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Whistleblower
Die Luft wird dünn

Seit die Enthüllungen Edward Snowdens vor vier Jahren den NSA-Skandal ausgelöst haben, haben sich die Bedingungen für Whistleblower erschwert. Viele Behörden können die Herkunft geleakter Dokumente mittlerweile besser zurückverfolgen. Das zeigt der aktuelle Fall der NSA-Whistleblowerin Reality Winner.

Sebastian Wellendorf im Gespräch mit Sandro Schroeder |
    Zwei nebeneinander gestellte Fotos zeigen den US-amerikanischen Journalisten Gleen Greenwald (links) am 10.04.2014 in Berlin und ein Handout-Foto des früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der am 10.06.2013 in Hong Kong der Zeitung "The Guardian" ein Interview gibt.
    Der Journalist Glenn Greenwald (l.) und der Whistleblower Edward Snowden haben bei den NSA-Enthüllungen 2013 eng zusammen gearbeitet. (Glenn Greenwald / Laura Poitras / The Guardian Newspaper / dpa)
    Heute vor vier Jahren hat die Welt zum ersten Mal den Namen Edward Snowden gehört. Seine Enthüllungen über die Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten lösten 2013 die NSA-Affäre aus.
    Geheimdienste sind vorsichtiger geworden
    Die Bedingungen für Whistleblower wie Snowden haben sich seit den Enthüllungen erschwert: Viele Behörden haben schärfere interne Kontrollen eingeführt und achten stärker als vor vier Jahren darauf, wer Zugriff auf welche Dokumente hat. Die Herkunft geleakter Dokumente kann dadurch besser zurückverfolgt werden.
    Genau das ist in einem aktuellen Whistleblowing-Fall passiert. Die NSA-Mitarbeiterin Reality Winner soll geheime Dokumente der NSA über den Einfluss Russlands bei den Wahlen entwendet und an Journalisten des Investigativ-Magazins "The Intercept" geschickt haben – jenes Online-Medium, das 2014 vom Journalisten Glenn Greenwald gegründet wurde, der bei den NSA-Enthüllungen eng mit Snowden zusammenarbeitete und die Recherchen in der britischen Tageszeitung "The Guardian" veröffentlichte.
    Nachlässiger Umgang mit geleakten Dokumenten
    Winner soll auch deswegen aufgeflogen sein, weil "The Intercept" Fehler gemacht hat. Nachdem ihm die geheimen Papiere zugespielt geworden waren, sollen Redakteure des Magazins die Behörden um Verifizierung eines der Dokumente gebeten haben - und ließen ihnen das Original zukommen. Diese schrieben den Ausdruck der Mitarbeiterin Winner zu.
    Womöglich half ihnen, dass die von "The Intercept" weitergeleiteten Dokumente immer noch eine Art Drucker-Wasserzeichen enthielten. Wer sie sichtbar macht, kann den Drucker ausfindig machen, auf dem das Dokument gedruckt wurde.