sehr, sehr ungewiss, wir haben auf der anderen Seite schon mehrere Expeditionen mit russischen Partnern in das Lena Delta durchgeführt und danach sieht es eigentlich sehr viel versprechend aus, weil da sehr, sehr mächtige Sedimentablagerungen, also bis zu 12 Kilometer dicke Sedimentpakete da sind, die in der Regel Kohlenwasserstoffe, Erdöl, Erdgas führen können. Von daher ist das ein gutes Zeichen, es ist etwas da, es ist wahrscheinlich da. Nur wann das wirtschaftlich förderbar ist, das ist sicherlich noch ne Weile hin. "

    Wie man an das Öl in der Arktis herankommen könnte, daran forscht der Ingenieur Andrew Palmer von der Universität von Singapur. Ihm bereitet insbesondere der Winter Sorgen. Denn Klimawandel hin oder her, in der kalten Jahreszeit wird die Arktis auch in hundert Jahren noch eisbedeckt sein. Dieses Eis wird sich wie ein tonnenschwerer Panzer auf alle oberirdischen Teile jeder Ölplattform legen während die Pipelines am Meeresgrund vom treibenden Meereis in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

    " Sobald Eis im flachen Wasser treibt, schabt es am Boden entlang. Dabei entstehen riesige Gräben: 50 Meter breit, bis zu fünf Meter tief. Wenn da eine Pipeline im Weg ist, wirken Kräfte von mehreren tausend Tonnen auf sie ein. Das hält keine Pipeline aus. Man muss sie also tiefer vergraben, aber das ist sehr teuer. "

    Teuer wird es ohnehin werden, an die Rohstoffe im hohen Norden heranzukommen, denn die herkömmlichen Techniken stoßen in der Arktis an ihre Grenzen. Andrew Palmer erforscht seit Jahren, wie man Ölplattformen vor dem arktischen Eis schützen könnte.

    " Eine Idee ist es, bewegliche Plattformen zu entwickeln. Wenn dann ein großes Stück Eis heran treibt, dem die Plattform nicht standhalten könnte, trennen Sie sie von den Pipelines und dem Verankerungssystem am Meeresboden und ziehen sie mit Schiffen aus dem Gefahrenbereich. "

    Spätestens, wenn das Eis nur noch 20 Kilometer entfernt ist, müssten sich die Verantwortlichen auf der Plattform entscheiden, meint Andrew Palmer. Seinen Berechnungen nach bräuchte man von der Entscheidung bis zum Wegschleppen etwa einen halben Tag. Für die südlichen Bereiche des Arktischen Ozeans könnte eine solche bewegliche Plattform eine Option sein. Für die Gegend um den Nordpol herum käme sie nicht in Frage, denn dort ist das Meer stellenweise mehrere Tausend Meter tief und wird auch in Zukunft im Winter von einer durchgehenden Eisschicht bedeckt sein. Die einzige Möglichkeit, hier Öl und Gas zu fördern, böten unbemannte Förderanlagen am Meeresgrund.

    " Das könnte eine Art Kapsel am Meeresboden sein, die eine Energiequelle bräuchte. Die Bohrungen könnten im Zweifelsfall ferngesteuert ablaufen, aber das würde noch eine enorme Menge technischer Entwicklungen erfordern. Und dann bräuchten Sie noch Pipelines, um das Öl abzutransportieren. "

    Das klingt nicht nur nach Zukunftsmusik, es ist Zukunftsmusik. Noch wären die Entwicklungskosten für ein solches System gigantisch. Andrew Palmer:

    " Aber wer weiß, was in der Zukunft ist? Ich glaube, dass die Kosten für Öl und Gas dramatisch ansteigen werden und die Leute nicht doppelt so viel, sondern vielleicht zehnmal so viel werden zahlen müssen. Dann könnte sich so ein Unterwassersystem wirtschaftlich rechnen. "

    Die Wirtschaftlichkeit ist aber nur ein Aspekt. Für Salve Dahle ist er nicht der entscheidende. Im Auftrag der norwegischen Regierung untersucht der Biologe, welche Umweltauswirkungen die Öl- und Gasförderung in der Arktis haben könnte.

    " Das schlimmste denkbare Szenario wäre eine Ölhavarie in meereisbedeckten Gebieten im Winter. Sie könnten an den Ölteppich einfach nicht herankommen, er würde lange Zeit da bleiben und Vögel, Robben, Eisbären und andere Tiere töten. "

    Das Meereis enthält unzählige Poren, in denen sich das Öl festsetzen und die Lebewesen im Eis gefährden könnte. Und anders als in südlicheren Gefilden fehlen hier oben viele der Mikroorganismen, die in der Lage sind, Öl abzubauen.

    Erschwerend kommt nach Ansicht Salve Dahles hinzu, dass die Tiere und Pflanzen sich im arktischen Ozean nicht so gleichmäßig verteilen wie in den anderen Weltmeeren.

    " Zu bestimmten Zeiten im Jahr versammeln sich in der Arktis große Mengen Vögel, Meeressäuger und Fische an einem Fleck: dort wo sie ans offene, an Nahrung reiche Meerwasser herankommen. Wenn es dann genau da zu einem Ölunfall kommt, können auf einen Schlag ganze Populationen ausgelöscht werden. "

    Auch Richard Glenn ist besorgt über den Ölabbau in der Arktis. Der Geologe arbeitet als Energieexperte für die Arctic Slope Regional Corporation in Barrow, Alaska. Sie vertritt die wirtschaftlichen Interessen der Inupiat Eskimo an der Nordküste Alaskas. Ein Großteil der Menschen hier lebt von der Jagd auf Wale und andere Meeressäuger. Weitere Einkünfte haben sie kaum. Ein Ölunfall könnte ihnen für viele Jahre die Lebensgrundlage entziehen, sagt Richard Glenn. Aber die Ölförderung in der Arktis ließe sich nicht mehr aufhalten.

    " Die ersten Schiffe sind schon auf dem Weg, um in der Beaufortsee nördlich von Alaska nach Öl zu bohren. Sie sind zwar durch eine Gerichtsentscheidung gerade noch einmal aufgehalten worden, aber ich bezweifle, dass das ein permanenter Stopp sein wird. Wir müssen also damit leben, dass in unserem Meer nach Öl gebohrt wird. Nahe der Küste gibt es schon Ölfelder, aber was jetzt kommt, ist weiter draußen, mehr als sechs Meilen von der Küste entfernt und dadurch noch stärker durchs Meereis gefährdet. Unser Volk ist sehr skeptisch, ob die Industrie damit umgehen kann und einige Leute sind der Ansicht, dass Ölbohrungen so weit draußen erst dann erlaubt werden dürften, wenn sich die Technologie als sicher erwiesen hat. Sie werden also nicht viele Befürworter der Öl- und Gaserschließung hier oben finden. Andererseits, wenn es sowieso geschieht, wenn klar ist, dass wir es nicht verhindern können, werden unsere Leute und unsere Firmen in diesem Bereich auch arbeiten. "

    Richard Glenn zuckt resigniert mit den Schultern. Er wisse nicht, ob diese Geschichte ein gutes oder ein böses Ende nehmen werde.

    " So I don't know what kind of story it is, but it is reality. "
    Auf dem Eisbrecher "Sir Wilfrid Laurier" ist unsere Reporterin Monika Seynsche durch die Arktis unterwegs.
    Der Eisbrecher "Sir Wilfrid Laurier" (Gerald Rohatensky)