In 2006 filmmaker Josh Fox received a letter in the mail ...
So beginnt der Filmausschnitt, mit dem der amerikanische Regisseur Josh Fox seinen im Jahre 2010 entstandenen Dokumentarfilm "Gasland" bewirbt. Für seine akribische Aufarbeitung der Gefahren, die bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas drohen, erhielt der Film eine Oscarnominierung. Josh Fox erklärt die Methode des sogenannten Fracking:
"Bei dieser Methode wird eine Mischung aus Wasser und Chemikalien bis zu 2500 Meter tief in die Erde gepumpt. Die Wirkung kann man mit einem kleinen Erdbeben vergleichen. Der hohe Druck sprengt die Gesteinsschichten und setzt das Erdgas frei - Knall."
Der Film erregt auch in Deutschland Aufsehen, denn unterhalb von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen befinden sich ebenfalls riesige Erdgas-Vorkommen. Um sie zu fördern, haben sich unter anderem US-amerikanische und kanadische Energiekonzerne sogenannte Claims gesichert. Das sind damit mehrere Tausend Quadratkilometer große Areale, in denen die Konzerne Probebohrungen durchführen wollen. Sollte in NRW eines Tages tatsächlich unkonventionelles Erdgas gefördert werden, wäre dies für die Betreiber ein Milliardengeschäft. Doch der politische Widerstand wächst. Wibke Brems, umweltpolitische Sprecherin der Grünenfraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, macht in diesen Tagen erneut auf die Gefahren des Fracking aufmerksam:
"Die Chemikalien bleiben zu 20 bis 80 Prozent für immer dort unten im Boden, und wir haben hinterher das Problem, wie kann man diese Chemikalien wirklich entsorgen? Das ist absolut ungeklärt."
Auch der Koalitionspartner SPD, mit dem die Grünen in Düsseldorf eine gemeinsame Minderheitsregierung bilden, äußert mittlerweile Bedenken. Bisher hatten die Sozialdemokraten immer auch auf die Wirtschaftsinteressen des Landes und auf die Sicherheit der Energieversorgung verwiesen, jetzt aber warnt der Umweltexperte der SPD-Fraktion, Andre Stinka vor den Risiken. Stinka wendet sich mit einer Videobotschaft, die er dieser Tage im Landtag aufgenommen hat, direkt an die Bürger:
"Ich habe gesehen, dass das Risiko des Eintrags von Chemikalien durch sogenannte Fracking-Maßnahmen nach meiner Einschätzung zu hoch ist. Deshalb werde ich hier in der Fraktion dafür werben, dass, solange hochgefährliche Chemikalien beim Fracking benutzt werden müssen, dass wir erst einmal die Finger von diesem Verfahren lassen."
Weil auch die CDU-Opposition deutliche Bedenken äußert, hoffen SPD und Grüne nun auf eine gemeinsame Initiative aller drei Parteien. Zumal es in den betroffenen Regionen vor allem im Münster- und im Sauerland bereits zahlreiche Bürgerinitiativen gegen die geplante Erdgasförderung gibt. Abgesehen von einer hoch umstrittenen Probebohrung passiert bisher allerdings nichts auf den Erkundungsfeldern, denn die Landesregierung will zunächst ein Gutachten über die Gefahren in Auftrag geben. Diese Ankündigung liegt nun schon Monate zurück, doch offenbar konnten sich die beiden, für die Ressorts Umwelt und Wirtschaft zuständigen Minister von den Grünen und der SPD noch nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Verbieten kann die Landesregierung das Fracking ohnehin nicht, denn die Genehmigung erfolgt auf der Grundlage des deutschen Bergbaurechts, und das ist kein Landes-, sondern ein Bundesgesetz, wie Grünenpolitikerin Wibke Brems erklärt:
"Das Problem ist das deutsche Bergrecht, das sehr firmenfreundlich an dieser Stelle ist und wenige Möglichkeiten überhaupt belässt, um eine Genehmigung zu verhindern. Deswegen versuchen wir als rot-grüne Landesregierung eine Bundesratsinitiative durchzubringen, die dieses Bergrecht eben ändert, wo Umweltverträglichkeitsprüfungen und Bürgerbeteiligung mit vorgesehen ist."
Auch das Bundesumweltamt warnt jetzt in einem Schreiben an Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der zugleich auch CDU-Landesvorsitzender in NRW ist, vor den Gefahren des Frackings. Aber ob Nordrhein-Westfalen für seine Initiative im Bundesrat eine Mehrheit findet, ist fraglich. So will zunächst Düsseldorfer Landtag nach der Sommerpause über das weitere Vorgehen beraten. Eine Alternative zum Fracking und damit zum Einsatz hoch giftiger Chemikalien haben die an der Erdgasförderungen interessierten Unternehmen bisher nicht gefunden.
