Der heutige Name der Villa bezieht sich auf die Vermutung, dass die Residenz Poppea Sabina gehört haben könnte, der zweiten Ehefrau Neros. Das Faszinierende dieses Bauwerks, das nach dem Vesuvausbruch im Jahr 79 verschüttet wurde, sind ausgedehnte Wandmalereien des so genannten Zweiten Stils, der auch Architekturstil genannt wird, weil er vor allem Architekturmotive bevorzugt. Mit ihren mehr als 3000 Quadratmetern überbauter Fläche ist die Villa di Poppea das größte Beispiel einer vorstädtischen Residenz in der Region von Pompeji.
Aber es sind schon lange nicht mehr die beeindruckenden perspektivischen Wandmalereien aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, die Staunen auslösen. Es ist die unerklärliche Vernachlässigung eines archäologischen Ortes, der eigentlich zu den schönsten ganz Italien gehören sollte, meint Stefano Del Largo, Archäologe aus dem benachbarten Neapel:
"Diese Stadt wuchs auf sich selbst. Das heißt, nach dem Untergang der antiken Ortschaft wurde eine neue Stadt auf den Lavamassen errichtet. Es glich einem Wunder, dass diese Villa wieder entdeckt und ausgegraben wurde. Die Säle sind fast komplett erhalten und zeigen Quadratmeter große Wandmalereien mit aufwendig gestalteten Architekturdarstellungen. Doch dieser Schatz wird jetzt zerstört."
Verantwortlich ist die Stadtverwaltung. Sie scheint sich um die Villa, die zum UNESCO-Weltkulturgut gehört, nicht zu kümmern. Erstaunlich ist, dass in einem Land, das seit Monaten in Sachen Erhalt von Kulturgütern genauer als in der Vergangenheit unter die Lupe genommen wird, der Fall der Villa di Poppea so unbekannt ist. Nur ganz selten wird darüber in den italienischen Medien berichtet.
Ein Rundgang über das große Gelände der mehrere Hektar großen Villa macht das ganze Ausmaß des Verfalls dieses Kulturgutes deutlich: Teile der antiken Decken sind eingestürzt. Feuchtigkeit zersetzt Teile der Wandmalereien. An den Wänden mit den Fresken lehnen Gerätschaften. Das großartige Atrium ist geschlossen, durch die Absperrung sind zahllose herum liegende Rohre zu erkennen, eine Art Baustelle, auf der aber niemand arbeitet. Wegen Einsturzgefahr ist der Bereich der so genannten "hospitalia” unzugänglich. Dabei handelt es sich um komplett ausgemalte Säle für die einstigen Gäste der Villa.
Stefano Del Largo:
""Man kann sich nur schwer, und nur mithilfe einer virtuellen Rekonstruktion, die ganze Schönheit dieses Bauwerks vorstellen, das hier Tag für Tag verkommt. Die 'hospitalia’ verfügt auch, jetzt aber nicht mehr zugänglich, über ein 61 mal 17 Meter großes Schwimmbecken, komplett intakt! Die Skulpturen, die hier einmal standen, sind irgendwo weggeschlossen. Wir Archäologen können nicht in Erfahrung bringen, was hier eigentlich los ist.”"
Jetzt sollen 105 Millionen Euro von der Europäischen Union weiter helfen. Das Geld kam vor wenigen Tagen aus Brüssel. Es soll dem klammen Italien helfen, die Rettung Pompejis voranzutreiben. Auch in Torre Annunziata soll ein Teil dieser Millionen für die Villa di Poppea verwendet werden. Allerdings können die EU-Mittel nicht sofort zum Einsatz kommen, denn obwohl die dramatischen Zustände der antiken Ruinen in Pompeji und Umgebung seit Jahren bekannt sind, haben die Verantwortlichen – unglaublich aber wahr - noch keine konkreten Projekte geplant, um diese wichtigsten Kulturgüter der Antike zu restaurieren. Das soll jetzt geschehen. Diese Projekte werden aber nicht vor Jahresende fertig sein. Solange müssen also auch die schwer beschädigten Fresken der Villa di Poppea auf eigentlich dringende Hilfe warten.
Aber es sind schon lange nicht mehr die beeindruckenden perspektivischen Wandmalereien aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, die Staunen auslösen. Es ist die unerklärliche Vernachlässigung eines archäologischen Ortes, der eigentlich zu den schönsten ganz Italien gehören sollte, meint Stefano Del Largo, Archäologe aus dem benachbarten Neapel:
"Diese Stadt wuchs auf sich selbst. Das heißt, nach dem Untergang der antiken Ortschaft wurde eine neue Stadt auf den Lavamassen errichtet. Es glich einem Wunder, dass diese Villa wieder entdeckt und ausgegraben wurde. Die Säle sind fast komplett erhalten und zeigen Quadratmeter große Wandmalereien mit aufwendig gestalteten Architekturdarstellungen. Doch dieser Schatz wird jetzt zerstört."
Verantwortlich ist die Stadtverwaltung. Sie scheint sich um die Villa, die zum UNESCO-Weltkulturgut gehört, nicht zu kümmern. Erstaunlich ist, dass in einem Land, das seit Monaten in Sachen Erhalt von Kulturgütern genauer als in der Vergangenheit unter die Lupe genommen wird, der Fall der Villa di Poppea so unbekannt ist. Nur ganz selten wird darüber in den italienischen Medien berichtet.
Ein Rundgang über das große Gelände der mehrere Hektar großen Villa macht das ganze Ausmaß des Verfalls dieses Kulturgutes deutlich: Teile der antiken Decken sind eingestürzt. Feuchtigkeit zersetzt Teile der Wandmalereien. An den Wänden mit den Fresken lehnen Gerätschaften. Das großartige Atrium ist geschlossen, durch die Absperrung sind zahllose herum liegende Rohre zu erkennen, eine Art Baustelle, auf der aber niemand arbeitet. Wegen Einsturzgefahr ist der Bereich der so genannten "hospitalia” unzugänglich. Dabei handelt es sich um komplett ausgemalte Säle für die einstigen Gäste der Villa.
Stefano Del Largo:
""Man kann sich nur schwer, und nur mithilfe einer virtuellen Rekonstruktion, die ganze Schönheit dieses Bauwerks vorstellen, das hier Tag für Tag verkommt. Die 'hospitalia’ verfügt auch, jetzt aber nicht mehr zugänglich, über ein 61 mal 17 Meter großes Schwimmbecken, komplett intakt! Die Skulpturen, die hier einmal standen, sind irgendwo weggeschlossen. Wir Archäologen können nicht in Erfahrung bringen, was hier eigentlich los ist.”"
Jetzt sollen 105 Millionen Euro von der Europäischen Union weiter helfen. Das Geld kam vor wenigen Tagen aus Brüssel. Es soll dem klammen Italien helfen, die Rettung Pompejis voranzutreiben. Auch in Torre Annunziata soll ein Teil dieser Millionen für die Villa di Poppea verwendet werden. Allerdings können die EU-Mittel nicht sofort zum Einsatz kommen, denn obwohl die dramatischen Zustände der antiken Ruinen in Pompeji und Umgebung seit Jahren bekannt sind, haben die Verantwortlichen – unglaublich aber wahr - noch keine konkreten Projekte geplant, um diese wichtigsten Kulturgüter der Antike zu restaurieren. Das soll jetzt geschehen. Diese Projekte werden aber nicht vor Jahresende fertig sein. Solange müssen also auch die schwer beschädigten Fresken der Villa di Poppea auf eigentlich dringende Hilfe warten.