Großbritannien
Wettskandal bei den Tories weitet sich aus

In Großbritannien ist ein weiteres Mitglied des Wahlkampfteams von Premierminister Sunak in das Visier der Glücksspielaufsicht geraten. Medienberichten zufolge geht es um unrechtmäßige Wetten auf den inzwischen bekannten Termin für die nächste Parlamentswahl. Demnach wurde gegen den Chef für Datenstrategie der Tories, Nick Mason, eine Untersuchung eingeleitet.

    Rishi Sunak im Regen vor 10 Downing Street
    Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak sieht sich vor der anstehenden Parlamentswahl mit weiteren Negativschlagzeilen konfrontiert. (IMAGO / SOPA Images / IMAGO / Tejas Sandhu / SOPA Images)
    Mason habe sich deshalb beurlauben lassen. Es ist bereits der vierte Fall im Zusammenhang mit mutmaßlichem Wettbetrug durch Insiderwissen bei der Konservativen Partei.

    Wahlkampfchef nimmt Auszeit

    Zuvor hatte sich Wahlkampfchef Tony Lee eine Auszeit genommen, nachdem bekannt geworden war, dass seine Frau auf den Wahltermin am 4. Juli gewettet haben soll. Auch ein Parlamentarischer Staatssekretär und ein Personenschützer aus dem Umfeld Sunaks sollen entsprechende Wetten platziert haben. Britischen Medien zufolge soll es noch etliche weitere Ermittlungen geben. Wettbetrug durch Insiderwissen ist in Großbritannien eine Straftat, die mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden kann.
    Der Wahltermin wird in Großbritannien viel kurzfristiger festgelegt als zum Beispiel in Deutschland. Im Mai hatte Premierminister Sunak überraschend angekündigt, dass die Parlamentswahl bereits im Juli stattfindet. Lange galt ein Termin im Herbst als wahrscheinlich.
    Diese Nachricht wurde am 23.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.