Weltgesundheitsorganisation
WHO-Vertreter "extrem besorgt" wegen Polio-Virus in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation hat große Sorge wegen des im Gazastreifen entdeckten Polio-Virus geäußert.

    Palästinenser versuchen, sich in Gaza-Stadt mit Proviant und Wasser einzudecken.
    Die schlechte Versorgung und das fehlende Frischwasser im Gazastreifen erhöhen die Polio-Infektionsgefahr. (Archivbild) (AFP / DAWOOD NEMER)
    Ein WHO-Sprecher sagte in Jerusalem, die Gefahr eines Polio-Ausbruchs in dem Palästinensergebiet sei groß. Zwar sei das Virus noch nicht bei Bewohnern nachgewiesen worden. Doch erhöhten der Mangel an Frischwasser, die unzureichende Abwasser-Entsorgung und das erheblich geschwächte Gesundheitssystem das Risiko einer Ausbreitung stark.
    Das Virus war in Abwasserproben im Gazastreifen nachgewiesen worden. Wie genau es dorthin gelangte, ist noch unklar. Polio verursacht Kinderlähmung. Die WHO und örtliche Behörden wollen bis Sonntag Empfehlungen für eine Impfkampagne bekanntgeben. Die israelische Armee hat bereits begonnen, ihre Streitkräfte zu immunisieren. Zudem stellt Israel nach eigenen Angaben Impfstoff für die Bevölkerung im Gazastreifen bereit.
    Diese Nachricht wurde am 23.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.