Jede Sekunde stecke sich mindestens eine Person mit dem Erreger an - das seien 42 Millionen Menschen pro Jahr, heißt es in einer WHO-Studie, die in der Fachzeitschrift "Sexually Transmitted Infections" veröffentlicht wurde. Die Schätzungen beziehen sich auf das Jahr 2020.
Viren bleiben lebenslang im Körper
Genitalherpes ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und erhöht das Risiko einer Infektion mit dem Aids-Virus HIV. 90 Prozent der Infizierten haben keine oder unauffällige Symptome. Beschwerden könnten in Form von schmerzhaftem Ausschlag im Genitalbereich sowie Fieber auftreten.
Die Herpes-Viren bleiben lebenslang im Körper und können immer wieder zu Ausbrüchen führen. Ernst könne dies für Babys sein, wenn ihre Mutter sich spät in der Schwangerschaft infiziert und das Kind während der Geburt ansteckt, so die WHO.
Schutz durch Kondome
Weil die Genitalien betroffen seien, verhinderten Scham und Stigma, dass über die Krankheit gesprochen werde, schreiben die Studienautoren. Sie fordern neue Therapien und Impfungen. Genitalherpes verursacht demnach im Jahr 35 Milliarden Dollar Kosten,etwa durch Behandlungsausgaben und Produktivitätsverluste, wenn Infizierte krank sind.
Die Nutzung von Kondomen könne das Risiko einer Ansteckung verringern, so die Autoren. Wer nach einer Ansteckung Symptome habe, solle auf Sex verzichten, um Partner oder Partnerinnen nicht anzustecken.
Diese Nachricht wurde am 11.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.