Iran
Widersprüchliche Meldungen der Justiz: Deutsch-Iraner Sharmahd angeblich gestorben - nicht hingerichtet

Aus dem Iran kommen widersprüchliche Meldungen über den Tod des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd. Die offizielle Nachrichtenagentur der iranischen Justiz, Misan, zitiert einen Justiz-Sprecher, wonach Sharmahd vor der Vollstreckung des Todesurteils gestorben sein soll.

    Die undatierte Aufnahme zeigt den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd in einem Teheraner Revolutionsgericht.
    Der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd soll schon vor seiner Hinrichtung gestorben sein (Archivbild). (pa/dpa/Koosha Falahi/Mizan/dpa)
    Der Sprecher äußerte sich den Angaben zufolge am Rande einer Pressekonferenz, nannte aber keine Einzelheiten. Zuerst hatte es geheißen, dass Sharmahd hingerichtet worden sei. Warum die iranischen Justizbehörden nun eine Woche später eine andere Darstellung verbreiten, bleibt unklar. Auch zum Verbleib der Leiche wurden bislang keine Angaben gemacht.
    Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, der Iran sei für den Tod von Sharmahd verantwortlich. Man setze sich gegenüber der iranischen Regierung für die Übergabe seines Leichnams an die Familie ein.
    Sharmahd war 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt worden. Die deutsche Regierung, Angehörige und Menschenrechtler hatten die Anschuldigungen gegen Sharmahd zurückgewiesen. Als Reaktion auf die Nachricht von der Hinrichtung hatte Außenministerin Baerbock die Schließung aller iranischen Generalkonsulate in Deutschland angekündigt.
    Diese Nachricht wurde am 06.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.