So beginnt der Filmausschnitt, mit dem der amerikanische Regisseur Josh Fox seinen im Jahre 2010 entstandenen Dokumentarfilm "Gasland" bewirbt. Für seine akribische Aufarbeitung der Gefahren, die bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas drohen, erhielt der Film eine Oscarnominierung. Josh Fox erklärt die Methode des sogenannten Fracking:
"Bei dieser Methode wird eine Mischung aus Wasser und Chemikalien bis zu 2500 Meter tief in die Erde gepumpt. Die Wirkung kann man mit einem kleinen Erdbeben vergleichen. Der hohe Druck sprengt die Gesteinsschichten und setzt das Erdgas frei - Knall."
Der Film erregt auch in Deutschland Aufsehen, denn unterhalb von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen befinden sich ebenfalls riesige Erdgas-Vorkommen. Um sie zu fördern, haben sich unter anderem US-amerikanische und kanadische Energiekonzerne sogenannte Claims gesichert. Das sind damit mehrere Tausend Quadratkilometer große Areale, in denen die Konzerne Probebohrungen durchführen wollen. Sollte in NRW eines Tages tatsächlich unkonventionelles Erdgas gefördert werden, wäre dies für die Betreiber ein Milliardengeschäft. Doch der politische Widerstand wächst. Wibke Brems, umweltpolitische Sprecherin der Grünenfraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, macht in diesen Tagen erneut auf die Gefahren des Fracking aufmerksam:
"Die Chemikalien bleiben zu 20 bis 80 Prozent für immer dort unten im Boden, und wir haben hinterher das Problem, wie kann man diese Chemikalien wirklich entsorgen? Das ist absolut ungeklärt."
Auch der Koalitionspartner SPD, mit dem die Grünen in Düsseldorf eine gemeinsame Minderheitsregierung bilden, äußert mittlerweile Bedenken. Bisher hatten die Sozialdemokraten immer auch auf die Wirtschaftsinteressen des Landes und auf die Sicherheit der Energieversorgung verwiesen, jetzt aber warnt der Umweltexperte der SPD-Fraktion, Andre Stinka vor den Risiken. Stinka wendet sich mit einer Videobotschaft, die er dieser Tage im Landtag aufgenommen hat, direkt an die Bürger:
"Ich habe gesehen, dass das Risiko des Eintrags von Chemikalien durch sogenannte Fracking-Maßnahmen nach meiner Einschätzung zu hoch ist. Deshalb werde ich hier in der Fraktion dafür werben, dass, solange hochgefährliche Chemikalien beim Fracking benutzt werden müssen, dass wir erst einmal die Finger von diesem Verfahren lassen."
Weil auch die CDU-Opposition deutliche Bedenken äußert, hoffen SPD und Grüne nun auf eine gemeinsame Initiative aller drei Parteien. Zumal es in den betroffenen Regionen vor allem im Münster- und im Sauerland bereits zahlreiche Bürgerinitiativen gegen die geplante Erdgasförderung gibt. Abgesehen von einer hoch umstrittenen Probebohrung passiert bisher allerdings nichts auf den Erkundungsfeldern, denn die Landesregierung will zunächst ein Gutachten über die Gefahren in Auftrag geben. Diese Ankündigung liegt nun schon Monate zurück, doch offenbar konnten sich die beiden, für die Ressorts Umwelt und Wirtschaft zuständigen Minister von den Grünen und der SPD noch nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Verbieten kann die Landesregierung das Fracking ohnehin nicht, denn die Genehmigung erfolgt auf der Grundlage des deutschen Bergbaurechts, und das ist kein Landes-, sondern ein Bundesgesetz, wie Grünenpolitikerin Wibke Brems erklärt:
"Das Problem ist das deutsche Bergrecht, das sehr firmenfreundlich an dieser Stelle ist und wenige Möglichkeiten überhaupt belässt, um eine Genehmigung zu verhindern. Deswegen versuchen wir als rot-grüne Landesregierung eine Bundesratsinitiative durchzubringen, die dieses Bergrecht eben ändert, wo Umweltverträglichkeitsprüfungen und Bürgerbeteiligung mit vorgesehen ist."
Auch das Bundesumweltamt warnt jetzt in einem Schreiben an Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der zugleich auch CDU-Landesvorsitzender in NRW ist, vor den Gefahren des Frackings. Aber ob Nordrhein-Westfalen für seine Initiative im Bundesrat eine Mehrheit findet, ist fraglich. So will zunächst Düsseldorfer Landtag nach der Sommerpause über das weitere Vorgehen beraten. Eine Alternative zum Fracking und damit zum Einsatz hoch giftiger Chemikalien haben die an der Erdgasförderungen interessierten Unternehmen bisher nicht gefunden.